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Er -erhaben ist Er- sagte: „Wenn Du sie strafst, so sind sie Deine Diener, und wenn Du ihnen vergibst, so bist Du ja der Allmächtige und Allweise.“ [Al-Maidah:118]
Die Gelehrten waren sich darüber uneinig, wann er diese Worte getroffen hat:
1. Einige waren der Ansicht, dass er dies sagte, nachdem Allah ihn zu sich nahm. Dementsprechend erwähnten sie, dass seine Worte folgendes bedeuten:
„Wenn Du diese, die diese Worte sagten, strafst, indem Du sie dafür sterben lässt, dann sind sie Deine Diener, sie sind Dir ergeben, können sich nicht von dem enthalten, was Du willst, und können weder Schaden von sich selbst abwehren noch eine Sache, die sie heimsucht.
Und wenn Du ihnen vergibst, indem Du sie dazu leitest reumütig zu Dir zurück zu kehren und sie bedeckst, dann bist Du der Allmächtige in der Vergeltung. Niemand ist in der Lage sie abzuwehren. Der Allweise in der Leitung, Der Seine Schöpfung zur Reue leitet und ihnen den Erfolg für den Weg der Errettung, vom Weg der Strafe, verleiht.“
Aus „Tafsir At-Tabari“ (9/139).
2. Andere waren der Ansicht, dass er dies im Jenseits sagen wird.
Demnach „sagten einige Prüfer: „Dies wird 'Isa am Tag der Auferstehung sagen. Er sagt dies, um sich dem Befehl Allahs hinzugeben. Er war bereits davon überzeugt, dass Allah keinem Ungläubigen vergeben wird, jedoch überlässt er die Angelegenheit und wusste nicht, was sie nach ihm eingeführt haben, ob sie ungläubig wurden oder nicht.
Al-Anbari sagte: „'Isa hat dies nicht gesagt, weil er davon ausgeht, dass Allah den Christen vergeben wird, wenn sie, auf ihrem Unglauben beharrend, sterben. Jedoch sagte er dies, um die Angelegenheit seinem Herrn zu überlassen und um sich selbst von irgendeinem Protest/Einwand zu entfernen.“
Bedeutung: Wenn Du ihnen vergibst, dann steht es weder mir noch jemand anderem zu sich entgegen Deinem Urteil zu stellen. Und wenn Du sie bestrafst, dann tust Du dies aus Gerechtigkeit, aufgrund ihres Unglaubens.“
Siehe: „Al-Hidaya“ von Makki (3/1945).
Ibn Jazzi sagte: „Darin sind zwei Fragen enthalten:
Erstens: Wie kann er sagen: „Und wenn Du ihnen vergibst“, obwohl sie Ungläubige sind und den Ungläubigen nicht vergeben wird?
Antwort: Es bedeutet, dass er die Angelegenheit Allah überlässt, und dass er sich dem nicht entgegenstellt, wenn Er bestraft oder vergibt. Denn die Geschöpfe sind Seine Diener und der Herrscher macht mit seinem Besitz, was Er will.
Das bedeutet nicht, dass den Ungläubigen auch vergeben wird. Es bedeutet eher, dass dies in der Weisheit und Macht Allahs -erhaben ist Er- steht. Und hier liegt ein Unterschied.
Und was die Aussage derjenigen betrifft, die sagen, dass 'Isa -der Friede sei auf ihm- dies sagte, als Allah ihn zum Himmel empor gehoben hat, dann besteht diesbezüglich keine Unklarheit. Denn dann würde es bedeuten: „Wenn du ihnen, durch die Reue, vergibst“, und sie waren zu dieser Zeit am Leben und jeder Lebendige kann reumütig zu Allah zurückkehren.
Die zweite Frage: „Inwieweit passt die Aussage: „So bist Du ja der Allmächtige und Allweise“, zu: „Und wenn Du ihnen vergibst“? Es würde zur Vergebung nämlich eher passen, zu sagen: „So bist Du ja der Allvergebende und Barmherzige“.
Die Antwort entsteht in drei Punkten:
Erstens: Mir scheint, als er damit die Angelegenheit Allah überlassen und Ihn ehren wollte, passt die Aussage: „so bist Du ja der Allmächtige und Allweise“, eher. Denn die Weisheit beinhaltet, dass man die Sache Ihm überlässt, und die Macht beinhaltet Ihn zu ehren. Denn der Allmächte tut, was Er will, keiner überwältigt Ihn und nichts kann sich Seinem Willen enthalten. Somit überlässt er mit seinen Worten die Angelegenheit Allah, im Bezug darauf, ob Er ihnen vergibt oder nicht, denn Er kann, durch seiner Macht, beides. Und was auch immer Er davon tut, so ist es, aufgrund Seiner Weisheit, schön.
