Alles Lob gebührt Allah..
Erstens:
Jeder, der als Muslim, der die Einzigkeit Allahs des Erhabenen anerkennt und praktisch umsetzt, stirbt, wird am Ende ins Paradies eingehen.
Und diese Muslime, die Allahs Einzigkeit anerkennen und in ihren Taten umsetzen, und die die Bewohner des Paradieses sein werden, werden in zwei Kategorien eingeteilt:
Diejenigen unter ihnen, die direkt von Beginn an ins Paradies eingehen, was bedeutet, dass sie das Höllenfeuer nie betreten werden.
Und diejenigen unter ihnen, die zuerst ins Höllenfeuer gehen werden. Dort wird die jeweilige Person so lange für ihre Sünden bestraft, wie Allah will. Dann wird sie aus dem Höllenfeuer herauskommen, und ihre endgültige Bleibestätte wird das Paradies sein. Und diese sind die, welche die Gelehrten „die Sündigen“ nennen unter denjenigen, die Allahs Einzigkeit bezeugen und umsetzen, oder „die Leute der großen Sünden“.
Diese bleiben also nicht für ewig im Höllenfeuer, selbst wenn sie hineinkommen. Sie bleiben so lange im Feuer, wie Allah es für sie gewollt hat, kommen dann heraus und gehen ins Paradies ein. Und niemand bleibt für ewig im Höllenfeuer außer dem, der ungläubig ist.
Und dies wurde bereits in der Antwort auf die Frage Nr. 169677 verdeutlicht.
Zweitens:
Die Sünder unter denjenigen, die Allahs Einzigkeit bezeugen und umsetzen oder „die Leute der großen Sünden“ unter ihnen - und derjenige, der Alkohol trinkt, gehört zu diesen - sind zweifelsohne von der Strafe im Höllenfeuer für ihre Verbrechen bedroht. Ohne jeden Zweifel verdienen sie diese Strafe, und ganz sicher werden sehr viele von ihnen wegen dieser Verbrechen ins Höllenfeuer gehen. Jedoch ist es nicht möglich, mit Sicherheit zu sagen, dass diese oder jene bestimmte Person zu jenen Leuten gehört und ins Höllenfeuer und nach diesem ins Paradies gehen wird. Denn es gibt viele Gründe für eine Aufhebung dieser Strafe, durch die selbst jemand, der große Sünden begangen hat, vor dem Höllenfeuer gerettet wird.
Zu diesen Gründen gehört die Reue (at-Tauba), denn „derjenige, der die Sünde bereut, ist wie jener, der keine Sünde hat“, wie der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sagte (überliefert bei ibn Majah, 4250; und al-Albani hat diese Überlieferung in seinem Werk „Sahih Sunan ibn Majah“ als „gute“ Überlieferung - Hadith hasan - eingestuft).
Zu diesen Gründen zählt auch, Allah um Vergebung zu bitten. So kann es sein, dass der Mensch seinen Herrn in einem Bittgebet um Vergebung seiner Sünde anfleht und Allah dieses Bittgebet erhört.
Zu diesen Gründen gehören auch die guten Taten, die die Sünden tilgen. Es kann sein, dass derjenige, der eine Sünde beging, gewaltige, gute Taten vollbringt, die diese Sünde tilgen, oder dass seine guten Taten die schlechten überwiegen und er somit nicht ins Höllenfeuer gehen wird.
Zu diesen Gründen gehören die Schicksalsschläge, die den Muslim im diesseitigen Leben treffen, und die die Sünden ebenfalls tilgen. Es kann also sein, dass denjenigen, der eine Sünde beging, ein (vermeintliches) Unheil trifft, das diese Sünde tilgt, und dadurch die Strafe im Jenseits aufgehoben wird und er nicht ins Höllenfeuer geht.
