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Die Oberhand der Männer über die Frauen in der quranischen Ansprache

25-10-2020

Frage 232359

Aus welchem Grund werden immer die Männer im Koran angesprochen, und nicht die Frauen?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Die Ansprachen des edlen Koran beziehen sich nicht immer auf die Männer, ohne die Frauen.

Vielmehr kommen die Ansprachen des edlen Koran in drei Arten vor:

Die erste Art:

Eine Art davon, die speziell an die Männer, nicht die Frauen, gerichtet ist, wie die Aussage Allahs, erhaben sei Er:

„Und heiratet Götzendienerinnen nicht, bevor sie glauben. Und eine gläubige Sklavin ist fürwahr besser als eine Götzendienerin, auch wenn diese euch gefallen sollte. Und verheiratet nicht (gläubige Frauen) mit Götzendienern, bevor sie glauben.“

[Al-Baqara 2:221]

Dasselbe gilt für die Verse der Anstrengung (Jihad) und Verse der Vollbringung der Strafen (Hudud).

Es sind die Männer, die damit angesprochen werden, nicht die Frauen.

Die zweite Art:

Ist an die Frauen gerichtet. Es kann sein, dass die Regeln/Urteile speziell für die Frauen gelten, wie die Verse des Hijaabs (Vollverschleierung) und der ´Iddah (gesetzliche Wartefrist der Frau nach Auflösung der Ehe durch den Tod des Mannes oder durch Scheidung bis zur Wiederverheiratung).

So wie Allah, erhaben sei Er, sagt:

„Und wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, so bittet sie hinter einem Vorhang (arab.: Hijaab).“

[Al-Ahzaab 33:53]

Es kann auch sein, dass die Regel allgemein, sowohl für Männer als auch für Frauen, gilt. Die Ansprache selbst wurde bereits auch in anderen Versen an Männer gerichtet (in Versen, die grammatikalisch an Frauen gerichtet sind), wie Allahs, erhaben sei Er, Aussage:

„Verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gehorcht Allah und Seinem Gesandten.“

[Al-Ahzaab 33:33]

Die dritte Art:

Diese ist an alle Männer und Frauen gerichtet. Und diese ist die, welche im männlichen Wortlaut steht, auch wenn damit beide Geschlechter zusammen gemeint sind, wie die Verse, die mit dem Wortlaut: „O Söhne Adams“, und: „O die ihr glaubt“, stehen.

Genauso ist es, wenn sie (die Ansprache) in (allgemeiner) Pluralform steht (im Arabischen steht „Waaw al-Jamaa’ah“. Dieser Partikel weist auf den Plural hin, ob Verb oder Nomen, und wird entweder nur für Männer, oder auch für Männer und Frauen, angewendet), so wie Allahs Aussage:

„Und verrichtet das Gebet und entrichtet die Abgabe und gebt Allah ein gutes Darlehen.“

[Al-Muzzammil 73:20]

Und dies entspricht den Stilen der arabischen Sprache und Rhetorik und dem allgemeinen Takt, wobei dies mit der allgemeinen Richtung in den Gesetzgebungen und Regelb übereinstimmt und dies wird folgendermaßen dargelegt:

1. Die Regeln des Koran sind meistens allgemein für Männer und Frauen. Wenn sich also die Ansprache an die Männer richtet und dann für die Frauen, in jedem Vers, wiederholt wird, würde das der (arabischen) Rhetorik und Sprachreinheit widersprechen.

Somit ist es nicht richtig zu sagen: „O die ihr glaubt (an Männer) und o die ihr glaubt (an Frauen)“, und: „O Söhne Adams und o Töchter Adams“. Dies sind eine Weitschweifigkeit und ein blasser Stil, mit dem kein Sprachgewandter redet, geschweige denn vom edlen Koran, der die sprachgewandteste und rhetorischste Rede ist.

Die Araber, in dessen Sprache der Koran herabgesandt wurde, sind sich darüber einig, dass die Ansprache, für Männer und Frauen gemeinsam, in der maskulinen Form, nicht der femininen, gehalten wird.

