Mittwoch 2 Dhi-l Qa'dah 1446 - 30 April 2025
German

Die Bedingungen für die aufrichtige Reue

Frage

Gilt die Reue als gültig, wenn kein Bedauern über die begangene Sünde vorhanden ist? Und was bedeutet die Bedingung des Bedauerns bei der Reue?

Zusammengefasste Antwort

Die Bedingungen der aufrichtigen Reue sind:

  1. Das Ablassen von der Sünde.
  2. Das Bedauern über das, was vergangen ist.
  3. Der feste Vorsatz, nicht mehr zu ihr zurückzukehren. Und wenn die Reue auf die Ungerechtigkeit gegenüber den Menschen in Bezug auf Besitz, Ehre oder Leben abzielt, kommt eine vierte Bedingung hinzu, nämlich:
  4. Die Entschuldigung desjenigen, dessen Recht verletzt wurde, oder die Rückgabe seines Rechts.

Alles Lob gebührt Allah..

Bedingungen der gültigen Reue

Die Bedingungen der aufrichtigen Reue sind:

  1. Das Ablassen von der Sünde.
  2. Das Bedauern über das, was vergangen ist.
  3. Der feste Vorsatz, nicht mehr zu ihr zurückzukehren. Und wenn die Reue auf die Ungerechtigkeit gegenüber den Menschen in Bezug auf Besitz, Ehre oder Leben abzielt, kommt eine vierte Bedingung hinzu, nämlich:
  4. Die Entschuldigung desjenigen, dessen Recht verletzt wurde, oder die Rückgabe seines Rechts.

Und Allah - erhaben ist Er - hat Seine Diener zur aufrichtigen Reue aufgefordert, so sagte Er: „O die ihr glaubt, kehrt zu Allah um in aufrichtiger Reue; vielleicht wird euer Herr euch eure bösen Taten tilgen und euch in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, am Tag, da Allah den Propheten und diejenigen, die mit ihm geglaubt haben, nicht in Schande stürzen wird. Ihr Licht eilt ihnen voraus und (ebenso) zu ihrer Rechten. Sie werden sagen: „Unser Herr, vollende für uns unser Licht und vergib uns. Wahrlich, Du hast zu allem die Macht.“ (At-Tahrim:8)

Die Bedeutung der aufrichtigen Reue

Al-Baghawi - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Es gibt unterschiedliche Auffassungen über ihre Bedeutung:

- 'Umar, Ubayy und Mu'adh sagten: ‚Die aufrichtige Reue ist, zu bereuen und dann nicht zur Sünde zurückzukehren, so wie die Milch niemals wieder in die Brust zurückkehrt.‘

- Al-Hasan sagte: ‚Es bedeutet, dass der Diener bedauert, was vergangen ist, und fest entschlossen ist, nicht zur Sünde zurückzukehren.‘

- Al-Kalbi sagte: ‚Es bedeutet, mit der Zunge um Vergebung zu bitten, mit dem Herzen zu bedauern und den Körper davon abzuhalten.‘

- Sa'id ibn Al-Musayyib sagte: ‚Eine Reue, mit der ihr euch selbst aufrichtig berät.‘

- Al-Qurazi sagte: ‚Sie umfasst vier Dingen: Das Bittgebet um Vergebung mit der Zunge, das Vermeiden (der Sünde) mit dem Körper, die feste Absicht mit dem Herzen, nicht zurückzukehren, und das Vermeiden von schlechter Gesellschaft.‘“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Tafsir Al-Baghawi” (8/169).

Das Bedauern ist die wichtigste Bedingung der Reue

Das Bedauern ist eine wesentliche Bedingung oder die bedeutendste Bedingung der Reue. 'Abdullah Ibn Ma'qil Ibn Muqarrin sagte: „Mein Vater war bei 'Abdullah Ibn Mas'ud, und er hörte ihn sagen: ‚Ich habe den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagen hören: Das Bedauern ist die Reue.‘“ Überliefert von Ahmad (4012) und von Al-Albani als authentisch eingestuft.

Einige Gelehrte sagten: „Für die Reue ist das wahrhaftige Bedauern ausreichend; denn es erfordert das Aufhören von den Sünden und den festen Entschluss, nicht mehr (zu ihr) zurückzukehren. Diese beiden Aspekte entstehen aus dem Bedauern und sind keine eigenständigen Bestandteile, die mit ihm zusammenhängen.“ Siehe: „Fath Al-Bari“ (13/471).