Zweitens: Unser Schaikh und Lehrer Abu Ja'far Ibn Az-Zubair sagte dies: „Er sagte nicht: „der Allvergebende und Barmherzige“, damit er nicht darauf anspielt nach Vergebung zu bitten. Deshalb beschränkte er sich darauf Ihm die Angelegenheit zu überlassen, ohne etwas zu verlangen/um etwas zu bitten. Denn für Ungläubige wird nicht um Vergebung gebeten.“ Und dies ist unserer Ansicht nicht fern.
Drittens: Unser Schaikh Al-Khatib 'Abu 'Abdillah Ibn Raschid erzählte von seinem Schaikh, dem Führer der Rhetoriker zu seiner Zeit, Hazim Ibn Hazim, dass dieser beim Vers „Und wenn Du ihnen vergibst“, stehen blieb und die Aussage „so bist Du der Allmächtige“, als eine Antwort auf „so sind sie Deine Diener“, erachtete. Als würde Er sagen: „Wenn Du sie strafst oder ihnen vergibst, so sind sie in jedem Fall Deine Diener.““
Aus „At-Tashil“ (1/252).
Ibn Kathir sagte: „Er -erhaben ist Er- sagte: „Wenn Du sie strafst, so sind sie Deine Diener, und wenn Du ihnen vergibst, so bist Du der Allmächtige und Allweise.“ Diese Aussage beinhaltet, dass man den Willen Allah -der Mächtige und Gewaltige- überlässt, denn Er tut, was Er will. Er ist Derjenige, Der nicht nach Seinen Taten gefragt wird, vielmehr werden sie gefragt.
Außerdem beinhaltet dieser Vers die Lossagung von den Christen, die über Allah und Seinen Gesandten lügen und für Allah einen Partner, eine Frau und einen Sohn gesetzt haben. Hoch erhaben ist Allah von dem, was sie sagen.
Dieser Vers hat einen gewaltigen Stellenwert und birgt eine unglaubliche Kunde. Und im Hadith wurde überliefert, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- diese in der Nacht, im Gebet, rezitierte und sie bis zum Morgen wiederholte.“ Aus „Tafsir Ibn Kathir“ (3/233).
Ibn Al-Qayyim sagte: „Dann sagte Er: „Und wenn Du ihnen vergibst, so bist Du der Allmächtige und Allweise.“ [Al-Maidah:118] Und Er sagte nicht: „der Allvergebende und Barmherzige“, und dies gehört zur größten Form des guten Benehmens Allah -erhaben ist Er- gegenüber. Denn er sagte dies zu einer Zeit, in der der Herr über sie zornig ist und befiehlt, sie ins Höllenfeuer zu werfen. So ist dies nicht der Zeitpunkt, um nach Mitleid oder Fürsprache zu bitten, vielmehr der Zeitpunkt, um sich von ihnen loszusagen. Wenn er sagen würde: „So bist Du der Allvergebende und Barmherzige“, dann würde er das Gefühl vermitteln, seinen Herrn nach Mitleid mit Seinen Feinden, dessen Zorn über sie gestiegen ist, zu bitten. Somit ist das der Zeitpunkt, um auf diejenigen zornig zu sein, auf die der Herr zornig ist. So hat er nicht mit den beiden Eigenschaften erwähnte, mit denen man nach Mitleid, Barmherzigkeit und Vergebung bittet, und erwähnte die Macht und die Weisheit, welche die vollkommene Macht und das vollkommene Wissen beinhalten.
Es bedeutet: Wenn Du ihnen vergibst, dann ist deine Vergebung die vollkommene Macht und das vollkommene Wissen, und keine Unfähigkeit zur Vergeltung oder weil Dir das Ausmaß ihrer Verbrechen verborgen sind. Denn der Diener vergibt manchmal, weil er zur Vergeltung nicht imstande ist oder weil er das Ausmaß des Übels nicht kennt. Und die Vollkommenheit ist die Vergebung desjenigen, der die Macht und das Wissen hat, und dieser ist der Allmächtige und Allweise. So ist die Erwähnung dieser beiden Eigenschaften, an dieser Stelle, das vollkommen gute Benehmen in der Ansprache.“
Aus „Madarij As-Salikin“ (2/358).
Und Allah weiß es am besten.