Zu diesen Gründen gehört das Bittgebet eines Gläubigen, in dem er Allah um Vergebung für denjenigen, der eine Sünde begangen hat, bittet, wie z.B. während des Totengebets für diesen verstorbenen Sünder. Es kann sein, dass Allah das Bittgebet derjenigen, die für ihn das Totengebet beten, erhört und ihm dadurch verzeiht.
Und es gibt noch andere Gründe.
Es kann auch sein, dass Allah, der barmherzigste der Barmherzigen, dem sündigen Muslim von Beginn an vergibt, und er somit nicht für seine Sünde bestraft wird. Und dies ist der stärkste Grund für die Errettung vor der angedrohten Strafe und der stärkste Umstand, der verhindert, dass der Sünder zu jenen gezählt wird, die diese Strafe schmecken werden.
So sagte Allah der Erhabene (in der ungefähren Bedeutung Seiner Worte in deutscher Sprache): „Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will.“ [Koran 4:48]
Dieser Vers des Koran spricht über jene Sünder unter denjenigen, die Allahs Einzigkeit anerkennen und umsetzen, die nicht bereut haben. So kann es sein, dass ein Muslim stirbt, während er hartnäckig an einer der großen Sünden festhielt und diese nicht bereute, Allah der Erhabene in Seiner Barmherzigkeit und Gnade aber nachsichtig gegenüber diesem Sünder ist, und er somit nicht ins Höllenfeuer geht.
Siehe auch die Antwort auf die Frage Nr. 175522.
Wenn aber keinerlei Umstände gegeben sind, die die Strafe im Jenseits und das Höllenfeuer von demjenigen, der eine große Sünde begangen hat, abwenden, und Allah der Erhabene ihm nicht vergeben will, so ist es unausweichlich, dass dieser Sünder im Höllenfeuer bestraft wird, bis er - von seinen Sünden gereinigt - aus dem Feuer heraus ins Paradies eingehen wird.
Zusammengefasst ist die Antwort auf die gestellte Frage: Der Muslim, der Alkohol trinkt - und jeder andere Muslim, der eine große Sünde begeht - befindet sich in großer Gefahr, wenn er seine Sünde nicht bereut und von ihr ablässt. Und ihm wird von Allah dem Erhabenen das Höllenfeuer angedroht, das er, wenn er es betritt, irgendwann verlassen wird, um ins Paradies einzugehen.
Jedoch soll sich der Diener Allahs nicht täuschen lassen, so dass er evtl. dazu ermutigt wird, Allah gegenüber ungehorsam zu sein, indem er sich darauf verlässt, dass er nicht ewig im Höllenfeuer bleibt. Allahs Strafe ist schwer, schmerzhaft und nicht auszuhalten!
Wenn du dies realisieren möchtest, so stelle dir vor, dass du in ein Feuer des Diesseits geworfen wirst, und ein Jahr, einen Monat oder auch nur einen Tag darin verweilst. Würdest du so etwas zulassen? Würdest du so etwas aushalten?
Und alle Arten von Feuer des diesseitigen Lebens zusammengenommen sind nichts im Vergleich zu einem einzigen, kurzen Eintauchen ins Feuer der Hölle, möge Allah der Großzügige uns in Seiner Gnade und Freigiebigkeit davor bewahren.
Wer kann außerdem dem Sünder, der die Strafe Allahs herausfordert, garantieren, dass er nach seinen Vergehen und Sünden noch auf dem Glauben an die Einzigkeit Allahs (also: Muslim) bleiben wird?
Was kann ihn vor der (zu seiner Bestrafung geschmiedeten) Ränke Allahs schützen?
Was kann ihn davor schützen, dass sein Herz (von der Wahrheit) abweicht und er dazu verführt wird, den Glaube an die Einzigkeit Allahs (den Islam) zu verlassen, woraufhin er (zu seinem Schutz) nichts außer seine Sünden und Verbrechen finden wird (die ihn dann nicht schützen können).
Möge Allah der Erhabene uns im Diesseits wie dem Jenseits in seine Gnade und Vergebung einhüllen.
Und Allah weiß es am besten.