Al-Qari - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Das Bedauern ist die Reue“, denn daraus ergeben sich die anderen Bedingungen wie das Abwenden von den Sünden, der feste Entschluss, nicht zurückzukehren, und das Nachholen der Rechte, wenn möglich... Und gemeint ist das Bedauern über das Begehen der Sünde, da es eine Sünde ist und nichts anderes.“ Ende aus „Mirqah Al-Mafatih“ (4/1637).

Wenn dieses Bedauern aufrichtig ist, wird der Sünder die Sünde aufgeben und sich fest entschließen, sie nie wieder zu begehen. Auf diese Weise wird die Reue vollständig und alle ihre Bedingungen erfüllt.

Die Dinge, die dem Diener helfen, das Bedauern in seinem Herzen zu verwirklichen

Und was dem Diener dabei hilft, wahrhaftige Reue in seinem Herzen zu empfinden, sind folgende Dinge:

Erstens: Das Wissen über Allah nach der Unwissenheit über Ihn.

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Die Annahme der Reue obliegt Allah nur für diejenigen, die in Unwissenheit Böses tun und hierauf beizeiten bereuen. Deren Reue nimmt Allah an. Und Allah ist allwissend und allweise. Nicht aber ist die Annahme der Reue für diejenigen, die böse Taten begehen, bis dass, wenn sich bei einem von ihnen der Tod einstellt, er sagt: „Jetzt bereue ich“, und auch nicht für diejenigen, die als Ungläubige sterben. Für jene haben Wir schmerzhafte Strafe bereitet.“ (An-Nisa:17-18).

Mujahid sagte über Seine Aussage „die in Unwissenheit Böses tun“: „Jeder, der seinem Herrn ungehorsam ist, ist unwissend, bis er von seiner Sünde abkehrt.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „As-Sahih Al-Masbur fi At-Tafsir bil-Mathur“ (2/19).

Zweitens: Allahs Gedenken nach der Unachtsamkeit Ihm gegenüber.

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Und beeilt euch um Vergebung von eurem Herrn und (um) einen (Paradies)garten, dessen Breite (wie) die Himmel und die Erde ist. Er ist für die Gottesfürchtigen bereitet, die in Freude und Leid ausgeben und ihren Grimm zurückhalten und den Menschen verzeihen. Und Allah liebt die Gutes Tuenden und diejenigen, die, wenn sie eine Abscheulichkeit begangen oder sich selbst Unrecht zugefügt haben, Allahs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten – und wer sollte die Sünden vergeben außer Allah? – und (die) nicht auf dem beharren, was sie getan haben, wo sie doch wissen. Der Lohn jener ist Vergebung von ihrem Herrn und Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darin zu bleiben. Und wie trefflich ist der Lohn derjenigen, die (gut) handeln!“ (Al 'Imran:133-136)

Über 'Ali Ibn Abi Talib wird berichtete, dass er sagte: „Abu Bakr berichtete mir - und Abu Bakr sagte die Wahrheit - er sagte: Ich hörte den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagen: „Es gibt keinen Diener, der eine Sünde begeht, hierauf aufsteht und die Gebetswaschung vollzieht, dann (zwei Gebetseinheiten) betet und daraufhin Allah um Vergebung bittet, außer dass ihm Allah vergibt.‘ Dann rezitierte er diesen Vers: ‚…und diejenigen, die, wenn sie eine Abscheulichkeit begangen oder sich selbst Unrecht zugefügt haben, Allahs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten.‘“ (3:135)“ Überliefert von Abu Dawud (1521), At-Tirmidhi (406), Ibn Majah (1395), und Al-Albani stufte ihn in „Sahih Al-Jami'“ (5738) als authentisch ein.

Drittens: Die Angst vor Allahs List nach dem Gefühl der Sicherheit davor:

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Meinen sie etwa, dass Wir, wenn Wir sie mit Besitz und Söhnen unterstützen, Uns beeilen, ihnen gute Dinge (zu gewähren)? Aber nein! Sie merken nicht. Wahrlich, diejenigen, die aus Furcht vor ihrem Herrn besorgt sind und die an die Zeichen ihres Herrn glauben und die ihrem Herrn nicht(s) beigesellen und die geben, was sie geben, während ihre Herzen sich (davor) ängstigen, weil sie zu ihrem Herrn zurückkehren werden, diese beeilen sich mit den guten Dingen, und sie werden sie erreichen.“ (Al-Muminun:55-61).

