Alles Lob gebührt Allah..
Die Erläuterung des Hadithes:
Diesen Hadith überlieferte Al-Bukhary in mehreren Stellen seines Sahih-Werks. Dazu gehört (7088), „Buch der Versuchungen“ (Al-Fitan), in dem Abu Sa'id Al-Khudri -möge Allah mit ihm zufrieden sein- überlieferte, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Bald werden der beste Besitz des Muslims (einige) Schafe sein, die ihn zu den Bergspitzen und Regenplätzen folgen werden, da er wegen seiner Religion vor den Versuchungen flüchtet.“
Und Muslim (1888) überlieferte Ähnliches, auch über Abu Sa'id Al-Khudri -möge Allah mit ihm zufrieden sein-, und zwar, dass ein Mann zum Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- kam und fragte: „Welche Menschen sind die besten?“ Er antwortete: „Ein Mann, der sich auf Allahs Weg mit seinem Besitz und seiner Seele abmüht.“ Er fragte dann: „Und wer dann?“ Er antwortete: „Ein Gläubiger, der sich auf einem Bergpfad befindet, Allah, seinen Herrn, anbetet, und sein Übel von den Menschen fernhält.“
An-Nawawi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte in „Scharh Sahih Muslim“ (13/34): „Hier ist nicht speziell der Bergpfad gemeint, sondern die eigene Zurückgezogenheit und Isolierung. Er erwähnte den Bergpfad als Beispiel, da dieser meistens frei von Menschen ist.“
Der Hadith beweist, dass es besser ist sich von den Menschen fernzuhalten und nicht unter ihnen zu gehen, in einer Zeit, in der der Muslim, aufgrund der vielen Versuchungen, Angst um seine Religion hat, sodass er, wenn er unter die Menschen geht, in seiner Religion nicht sicher davor ist in die Abtrünnigkeit zu fallen, von der Wahrheit abzuweichen, in Götzenanbetung zu fallen oder die Grundbausteine und Säulen des Islams unterlässt etc.
Al-Hafidh Ibn Hajar sagte in „Fath Al-Bari“ (13/42): „Die Überlieferung deutet auf den Vorzug der Isolierung für denjenigen hin, der um seine Religion fürchtet.“
As-Sindi sagte in seinem Kommentar zu „An-Nasai“ (8/124): „Daraus wird entnommen, dass es erlaubt oder sogar besser ist sich in Tagen der Versuchungen zu isolieren.“
Und im zweiten, eben erwähnten Hadith ließ der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- den Gläubigen, der sich isoliert, demjenigen im Vorzug folgen, der sich auf Allahs Weg abmüht. Al-Hafidh sagte in „Fath Al-Bari“ (6/6): „Er ließ ihn den sich isolierenden Gläubigen im Vorzug folgen, da derjenige, der unter die Menschen geht, nicht davor sicher ist Sünden zu begehen. Diese Sünden, die man erhält, weil man unter die Menschen geht, können die guten Taten in der Anzahl überwiegen. Jedoch bezieht sich der Vorzug der Isolierung nur auf den Fall, wenn Versuchungen eintreffen.“
Was aber die Isolierung außerhalb der Zeiten der Versuchungen und der Angst des Muslims um seine Religion angehen, so waren sich die Gelehrten über dessen Urteil uneinig. Die Mehrheit war der Ansicht, dass es besser ist, unter die Menschen zu gehen als sich zu isolieren. Sie führten hierfür mehrere Beweise an. Dazu gehören:
- Dies war der Zustand des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, der Propheten vor ihm, Allahs Friede und Segen seien auf ihnen, und der Mehrheit der Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein-. Entnommen aus „Scharh Muslim“, von An-Nawawi (13/34).
- At-Tirmidhi (5207) und Ibn Majah (4032) überlieferten, dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Der Gläubige, der unter die Menschen geht und ihrem Schaden gegenüber geduldig ist, erhält einen gewaltigeren Lohn als der Gläubige, der nicht unter die Menschen geht und ihrem Schaden gegenüber nicht geduldig ist.“ Al-Albani stufte dies in „Sahih At-Tirmidhi (2035) als authentisch ein.
As-Sindi sagte in seinem Kommentar zu Ibn Majah (2/493): „Der Hadith beweist, dass derjenige, der unter die Menschen geht und geduldig ist, besser ist als jener, der sich isoliert.“
- 'ani sagte in „Subul As-Salam“ (4/416): “Daraus wird entnommen, dass es besser ist unter die Menschen zu gehen ihnen das Gute zu gebieten, das Schlechte zu verbieten und sie gut zu behandeln. Denn dieser ist besser als derjenige, der sich isoliert und keine Geduld hat, wenn er unter den Menschen ist.“
- At-Tirmidhi (1574) überlieferte, über Abu Huraira -möge Allah mit ihm zufrieden sein-, dass ein Mann unter den Gefährten des Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- an einem Bergpfad entlang auf dem eine kleine Quelle mit frischem Wasser war, das ihm gefiel, weil es sehr gut war. Er sagte: „Wenn ich mich nur von den Menschen isolieren und auf diesem Bergpfad festsetzen würde, aber ich werde es nicht tun, bis ich den Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- um Erlaubnis bitte.“ Daraufhin erzählte er dies dem Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, der dann sagte: „Tue es nicht, denn wenn einer von euch auf dem Wege Allahs stehen würde, dann wäre dies besser als siebzig Jahre in seinem Haus zu beten. Wollt ihr denn nicht, dass Allah euch vergibt und euch ins Paradies eintreten lässt? […]“ Dies stufte Al-Albani in „Sahih At-Tirmidhi“ (1348) als authentisch ein.
- Wenn der Muslim unter die Menschen geht, dann entstehen dadurch islamische Vorteile, wie die Aufstellung der Riten des Islams, die Vermehrung der muslimischen Bevölkerung, die Weitergabe verschiedener Arten des Guten, wie Hilfen etc., die Teilnahme am Freitagsgebet, Gemeinschaftsgebet, Janaza-Gebet, der Besuch von Kranken und die Teilnahme an Ermahnungszirkeln etc. Entnommen aus „Fath Al-Bari“ (13/43) und „Scharh Muslim“, von An-Nawawi (13/34). Und Allah verleiht den Erfolg, Allah weiß es am besten und Allahs Segen und Frieden seien auf unserem Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten.