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Ich hoffe Sie können mir erklären, wie man mit der Familie das 'Id-Fest feiern kann (und bei allem Respekt bitte ich darum, dass sie nicht Dinge erwähnen, wie: „Begeht keine verbotenen Dinge, wie der Besuch von Orten, in denen Männer und Frauen gemischt sind, Kinos etc.“, denn dies wird nicht geschehen). Können Sie mir einige Beispiele nennen, wie das 'Id-Fest bei den Gläubigen sein soll? An welchen Aktivitäten sollen sie teilnehmen? Ist es den Eheleuten erlaubt gemeinsam rauszugehen und etwas Gutes an einem Ort zu essen? Wie feiern die Gelehrten das Id-Fest?
Alles Lob gebührt Allah..
Alles lob gebührt Allah.
Die Tage der beiden 'Id-Feste sind Tage der Freude. An diesen Tagen gibt es einige bestimmte gottesdienstliche Handlungen, Anstandsregeln und Traditionen, die man vollzieht. Dazu gehört:
1. Die Ganzkörperwaschung (Ghusl)
Dies wurde von einigen Prophetengefährten authentisch überliefert.
So fragte ein Mann 'Ali -möge Allah mit ihm zufrieden sein- über die Ganzkörperwaschung, woraufhin er sagte: „Wenn du willst, dann wasche dich jeden Tag.“ Er sagte dann: „Nein, ich meine die Ganzköperwaschung (als Gottesdienst).“ Er sagte dann: „Am Freitag, am Tag von 'Arafah und am Tag des Fests des Fastenbrechens und Opferfest.“
Überliefert von Asch-Schafi'i in seinem Musnad (S. 385) und Al-Albaani stufte dies in „Irwaa' Al-Ghalil“ (1/176) als authentisch ein.
2. Das Tragen schöner Kleidung
'Abdullah Ibn 'Umar -möge Allah mit beiden zufrieden sein- berichtete, dass 'Umar ein Gewand aus Brokat nahm, welches im Markt verkauft wurde. Er nahm es und brachte es dem Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm. Daraufhin sagte er: „O Gesandter Allahs, kaufe dieses und ziere dich damit für den 'Id-Tag und für das Treffen mit Delegationen.“ Daraufhin erwiderte der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Es ist eher die Kleidung derer, die keinen Anteil (am Jenseits) daran haben.“
Überliefert von Al-Bukhary (906) und Muslim (2068).
Al-Bukhary verfasste über dieses Kapitel den Titel: „Kapitel: Die beiden 'Id-Feste und das Sich zurecht machen dafür.“
Ibn Qudama -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Dies beweist, dass es unter ihnen bekannt (bzw. üblich) war, dass man sich zu solchen Anlässen zurecht macht.“ Aus „Al-Mughni“ (2/370).
Ibn Rajab Al-Hanbali -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Dieser Hadith beweist, dass man sich für das 'Id-Fest zurecht machen soll und dass es unter ihnen üblich war.“ Aus „Fath Al-Baari“ von Ibn Rajab (6/67).
Asch-Schaukani -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Die Art der Beweisführung mit diesem Hadith dafür, dass es erlaubt ist sich für das 'Id-Fest zurecht zu machen, wird daraus entnommen, dass er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- 'Umar darin bestätigte, dass man sich für den 'Id-Tag grundsätzlich zurecht machen sollte. Und er missbilligte nur jene, welche diese Gewänder nur trugen, weil sie aus Seide bestünden.“ Aus „Nail Al-Autar“ (3/284).
Und so pflegten es die Menschen zu machen, von den Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- bis zu unserer Zeit.
Ibn Rajab Al-Hanbali -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Al-Baihaqi überlieferte, mit einer authentischen Überlieferungskette, über Nafi', dass Ibn 'Umar an den beiden 'Id-Tagen stets seine beste Kleidung trug.“
Er sagte auch:
„Für den 'Id-Tag sollten sich alle zurecht machen, egal ob es der ist, der zur Moschee geht, oder der, der Zuhause bleibt, selbst Frauen und Kinder.“
Aus „Fath Al-Baari“ von Ibn Rajab (6/68, 72)
Einige Gelehrte sagten, dass derjenige, der den I'tikaf vollzieht, mit der Kleidung zum 'Id-Gebet gehen soll, mit der er den I'tikaf vollzogen hat. Diese Meinung ist aber schwach.