Viertens: Die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit nach der Verzweiflung davon:

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Wahrlich, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige. Und wendet euch eurem Herrn reuig zu und seid Ihm ergeben, bevor die Strafe über euch kommt, worauf euch keine Hilfe zuteilwerden wird. Und folgt dem Besten von dem, was zu euch von eurem Herrn (als Offenbarung) hinabgesandt worden ist, bevor die Strafe plötzlich über euch kommt, ohne dass ihr merkt.“ (Az-Zumar:53-55).

Von Ibn 'Abbas - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird überliefert, dass er sagte: „Einige Menschen von den Anhängern des Schirks haben (in der vorislamischen Zeit) getötet und viele Sünden begangen, dann kamen sie zu Muhammad - Allahs Segen und Frieden auf ihm - und sagten: ‚Was du sagst und zu dem du aufrufst, ist gut. Würdest du uns sagen, ob es für uns, für was wir getan haben, eine Sühne gibt?‘ Da wurde (der Vers) herabgesandt: „Und diejenigen, die neben Allah keinen anderen Gott anrufen und nicht die Seele töten, die Allah (zu töten) verboten hat, außer aus einem rechtmäßigen Grund, und die keine Unzucht begehen...‘“ (Al-Furqan:68), und es wurde (der Vers) hinabgesandt: „Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit...‘“ (Az-Zumar, 39:53).“ Überliefert von Al-Bukhari (4810) und Muslim (122).

Die Früchte des Bedauerns

Was die Früchte der Reue betrifft, so sind es vier:

Erstens: Das ständige Schmerzempfinden und Bedauern im Herzen aufgrund der Sünde.

Ibn Mas'ud - möge Allah mit ihm zufrieden sein - sagte: „Der Gläubige sieht seine Sünden, als ob er unter einem Berg sitzt und fürchtet, dass er auf ihn stürzt. Der Sünder (hingegen) sieht seine Sünden wie eine Fliege, die an seiner Nase vorbeifliegt.“ Abu Schihab sagte: „Dann machte er mit seiner Hand (eine Bewegung) über seiner Nase, (als wenn er eine Fliege verscheuchen würde).“ Überliefert von Al-Bukhari (6308).

Das Gegenteil davon ist, sich über die Sünde zu freuen, wenn man die Gelegenheit dazu hat.

Über Ibn 'Abbas - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird berichtet, dass er sagte: „Deine Freude über die Sünde, wenn du sie erreicht hast, ist größer als die Sünde selbst. Und dein Kummer über die Sünde, wenn du sie verpasst hast, ist größer als die Sünde selbst.“ Überliefert von Abu Nu'aym in „Al-Hilyah“ (1/324).

Zweitens: Der Wunsch, niemals wieder in die Sünde zurückzufallen; vielmehr verabscheut er es, nachdem Allah ihn Erleichterung gab, wieder in die Sünde zu verfallen, genauso wie er es verabscheut, in das Feuer geworfen zu werden.

Anas überliefert, dass der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Drei Dinge, wer sie in sich trägt, wird die Süße des Glaubens verspüren: Wenn Allah und Sein Gesandter ihm lieber sind als alles andere, und wenn er einen Menschen nur um Allahs Willen liebt, und wenn er es verabscheut, nach dem Islam wieder zurück zum Unglauben zurückzukehren, so wie er es hasst, in das Feuer geworfen zu werden.“ Überliefert von Al-Bukhari (6941) und Muslim (43).

Und das Gegenteil davon ist, der Sünde nachzugehen, indem man ihre Orte, Zeiten, Gefährten und Ursachen aufsucht. Allah - erhaben ist Er - sagte: „Dann folgten nach ihnen Nachfolger, die das Gebet vernachlässigten und den Begierden folgten. So werden sie (den Lohn für ihre) Verirrung vorfinden, außer demjenigen, der bereut und glaubt und rechtschaffen handelt. Jene werden in den (Paradies)garten eingehen und ihnen wird in nichts Unrecht zugefügt.“ (Maryam:59-60).

Drittens: Das Abwenden von der Sünde.

Dies ist so, weil das Beharren auf der Sünde die Reue unterbricht und ein Beweis dafür ist, dass die Reue nicht wahrhaftig im Herzen stattgefunden hat.

