Donnerstag 23 Rabii' Al-Awwal 1446 - 26 September 2024
German

Die Bedingungen für die Annahme der beiden Glaubensbekenntnisse

Frage

Meine Frage bezieht sich auf das Thema einer Predigt. Der Imam sprach über das „Wort” und sagte, dass es Bedingungen gibt, die von den Gelehrten als neun oder so etwa beschrieben wurden, damit eine Person das Paradies betreten kann. Er sagte, dass das bloße Aussprechen der Worte nicht ausreicht. Ich möchte diese Bedingungen wissen. Er erwähnte einige davon, darunter: Erstens, das Wissen über das Wort. Zweitens, die Gewissheit. Wissen Sie etwas darüber? Können Sie die restlichen Bedingungen nennen? Für Ihre Hilfe wäre ich Ihnen sehr dankbar, in sha Allah.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Sicherlich meinst du mit dem „Wort” das „Wort des Monotheismus“ (arab. Tauhid), nämlich die beiden Glaubensbekenntnisse „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammad ist der Gesandte Allahs”. Dies war auch die Bedeutung, die der Prediger meinte.

Das Glaubensbekenntnis hat mehrere Bedingungen, und zwar:

  1. Das Wissen

Das Wissen über die Bedeutung von „La ilaha illa Allah” im Sinne der Verneinung und Bestätigung, das der Unwissenheit darüber widerspricht, Allah – erhaben ist Er – sagte: „Wisse, dass es keinen Gott gibt außer Allah” (Muhammad:19), und Er – erhaben ist Er – sagte (auch): „außer wer der Wahrheit entsprechend bezeugt” – also, dass es keinen Gott gibt außer Allah – „und sie wissen (es)” (Az-Zukhruf:86) mit ihren Herzen, was sie mit ihren Zungen aussprechen. Im Sahih-Werk (ist überliefert), dass Uthman – möge Allah mit ihm zufrieden sein – sagte, dass der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Wer stirbt, während er weiß, dass es keinen Gott gibt außer Allah, wird ins Paradies eintreten.”

  1. Die Gewissheit

Die Gewissheit ist das Gegenteil des Zweifels. Es bedeutet, dass der Sprecher dieser Worte fest und zweifelsfrei von deren Bedeutung überzeugt ist. Denn der Glaube besteht nur aus der Gewissheit des Wissens, nicht aus der Annahme oder dem Zweifel. Wie sollte er (d.h. der Glaube) also Bestand haben, wenn Zweifel daran bestehen? Allah – erhaben ist Er – sagte: „Die (wahren) Gläubigen sind ja diejenigen, die an Allah und Seinen Gesandten glauben und hierauf nicht zweifeln und sich mit ihrem Besitz und mit ihrer eigenen Person auf Allahs Weg abmühen. Das sind die Wahrhaftigen.” (Al-Hujurat:15). Er setzte für die Wahrhaftigkeit ihres Glaubens an Allah und Seinen Gesandten die Bedingung, dass sie nicht zweifeln, also keinen Zweifel hegen. Derjenige, der zweifelt, gehört hingegen zu den Heuchlern.

– möge Allah uns davor bewahren.

Im authentischen Hadith von Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – heißt es, dass er sagte, dass der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Friede auf ihm – sagte: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass ich der Gesandte Allahs bin. Ein Diener, der in ihnen (d.h. dieser beiden Bekenntnisse) keinen Zweifel hegt, wird Allah nicht begegnen, ohne dass er ins Paradies eingelassen wird.”

  1. Die Akzeptanz

Akzeptanz dieser Aussage mit dem Herzen und der Zunge. Allah – erhaben ist Er – hat uns in den Geschichten berichtet, was früheren Nationen widerfahren ist, die sie akzeptiert haben und diejenigen, die sie abgelehnt und sich geweigert haben. Er – erhaben ist Er – sagte: „Außer Allahs auserlesenen Dienern (40) Für diese wird es eine festgesetzte Versorgung geben (41) Früchte, und sie werden geehrt (42) in den Gärten der Wonne.” (43) (As-Saffat: 40-43) bis hin zu den letzten Versen. Auch sagte Er, erhaben ist Er: „Wer mit einer guten Tat kommt, wird etwas Besseres als sie erhalten. Und sie sind vor (jedem) Schrecken an jenem Tag in Sicherheit.” (An-Naml:89)

Im authentischen Hadith wird von Abu Musa – möge Allah mit ihm zufrieden sein – überliefert, dass der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Das Gleichnis dessen, womit Allah mich an Rechtleitung und Wissen entsandt hat, ist wie der reichliche Regen, der auf die Erde fällt. Ein Teil davon ist rein und nimmt das Wasser auf, so dass es Pflanzen und viel Grünzeug wachsen lässt. Ein anderer Teil davon ist eine flache Ebene, die kein Wasser aufnimmt und kein Grünzeug sprießen lässt. Das ist das Gleichnis für den, der Verständnis im Glauben Allahs erlangt und damit nützlich ist, nachdem Allah mich gesandt hat, um zu lehren und zu unterweisen und das Gleichnis für den, der seinen Kopf nicht erhebt und die Rechtleitung Allahs ablehnt, mit der ich gesandt wurde.”