Der Schaikh und Mufassir Muhammad Al-Amin Asch-Schanqiti, möge Allah, erhaben sei Er, ihm barmherzig sein, sagte:

„Die Leute der arabischen Sprache sind sich darüber einig, dass die Männer, in Bezug auf den Plural und ähnlichem, eher angesprochen werden als die Frauen, so wie es an dieser Stelle bekannt ist.“

Aus „Adwaa Al-Bayaan“ (6/637)

Die Araber taten dies aus dem Grund, da es ihnen leichter fällt in maskuliner Form zu sprechen, als in femininer, und weil diese in ihrer Sprache vorgezogen werden.

Sibawaih, möge Allah ihm barmherzig sein, sagte in „Al-Kitab“ (22/1):

„Wisse, dass es ihnen leichter fällt in maskuliner Form zu reden, als in femininer, da das Maskuline als erstes kommt und noch fest gegründeter ist. Vielmehr entspringt das Feminine aus dem Maskulinen. Hast du nicht gesehen, dass das Wort „Schai`“ (Sache, Ding) auf alles eintrifft, worüber berichtet wurde, bevor man weiß, ob es maskulin oder feminin ist, obwohl „Schai`“ maskulin ist.“

2. Dies entspricht der Glaubenslehre des Islams bzgl. des Ursprungs der Schöpfung und ihren Beginn; und zwar, dass die Frauen nach den Männern kommen.

Allah, erhaben sei Er, sagt:

„Er schuf euch aus einem einzigen Wesen, hierauf machte Er aus ihm seine Gattin.“

[Az-Zumar 39:6]

Wenn also die Frauen, in der Schöpfung, nach den Männern kommen, passt es, dass sie auch in der islamisch-gesetzgebenden Ansprache nach ihnen kommen.

3. Dies passt der Verteilung Allahs, erhaben sei Er, mit den islamisch-gesetzgebenden Beauftragungen auf die Söhne Adams, wo es zu Seiner tiefen Weisheit und Seiner Prüfung auf Seinen Dienern gehört, dass Er die allgemeinen Herrschergewalten in die Hand des Mannes legte, vom allgemeinen Führer bis zum Vormund der Familie.Er bürdet ihm auch die Verpflichtung diese Herrschergewalten, in Übereinstimmung mit dem islamischen Gesetz, zu lenken, auf.

Er wird ihn auch, am Tage der Auferstehung, danach fragen, was er darin getan hat, und ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Allah, erhaben sei Er, sagte:

„Doch die Männer haben ihnen gegenüber einen gewissen Vorzug. Und Allah ist Allmächtig und Allweise.“

[Al-Baqara 2:228]

Und Allah, erhaben sei Er, sagte auch: „Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Besitz (für sie) ausgeben.“

[An-Nisaa 4:34]

Schaikh ´Abdurrahman As-Sa’di, möge Allah, erhaben sei Er, ihm barmherzig sein, sagte:

„„Doch die Männer haben ihnen gegenüber einen gewissen Vorzug.“ Das heißt: ein hoher Rang, eine Führerschaft und mehr Rechte ihr gegenüber, so wie Er, erhaben sei Er, sagt: „Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Besitz (für sie) ausgeben.“

Und die Stellung der Prophetenschaft, des Richteramts, der kleinen und großen Führerschaft und aller anderen Herrschergewalten sind für die Männer bestimmt.“ Aus „Tafsir As-Sa’di“, S. 102.

Normalerweise verbringt die Frau auch die meiste Zeit ihres Lebens unter der Obhut und Vormundschaft des Mannes, angefangen mit der Obhut ihres Vaters, dann unter der Vormundschaft ihres Ehemannes.

Fazit ist, dass die Oberhand der quranischen Ansprache (an die Männer), der sprachlichen Tradition, in der arabischen Sprache, auf der der Koran herabgesandt wurde, passt, so wie sie auch zur universellen und gesetzgebenden Bestimmung Allahs passt.

Siehe auch für den Nutzen:

http://vb.tafsir.net/tafsir28376/#.VcgxIbXQg6M

Und Allah weiß es am besten.

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