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Wo liegt der Nutzen darin bei einigen guten Taten ein Haus im Paradies zu versprechen?

16-02-2023

Frage 324297

In einem Hadith steht: „Wer zwölf Gebetseinheiten am Tag und in der Nacht betet, dem wird dafür ein Haus im Paradies gebaut.“ Im Quran steht aber, dass die Paradiesbewohner alles bekommen werden, was sie sich wünschen. Widerspricht sich das nicht mit dem Quran, wenn wir sagen, dass wir das und jenes machen müssen, damit Allahs uns dieses und jenes gibt, jedoch hat Allah uns berichtet, dass wir dort alles bekommen werden, was wir wollen?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Es wurde bei vielen guten Taten überliefert, dass demjenigen, der sie tut, ein Haus im Paradies gebaut wird.

So steht im Hadith von Umm Habiba, dass sie den Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagen hörte: „Wer zwölf Gebetseinheiten am Tag und in der Nacht betet, dem wird dafür ein Haus im Paradies gebaut.“ Überliefert von Muslim (728).

Es ist nicht richtig, dass sich solche Überlieferungstexte mit den Quranversen beim Muslim widersprechen, wie die Aussage Allahs -erhaben ist Er-: „Gewiss, diejenigen, die sagen: ‚Unser Herr ist Allah‘, und sich hierauf recht verhalten, auf sie kommen die Engel herab: ‚Fürchtet euch nicht, seid nicht traurig, und vernehmt die frohe Botschaft vom (Paradies)garten, der euch stets versprochen wurde. Wir sind eure Beschützer im diesseitigen Leben und im Jenseits. Ihr werdet darin haben, was eure Seelen begehren, und ihr werdet darin haben, was ihr erbetet.“ [Fussilat:30-31]

Er würde behaupten, dass, solange derjenige, der in das Paradies eintritt, alles bekommt, was er sich wünscht, er sich dann dort so viele Häuser wünschen würde, wie er will. Und dadurch würde man die Gebete der zwölf Gebetseinheiten, am Tag und in der Nacht, nicht mehr brauchen.

Denn Allah -erhaben ist Er- hat den Lohn für gute Taten so festgelegt. So muss es darin eine Weisheit geben. Durch unser Vertrauen an Seine -erhaben ist Er- Weisheit, Seinen Vorzug und Seine Gerechtigkeit brauchen wir keine Fragen.

Allah -erhaben ist Er- sagte: „Er wird nicht befragt nach dem, was Er tut; sie aber werden befragt.“ [Al-Anbiya:23]

Schaikh Al-Islam Ibn Taymiyyah -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Er -gepriesen ist Er- ist der Erschaffer von allem, dessen Herr und Besitzer. Hinter allem, was Er erschaffen hat, steckt eine allumfassende Weisheit, große Gunst und eine spezielle und allgemeine Barmherzigkeit. Er wird nicht nach dem gefragt, was Er tut; sie aber werden gefragt. Nicht bloß wegen Seiner Macht und Stärke, sondern aufgrund Seines vollkommenen Wissens, Macht, Barmherzigkeit und Weisheit.“ Aus „Majmu' Al-Fatawa“ (8/79).

Ibn Al-Qayyim -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Allah -gepriesen ist Er- ist Allweise. Er tut nichts aus einem Scherz heraus oder ohne Grund oder Vorteil. Sein Urteil ist tatsächlich das höchste Ziel. Selbst Seine -gepriesen ist Er- Taten entspringen aus einer allumfassenden Weisheit heraus, weshalb Er sie tut. Ebenso entstehen sie aus Gründen, weshalb Er sie tut. Seine Worte und die Worte Seines Gesandten beweisen dies. Und dies in so wie vielen Stellen, das sie nicht gezählt und aufgelistet werden können.“ Aus „Schifa Al-'Alil“ (S. 190).

Zu den Weisheiten, die hinter solch einem Versprechen von einem Haus im Paradies, gehört:

Erstens: Die Bestimmung eines speziellen Lohns für einige gute Taten, machen den Diener aktiver und vergrößern seinen Wunsch nach dieser guten Tat, denn in diesem Versprechen ist eine Steigerung, die über das bloße Eintreten in das Paradies hinausgeht, und zwar, dass er diese spezielle Gunst genießen kann. Und das ist eine Sache, die der Mensch in seiner Seele vorfindet.

Zweitens: Es ist anzunehmen, dass diese Häuser einen speziellen Vorzug gegenüber den anderen, die sich der Gläubige im Paradies wünscht, haben. So sagten die Gelehrten über den Hadith von 'Uthman Ibn 'Affan, in dem er den Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagen hörte: „Wer eine Moschee baut (Bukair sagte: „Ich glaube er sagte: ‚… und dabei Allahs Angesicht anstrebt‘“), für den wird Allah etwas Gleichwertiges im Paradies bauen.“ Überliefert von Al-Bukhary (450) und Muslim (533).

Ibn Rajab -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Seine Aussage: ‚etwas Gleichwertiges‘, bedeutet nicht in gleicher Größe oder Bauart. Gemeint ist hier, und Allah weiß es am besten, dass Er sein Gebäude entsprechend der gebauten Moschee ausweiten wird und dass Er sein Gebäude entsprechend der gebauten Moschee festigen wird, nicht bezüglich der Verzierungen. Sein Nutzen für das, was für ihn im Paradies gebaut wird, entspricht dem vollkommenen Nutzen, den die Menschen von der Moschee, die er für sie im Diesseits gebaut hat, ziehen werden. Und dieses Gebäude wird im Paradies allen anderen gegenüber ausgezeichnet werden, so wie die Moscheen im Diesseits gegenüber allen anderen Gebäuden ausgezeichnet sind.“ Aus „Fatha Al-Bari“ (3/320-321).

Diese Häuser gehören zu denjenigen, die nur durch gute Taten erreicht werden, und nicht zur Wohltat selbst, die dem Gläubigen im Paradies durch seinen bloßen Wunsch gegeben werden.

Drittens: Auch wenn dem Gläubigen im Paradies alles zusteht, was er begehrt, so wissen wir nicht, ob er sich diese spezielle Wohltat wünschen wird oder nicht.

Es kann sein, dass der Wunsch nach dieser Wohltat aus seinem Herzen entnommen wird, wodurch er es nicht erhalten kann.

Es ist bekannt, dass sich die Paradiesbewohner ihn der Gunst unterscheiden. So kann es nicht sein, dass sich jemand die Stufe derer wünscht, die über ihm sind, ansonsten müssten alle Paradiesbewohner in einer einzigen Stufe der Gunst sein.

Und Allah weiß es am besten.

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