  1. Die Unterwerfung

Unterwerfung bezeichnet das Festhalten an dem, was die Verneinung der Vernachlässigung erfordert. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Und wendet euch eurem Herrn reuig zu und seid Ihm ergeben, bevor die Strafe über euch kommt, worauf euch keine Hilfe zuteil werden wird.” (Az-Zumar:54) Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Wer hätte eine bessere Religion, als wer sein Gesicht Allah hingibt und dabei Gutes tut und dem Glaubensbekenntnis Ibrāhīms folgt, (als) Anhänger des rechten Glaubens? Und Allah nahm sich Ibrāhīm zum Freund.” (An-Nisa:125) Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, der hält sich an die festeste Handhabe. – D.h. „La ilaha illa Allah” – Und zu Allah (führt) das Ende der Angelegenheiten. (Luqman:22)

Die Bedeutung von „sich Allah völlig hingeben” ist, dass man sich gehorsam zeigt. Und dieser ist ein gutes Tuender Monotheist (arab. Muwahid).

  1. Die Wahrhaftigkeit

Die Wahrhaftigkeit in dieser Bedingung besteht darin, das Gegenteil der Lüge zu vermeiden. Es bedeutet, dass man es wahrhaftig von Herzen sagt und dass das Herz mit der Zunge übereinstimmt. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Alif-Lam-Mim. (1) Meinen die Menschen, dass sie in Ruhe gelassen werden, (nur) weil sie sagen: „Wir glauben“, ohne dass sie geprüft werden? (2) Wir haben bereits diejenigen vor ihnen geprüft. Allah wird ganz gewiss diejenigen kennen, die die Wahrheit sprechen, und Er wird ganz gewiss die Lügner kennen. (3) (Al-Ankabut:1-3)

In den beiden authentischen Werken von Bukhari und Muslim wir im Hadith von Mu’adh bin Jabal – möge Allah mit ihm zufrieden sein – überliefert, dass der Prophet – Allahs Segen und Friede auf ihm – sagte: „Keiner bezeugt wahrhaftig aus seinem Herzen, dass es keinen Gott außer Allah gibt und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist, ohne dass Allah ihm das Höllenfeuer verwehrt.”

  1. Die Aufrichtigkeit

Aufrichtigkeit bedeutet, dass die Handlungen frei von jeglichen Beimischungen der Beigesellung (arab. Shirk) sind. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Sicherlich, Allah gehört die aufrichtige Religion.” (Az-Zumar:3) Und Er – erhaben ist Er – sagte: „Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Allah zu dienen und (dabei) Ihm gegenüber aufrichtig in der Religion (zu sein), als Anhänger des rechten Glaubens (…)”

Im authentischen Hadith von Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – wird überliefert, dass der Prophet – Allahs Segen und Friede auf ihm – sagte: „Die glücklichsten Menschen, die meine Fürsprache erhalten, sind diejenigen, die aufrichtig aus ihrem Herzen oder ihrer Seele heraus sagen: ‘Es gibt keinen Gott außer Allah.'”

  1. Die Liebe

Die Liebe zu diesem Wort und allem, was es erfordert und darauf hinweist, sowie zu seinen Anhängern, die es gemäß seinen Bedingungen umsetzen, und der Abneigung gegen das, was dem widerspricht. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah. Aber diejenigen, die (wirklich) glauben, sind stärker in ihrer Liebe zu Allah. (…)” (Al-Baqara: 165)

Ein Zeichen dafür, dass ein Diener seinen Herrn liebt, ist, dass er das vorzieht, was Allah liebt, auch wenn es seiner eigenen Neigung widerspricht, und dass er das hasst, was sein Herr hasst, auch wenn es seinem eigenen Verlangen entspricht. Er soll die Freunde Allahs und Seines Gesandten als seine Freunde nehmen und diejenigen als Feinde betrachten, die Feinde Allahs und Seines Gesandten sind. Er soll dem Gesandten – Allahs Segen und Friede auf ihm – folgen, seinen Spuren nachgehen und seine Führung annehmen. All diese Zeichen sind Bedingungen der Liebe; man kann sich die Liebe nicht vorstellen, ohne dass (zumindest) eine dieser Bedingungen erfüllt ist.

Und der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Friede auf ihm – sagte: „Drei Eigenschaften sind es, die, wenn sie in jemandem vorhanden sind, ihm die Süße des Glaubens geben: Dass Allah und Sein Gesandter ihm lieber sind als alles andere, dass er einen Menschen nur um Allahs willen liebt und dass er es hasst, zum Unglauben zurückzukehren, nachdem Allah ihn daraus erettet hat, ebenso wie er es hassen würde, ins Feuer geworfen zu werden” Berichtet von Anas ibn Malik in beiden Sahih-Werken.

Manche fügten eine achte Bedingung hinzu, nämlich den Unglauben an das, was neben Allah angebetet wird (arab. Kufr bit Taghut). Der Prophet – Allahs Segen und Friede auf ihm – sagte: „Wer sagt ‘Es gibt keinen Gott außer Allah’ und den Unglauben an das, was neben Allah angebetet wird, erklärt, dessen Leben und Besitz sind geschützt, und seine Abrechnung obliegt Allah, erhaben ist Er.” Überliefert von Muslim. Daher ist es notwendig, um das Leben und den Besitz zu schützen, dass man neben der Aussage ‘Es gibt keinen Gott außer Allah’ auch den Unglauben an das, was neben Allah angebetet wird, erklärt, wer oder was auch immer es sein mag.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Summarized from Ma’aarij al-Qubool by Muhammad ibn Sa’eed al-Qahtaani, pp. 119-122