Schaikh Ibn 'Uthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Am 'Id-Tag gehört es zur Sunnah, dass man sich zurecht macht, egal ob man den I'tikaf vollzogen hat oder nicht.“
Aus „As'ila wa Ajwiba fi Salat Al-'Idain“ (S. 10).
3. Das Parfümieren mit dem schönsten Duft
Von Ibn 'Umar -möge Allah mit beiden zufrieden sein- wurde authentisch überliefert, dass er sich am Tag des Fastenbrechens parfümierte. So steht es in „Ahkam Al-'Idain“ von Al-Firyabi (S. 83).
Ibn Rajab Al-Hanbali -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Malik sagte: „Ich hörte wie die Gelehrten es liebten sich an jedem 'Id-Tag zurecht zu machen und zu parfümieren.“
Und Asch-Schafi'i liebte es auch.“
Aus „Fath Al-Baari“ von Ibn Rajab (6/86).
Die Frauen hingegen dürfen sich nur Zuhause, vor ihren Männern, den Frauen und Verwandten, auf diese Art zurecht/schön machen und parfümieren.
In der „Enzyklopädie der Rechtswissenschaften“ (31/116) steht:
„Dass es erwünscht ist schöne Kleidung zu tragen, sich zu parfümieren und unschöne Haare und Gerüche loszuwerden, damit ist jeder gemeint: Derjenige, der zum Gebet geht, und derjenige, der Daheim sitzen bleibt. Denn es ist ein Tag, an dem man sich zurecht machen soll, so macht unter euch keinen Unterschied. Und dies bezieht sich nicht auf die Frauen.
Was die Frauen angeht, so dürfen sie sich nicht zurecht machen, wenn sie rausgehen. Vielmehr sollen sie ihre übliche/alltägliche Kleidung tragen. Weder sollen sie ihre schönste Kleidung tragen noch sich parfümieren. Denn es wird befürchtet, dass man durch sie in Versuchung gerät. Genauso verhält es sich mit alten Frauen und welchen, zu denen man sich nicht hingezogen fühlt. Sie sollen sich auch nicht mit den Männern vermischen, vielmehr sollen sie von ihnen abgetrennt sein.“
4. Der Ausruf des Takbir (Allahu Akbar)
Es gehört zur Sunnah, dass man zum Fest des Fastenbrechens ('Id Al-Fitr), ab dem Zeitpunkt, an dem man die Mondsichel gesichtet hat, den Takbir spricht. Denn Allah -erhaben ist Er- sagte: „Damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, daß Er euch recht geleitet hat.“ [Al-Baqara:185]
Mit dem Vollenden der Anzahl ist das Vollenden des Fastens gemeint. Es (das Aussprechen des Takbir zum 'Id) endet, wenn der Imam hinauskommt, um die Predigt zu halten.
Und im Opferfest beginnt die Zeit für das Aussprechen des Takbirs mit dem Morgen vom 'Arafah-Tag bis zum letzten Taschriq-Tag, welcher der 13. Dhul Hijjah ist.
5. Sich gegenseitig besuchen
Es besteht kein Problem darin, wenn man zum 'Id-Tag seine Verwandten, Nachbarn und Freunde besucht. Denn dies ist für die Menschen in ihren Festtagen zu einer Gewohnheit geworden.
Es wird auch gesagt, dass dahinter die Weisheit steckt, dass man auf dem Rückweg vom Gebetsplatz einen anderen Weg nehmen soll.
Die meisten Gelehrten sind der Ansicht, dass es erwünscht sei zum 'Id-Gebet einen Weg zu nehmen und für den Rückweg einen Anderen. Denn von Jabir Ibn 'Abdillah -möge Allah mit beiden zufrieden sein- wurde überliefert, dass er sagte: „Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- pflegte am 'Id-Tag verschiedene Wege zu nehmen (für den Hin- und Rückweg).“
Überlieferte von Al-Bukhary (943).
Al-Hafidh Ibn Hajar -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte über die Weisheiten, die dahinter stecken:
„Es wird auch gesagt: Damit man seine lebendigen und toten Verwandten besucht. Auch wird gesagt: Damit man seine Verwandtschaftsbande pflegt.“ Aus „Fath Al-Baari“ (2/473).
6. Das gegenseitige Beglückwünschen
Dies kann mit jedem erlaubten Wort geschehen. Am besten aber ist: „Taqabbala Allahu minna wa minkum (Möge Allah von uns und von euch annehmen).“ Denn dies wurde von den Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- überliefert.
Jubair Ibn Nufair berichtete: „Die Gefährten des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- pflegten, wenn sie sich am Id-Tag trafen, einander zu sagen: „Taqabbala Allahu minna wa minkum.““ Al-Hafidh stufte diese Überlieferungskette in „Fath Al-Baari“ (2/512) als gut ein.
Malik -möge Allah ihm barmherzig sein- wurde gefragt: „Ist es unerwünscht, wenn man zu seinem Bruder sagt, wenn er das 'Id-Gebet vollendet hat: „Taqabbala Allahu minna wa minkum wa ghafara Allahu lana wa laka (… und möge Allah uns und dir vergeben)“, und der Bruder erwidert dies?“ Er antwortete: „Das ist nicht unerwünscht.“
Aus „Al-Muntaqa Scharh Al-Muwatta'“ (1/322).
Schaikh Al-Islam Ibn Taymiyya -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Bezüglich des Sich gegenseitigen Beglückwünschens am 'Id-Tag, wenn man sich nach dem 'Id-Gebet sieht und sagt: „Taqaballa Allahu minna wa minkum“, und: „Ahaalahu Allahu 'alaika“, etc., wurde von einer Gruppe von Prophetengefährten überliefert, dass sie dies zu tun pflegten. Einige Imame, darunter Ahmad und Andere, erlaubten dies, jedoch sagte Ahmad: „Ich beginne damit nicht, aber wenn einer dies zu mir sagt, dann antworte ich ihm.“ Denn die Antwort auf einen Gruß ist verpflichtend.
Es ist aber keine Sunnah, die einem angeordnet wird, dass man mit dem Beglückwünschen beginnen soll. Auch wird dies einem nicht verboten. Wer dies tut, so hat er darin Vorbilder, und wer dies nicht tut, so hat dieser auch darin Vorbilder.“
Aus „Majmu' Al-Fatawa“ (24/253).
7. Gut (o. üppig) zu essen und zu trinken
Es besteht kein Problem darin gut zu essen und zu trinken, egal ob man Zuhause oder in einem Restaurant isst. Es ist aber nicht erlaubt in Restaurants zu essen, in denen alkoholische Getränke gereicht werden, in denen Musik läuft und in denen fremde Männer Frauen sehen können.
In manchen Ländern ist es sogar am besten einen Ausflug in die Natur oder ans Meer zu machen, damit man sich von Orten fern hält, in denen Männer und Frauen zusammen sind oder in denen, aus islamischer Sicht, Zuwiderhandlungen geschehen.
Nubaischa Al-Hudhali -möge Allah mit ihm zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Die Taschriq-Tage sind Tage des Essens, Trinkens und Gedenkens Allahs.“ Überliefert von Muslim (1141).
8. Erlaubte Freizeitaktivitäten
Es hindert keinen daran mit der Familie einen Ausflug in die Natur oder ans Meer zu machen oder schöne Orte zu besuchen. Es ist auch erlaubt an Orte zu gehen, in denen es erlaubte Spiele gibt. Es ist auch erlaubt Anaschid zu hören, die frei von Musikinstrumenten sind.
'Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein- berichtete: „Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- kam zu mir, während bei mir zwei junge Mädchen waren, welche die Lieder der Bu'aath sangen. Er legte sich auf sein Bett hin und wandte sein Gesicht ab. Daraufhin kam Abu Bakr hinein, schimpfte mit mir und sagte: „Die Flöte Satans beim Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm-?“ Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- kam auf ihn zu und sagte: „Lass sie.“ Als er dann abwesend war, habe ich ihnen ein Signal gegeben, woraufhin sie gegangen sind. Und am 'Id-Tag spielten die schwarzen Leute (Abessinier) mit Schild und Lanze. Entweder habe ich den Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- gefragt (mitzukommen), oder er fragte mich: „Möchtest du zuschauen?“ Woraufhin ich „Ja“ sagte. So stellte er mich hinter sich und meine Wange war an seiner und er sagte: „Macht weiter, Banu Arfida!“ Als mir dann langweilig wurde, fragte er: „Hast du genug?“ Ich sagte: „Ja.“ Und er sagte: „Dann geh.““
Überliefert von Al-Bukhary (907) und Muslim (829).
Und in einer anderen Überlieferung berichtete 'Aischa, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- eines Tages sagte: „So sollen die Juden wissen, dass unsere Religion nachsichtig ist. Denn ich wurde mit einer einfachen/milden Religion entsandt.“
Aus „Musnad Ahmad“ (50/366) und die Muhaqqiqun stuften ihn als gut ein. Al-Albaani stufte auch die Überlieferungskette in „As-Silsila As-Sahiha“ (4/443) als gut ein.
An-Nawawi -möge Allah ihm barmherzig sein- verfasste hierfür den Titel: „Kapitel: Die Erlaubnis an den 'Id-Tagen Spiele zu spielen, in denen es keine Sünden gibt.“
Al-Hafidh Ibn Hajar -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Aus diesem Hadith wird an Nutzen entnommen, dass es erlaubt ist an den 'Id-Tagen mit der Familie großzügig zu sein, mit Dingen, über die sie sich freuen und wodurch sie sich von der Mühe des Gottesdienstes ausruhen. Aber dies nicht zu machen ist besser.
Daraus entnehmen wir auch, dass das Zeigen der Freude in den Festtagen zu den Symbolen unserer Religion gehört.“ Aus Fath Al-Baari“ (2/514).
Schaikh Ibn 'Uthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Was auch an diesem 'Id gemacht wird, ist, dass sich die Leute gegenseitig beschenken. Also sie bereiten Essen vor und laden sich gegenseitig ein, treffen und freuen sich. Dies ist eine Tradition, mit er es keine Probleme gibt, da es Festtage sind. Sogar als Abu Bakr -möge Allah mit ihm zufrieden sein- das Haus des Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- betrat … (und er erwähnte hierauf den Hadith)
Und darin ist ein Beweis, dass die islamische Gesetzgebung, und alles Lob gebührt Allah, aus Erleichterung für die Diener besteht und es ihnen erlaubt ist sich an den 'Id-Tagen zu freuen.“
Aus „Majmu' Fatawa Asch-Schaikh Al-'Uthaimin“ (16/276).
Und in der Enzyklopädie für Rechtswissenschaften (14/166) steht:
„Es ist erlaubt, dass man an den 'Id-Tagen mit der Familie großzügig ist, mit Dingen, über die sie sich freuen und wodurch sie sich von der Mühe des Gottesdienstes ausruhen. Außerdem ist das Zeigen der Freude an den Festtagen ein Symbol dieser Religion. Und es ist erlaubt an den 'Id-Tagen zu spielen, in den Moscheen und außerhalb dessen, wenn es so erfolgt, wie im Hadith von 'Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein-, als die Abessinier mit ihren Waffen spielten.“
In der Antwort auf die Frage Nr. 36856 haben wir einige Fehler erwähnt, die am 'Id-Tag geschehen können. Schaue sie dir an.
Wir bitten Allah -erhaben ist Er- darum, dass Er von uns und von euch die guten Taten annimmt und uns und euch zu dem leitet, was für unsere Religion und unser Diesseits am besten ist.
Und Allah weiß es am besten.