Imam Ibn Al-Qayyim - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Was ich in dieser Angelegenheit für richtig halte, ist, dass die Reue von einer Sünde nicht gültig ist, wenn man auf einer anderen Sünde derselben Art beharrt. Aber die Reue von einer Sünde, während man eine andere Sünde begeht, die nicht mit der Ersten in Verbindung steht und auch nicht derselben Art ist, ist gültig. Zum Beispiel, wenn jemand von (einer Sünde, die mit) Zinsen (zu tun hatte) bereut, aber nicht vom Alkoholkonsum, so ist seine Reue vom Zins gültig. Wenn jedoch jemand vom Zins der einen Art bereut, aber auf der anderen Art beharrt, oder umgekehrt, oder wenn jemand vom Konsum von Haschisch bereut, aber weiterhin Alkohol trinkt, oder umgekehrt - dann ist seine Reue nicht gültig. Es ist wie jemand, der von Unzucht mit einer Frau bereut, aber weiterhin auf Unzucht mit einer anderen Frau beharrt, ohne von dieser ebenfalls Reue zu zeigen. Oder jemand, der vom Trinken von berauschendem Traubensaft bereut, aber weiterhin auf den Konsum anderer berauschender Getränke beharrt. In Wirklichkeit hat diese Person nicht von der Sünde bereut, sondern hat lediglich die Art der Sünde gewechselt. Im Gegensatz dazu ist es etwas anderes, wenn jemand von einer Sünde zu einer anderen Sünde wechselt, die sich in ihrer Art unterscheidet.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Madarij As-Salikin“ (1/285).

Viertens: Der feste Entschluss, nicht zur Sünde zurückzukehren:

Wenn er zu ihr zurückkehrt, beeinträchtigt dies die Vollständigkeit und den Nutzen der Reue, jedoch nicht ihre Gültigkeit und ihren Ursprung.

In „Al-Mausu‘ah Al-Fiqhiyyah Al-Kuwaitiyyah” (14/123) heißt es: „Nach Ansicht der meisten Gelehrten ist es keine Voraussetzung für die Reue, dass man nicht in die Sünde zurückfällt, von der man bereut hat. Vielmehr beruht die Reue darauf, die Sünde zu verlassen, darüber zu bereuen und den festen Entschluss zu fassen, nicht wieder darauf zurückzukommen. Wenn er mit seinem festen Entschluss, sie nicht zu wiederholen, dennoch zu ihr zurückkehrt, ist er wie jemand, der die Sünde von neuem begangen hat. Doch seine frühere Reue wird nicht ungültig, und die Sünde, die durch die Reue vergeben wurde, kehrt nicht zurück; sie ist, als wäre sie nie begangen worden. Dies wird durch den Hadith (bestätigt): „Der Bereuende von der Sünde ist wie jemand, der keine Sünde begangen hat.“

Einige sagten, dass die Last der ersten Sünde zurückkehrt, weil die Reue für die Sünde wie der Islam im Vergleich zum Unglauben ist. Der Ungläubige, der zum Islam übertritt, tilgt mit seinem Islam die vorherige Sünde des Unglaubens und deren Folgen. Wenn er jedoch vom Glauben abfällt, kehrt die erste Sünde zusammen mit seiner Apostasie zurück.

Die Wahrheit ist, dass das Nicht-Wiederholen der Sünde und die fortwährende Reue, eine Bedingung für die Vollständigkeit der Reue und ihren vollständigen Nutzen sind, nicht (jedoch) für die Gültigkeit der bereits vollzogenen Reue.” Ende des Zitats.

Die Früchte des Entschlusses, nicht zur Sünde zurückzukehren

Und die Früchte dieses Entschlusses, nicht in die Sünde zurückzukehren, sind vier:

Ersten: Das Verschließen des Zugangs zur Sünde.

Und das bedeutet, dass man jede Gesellschaft (mit einer Person) oder jedes Mittel meiden muss, das einen zur Sünde gegenüber Allah - erhaben ist Er - führt. Abu Sa'id Al-Khudri berichtete, dass er den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagen hörte: „Nimm dir niemandem zum Gefährten, außer einen Gläubigen, und lasse nur einen Gottesfürchtigen von deinem Essen essen." Überliefert von Abu Dawud (4832) und At-Tirmidhi (2395), und wurde von Al-Albani als gut (arab. hasan) eingestuft.

Zweitens: Das Schließen der Wege, die zur Sünde führen:

Und zwar durch das Meiden vom Zweifelhaften und allem, was zu verbotenen Handlungen führen könnte.

