Alles Lob gebührt Allah..
Einige Muslime feiern den mittleren (15.) Tag vom Schaˈban, indem sie den Tag fasten und die Nacht im Gebet verbringen. Diesbezüglich gibt es eine Überlieferung, die jedoch nicht authentisch ist. Aus diesem Grund sehen die Gelehrten die Belebung dieses Tages und das Feiern desselbigen als Neuerung (Bidˈah) an.
Asch-Schatibi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Die Neuerung (Bidˈah) ist demnach gleichbedeutend mit einer erfundenen Art und Weise der Praktizierung der Religion, welche der islamischen Gesetzgebung gleichgesetzt wird, und mit der eine übertriebene Vorgehensweise in der Anbetung Allahs -gepriesen ist Er- beabsichtigt wird… Dazu gehört das Festhalten an der Einhaltung bestimmter Art und Weise (der Anbetung), wie das gemeinschaftliche Gedenken Allahs (Dhikr) mit gemeinsamer Stimme, das Feiern des Geburtstags des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- und Ähnliches.
Dazu gehört auch das Festhalten an speziellen gottesdienlichen Handlungen zu bestimmten Zeiten, welche die islamische Gesetzgebung nicht spezifiziert hat, wie beispielsweise das als verbindlich (genommene) Fasten des mittleren (15.) Tages vom Schaˈban und das Verbringen seiner Nacht im Gebet.“ [Endes des Zitats aus „Al-Iˈtisam“ (1/37-39)]
Muhammad ˈAbdus-Salam Asch-Schuqayri sagte:
Das aus sechs Gebetseinheiten bestehende Gebet in der mittleren Nacht vom Schaˈban, mit der Absicht Unheil abzuwenden, das Leben zu verlängern und der Menschen unbedürftig zu sein, das Rezitieren der Sura Ya-Sin und die Bittgebete dazwischen sind zweifelsohne erfunden und Neuerungen in der Religion, welche der Sunnah des Führers der Gesandten widerspricht. Der Kommentator von „Al-Ihya“ sagte: „Dieses Gebet ist in den Büchern späterer Mystiker (Sufis) verbreitet. Ich fand weder für das Gebet, noch für dessen Bittgebet einen authentischen (Sahih) Beleg dafür, lediglich, dass es die Tat einiger (Sufi) Gelehrten war. Unsere Gefährten sagten: „Es ist verhasst (Makruh) sich zu einer dieser erwähnten Nächte zu versammeln, sei dies in der Moschee oder woanders.“
An-Najm Al-Ghayti sagte in der Beschreibung zur Belebung der mittleren Nacht (vom Schaˈban) in der Gemeinschaft: „Bezüglich dessen, dass sie (diese Nacht) im Gebet in der Gemeinschaft verbracht wird wurde nichts Authentisches vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- überliefert. Weder von ihm, noch von seinen Gefährten.“
An-Nawawi sagte: „Das Gebet im Rajab und Schaˈban sind abzulehnende, verabscheuenswürdige Neuerungen.“
[Ende des Zitats aus „As-Sunan wal-Mubtadaˈat“, S. 144]
Al-Fatni -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte nach den bereits zitierten Worten:
„Das Gemeinvolk wurde durch dieses Gebet so in den Bann gezogen, dass dies zur großer Verschwendung führte, zu Frevel und verbotenen Taten, die man nicht näher auszuführen braucht. Es ging soweit, dass sich die Nahestehenden Allahs (Awliya) vor der Vernichtung gefürchtet haben und in die Wüste flohen. Das erste Mal hat sich dieses Gebet in Bayt Al-Maqdis ereignet, und zwar 448 n. H.
Zayd ibn Aslam sagte: „Wir haben von keinem unserer Gelehrten und Rechtsgelehrten mitbekommen, dass sie Laylatu Al-Bara (die 15. Nacht vom Schaˈban) einer anderen Nacht bevorzugt haben.
Ibn Dahyah sagte: „Die Überlieferungen bezüglich Salat Al-Bara sind erfunden, wobei eine davon unterbrochen ist. Und daher ist jeder, der nach einem Bericht handelt, von dem man weiß, dass er erlogen ist, ein Diener des Satans.“
[Ende des Zitats aus „Tadhkiratu Al-Mauduˈat“ von Al-Fatni, S. 45]
Siehe dazu „Al-Mauduˈat“ von Ibn Al-Jauzi (2/127), „Al-Manar Al-Munif Fi As-Sahihi Wa Ad-Daˈif“ von Ibn Al-Qayyim, S. 98 und „Al-Fawaid Al-Majmuˈu“ von Asch-Schaukani, S. 51.
Einige Leute beziehen diese „Schaˈbaniyyah“ (die mittlere Nacht vom Schaˈban) auf die letzten Tage dieses Monats und sagen, sie wären die Tage des Abschieds vom Essen. Aus diesem Grund nutzen sie diese Gelegenheit vor dem Beginn des Ramadans um reichlich zu essen. Einige Sprachwissenschaftler erwähnten, dass die Grundlage dieser Sache von den Christen übernommen wurde, da diese es pflegten vor dem Beginn ihres Fastens so zu verfahren.
Das Resultat ist, dass es im Schaˈban weder Feierlichkeiten gibt, noch an seine Mitte oder sein Ende gebundene besondere gottesdienliche Handlungen. Etwas davon zu tun stellt eine Neuerung (Bidˈah) und Erfindung dar.
Und Allah weiß es am besten.