An-Nu'man Ibn Baschir berichtete, dass er den Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagen hörte - und er zeigte dabei mit seinen beiden Fingern auf seine Ohren: „Wahrlich, das Erlaubte ist deutlich (erkennbar) und das Verbotene ist deutlich (erkennbar) und zwischen diesen beiden gibt es zweifelhafte Dinge, über die viele Menschen keine Kenntnis haben. Wer nun die zweifelhaften Dinge meidet, so hat er sich (von Schuld) in seiner Religion und in seiner Würde freigesprochen. Und wer in zweifelhafte Dinge verfällt, fällt in das Verbotene, wie der Hirte, der seine Herde um ein geschütztes (verbotenes) Gebiet herum hütet und Gefahr läuft, dass sie (hineingerät und) darin weidet.  Wahrlich, jeder Herrscher hat ein geschütztes (verbotenes) Gebiet und Allahs geschütztes (verbotenes) Gebiet sind die von Ihm verbotenen Dinge. Wahrlich, im Körper (des Menschen) gibt es einen Fleischklumpen: wenn dieser in Ordnung ist, dann ist der gesamte Körper in Ordnung, und wenn er verdorben ist, dann ist der gesamte Körper verdorben. Wahrlich, dieser (Fleischklumpen) ist das Herz." Überliefert von Al-Bukhari (52) und Muslim (1599).

Drittens: Das Handeln im Gegensatz zur Sünde

(Zum Beispiel) ist die Reue desjenigen, der das, was Allah offenbart hat, verschwiegen hat, zu verkünden, (was er verborgen hielt), und die Reue des Heuchlers ist nur dann gültig, wenn sie mit Aufrichtigkeit im Glauben zu Allah einhergeht.

Der Imam Ibn Al-Qayyim - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Die Reue von einer Sünde besteht in der Handlung des Gegenteils.“

Und deshalb hat Allah - erhaben ist Er - als Bedingung für die Reue derjenigen, die verbergen, was Er an klaren Beweisen und Rechtleitung herabgesandt hat, das Offenlegen festgelegt. Denn da ihre Sünde im Verbergen lag, besteht ihre Reue darin, es offenzulegen. Allah - erhaben ist Er - sagte: „Diejenigen, die verheimlichen, was Wir an klaren Beweisen und Rechtleitung hinabgesandt haben, nachdem Wir es den Menschen in der Schrift klar gemacht haben, sie werden von Allah verflucht und auch von den Fluchenden, – außer denjenigen, die bereuen und verbessern und klar machen. Ihre Reue nehme Ich an, Ich bin ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.“ (Al-Baqarah:159-160)

Und als Bedingung für die Reue des Heuchlers hat Allah die Aufrichtigkeit festgelegt, denn seine Sünde liegt in der Augendienerei. So sagte Allah, erhaben ist Er: ‚Wahrlich, die Heuchler werden sich auf dem untersten Grund des (Höllen)feuers befinden‘ (An-Nisa:145). Dann sagte Er: ‚- ausgenommen diejenigen, die bereuen und verbessern und an Allah festhalten und ihre Religion aufrichtig für Allah ausüben; jene werden mit den Gläubigen sein. Und Allah wird den Gläubigen großartigen Lohn geben.‘ (An-Nisa:146).“ Ende des Zitats, sinngemäß entnommen aus: „Madarij As-Salikin” (1/370).

Viertens: Die Öffnung zum Weg des rechtschaffenen Handelns und zur Beständigkeit im Gehorsam gegenüber dem Herrn.

Allah - erhaben ist Er - sagte: „Und Ich bin wahrlich allvergebend für denjenigen, der bereut und glaubt und rechtschaffen handelt und sich hierauf rechtleiten lässt.“ (Ta-Ha:82)

Ibn 'Aschur - möge Allah ihm barmherzig sein - sagte: „Die Bedeutung von 'rechtgeleitet' ist, dass er auf der Rechtleitung verharrt und daran festhält. Dies ist wie die Aussage Allahs: „Wahrlich, diejenigen, die sagen: „Unser Herr ist Allah“ und sich hierauf recht verhalten, über sie soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.“ (Al-Ahqaf:13) Ende des Zitats, entnommen aus: „At-Tahrir wa At-Tanwir” (16/276).

Damit wird die Stellung des Bedauerns in der Reue des Dieners deutlich: Sie ist die Grundlage der Rückkehr zum Herrn der Welten und des Verlassens der Verführung durch die Teufel.

Wir bitten Allah, uns aufrichtige Reue zu gewähren und uns Seine Annahme zu schenken.

Und Allah weiß es am besten.

Islam Q&A

Quelle: Islam Q&A