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Der weitverbreitete Glaube, dass es verpönt ist in Allahs Monat, Muharram, die Eheschließung durchzuführen

23-08-2019

Frage 193281

Ist die Eheschließung im Monat Muharram verpönt, so wie ich von einigen hörte?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Es besteht kein Problem darin, in Allahs Monat, Al-Muharram, welcher der erste Monat im Mondkalender ist, zu heiraten oder um die Hand einer Frau anzuhalten. Und dies gehört nicht zu den Dingen, die verpönt oder verboten sind. Dies, aufgrund der vielen Beweisen. Dazu gehören:

Erstens:

Die Grundlage, dass alles erlaubt ist, solange nichts überliefert wurde, was das Urteil dessen verändert. Und die islamische Grundregel, über die sich die Gelehrten einig sind, besagt, dass jede normale, nicht-gottesdienstliche Handlung und Tat grundsätzlich erlaubt ist, solange kein Beweis überliefert wird, der dies verbietet. Und da es weder im Quran, noch in der Sunnah, im Konsens, im Analogieschluss und anderen Überlieferungen etwas gibt, was beweist, dass es verboten ist im Monat Muharram zu heiraten, so werden die Handlung danach und das Rechtsurteil auf das grundsätzliche Urteil der Erlaubnis basieren müssen.

Zweitens:

Der Konsens der Gelehrten darüber, dass es erlaubt ist. Mindestens ist es ein „Ijma' Sukuti“ (schweigender Konsens), da es weder unter den früheren noch späteren Gelehrten, unter den Prophetengefährten, deren Befolger (Tabi'un), den Imamen und deren Befolger bis zu unserem heutigen Tag, niemanden gab, der dies verboten hat oder erwähnt hat, dass es verpönt sei im Monat Muharram zu heiraten oder um die Hand einer Frau anzuhalten.

Und wenn jemand das erlaubt, dann genügt dies als Beweis für seine verwerfliche und falsche Ansicht, da er über etwas ein Rechtsurteil erlässt, worüber es keinen Beweis gibt oder das kein Gelehrter gefolgt hat.

Drittens:

Der Monat Muharram gehört zu den geehrten Monaten Allahs. Über dessen Vorzug sagte der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Das beste Fasten, nach dem Fasten im Monat Ramadan, ist in Allahs Monat Muharram.“ Überliefert von Muslim (1163).

So ist es ein Monat, den Allah Sich Selbst zuschreibt, und den Lohn für das Fasten darin, hat Er noch gewaltiger als an anderen gemacht. So sollte man erst Recht den Segen und Vorzug darin ersuchen. Weder soll man darin trauern, noch Angst davor haben zu heiraten oder ein schlechtes Omen zu sehen, so wie es die Tradition in der vorislamischen Zeit war.

Viertens:

Wenn einer damit argumentiert, dass es verboten sei, weil der Monat Muharram der Monat ist, an dem Al-Husain Ibn 'Ali -möge Allah mit beiden zufrieden sein- zum Märtyrer wurde, so wie es einige Rawafid sagen, so wird darauf folgendermaßen geantwortet:

Es besteht kein Zweifel, dass der Tag, an dem er -möge Allah mit ihm zufrieden sein- zu einem Märtyrer wurde, ein sehr verheerender Tag in der Geschichte des Islams war. Nur bedeutet dies nicht, dass man ein Rechtsurteil erlassen soll, dass es verboten ist an diesem Tag zu heiraten oder um die Hand einer Frau anzuhalten. Ebenso gehört es zu unserer islamischen Gesetzgebung nicht, dass wir an jährlichen Gedenktagen jedes Mal wieder traurig sein sollen und es so weit bringen, dass wir es verbieten jegliche Freude zu zeigen.

Und wenn nicht, dann haben wir das Recht zu fragen: Ist der Tag, an dem der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- gestorben ist, nicht noch ein größeres Unglück, das der islamischen Gemeinschaft widerfahren ist? Warum ist dann an dem gesamten Monat, Rabi' Al-Awwal, auch nicht das heiraten verboten worden? Und wieso ist von keinem der Prophetengefährten, Familienangehörigen des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- oder den Gelehrten nach ihnen nicht überliefert worden, dass dies verboten oder verpönt sei?

Und wenn wir an jedem Tag trauern würden, an dem jemand getötet worden oder zum Märtyrer geworden oder ein großer Imam des Islams gestorben ist, unter den Familienangehörigen des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- und anderen, dann würde es kaum Tage zur Freude geben und die Menschen würden so in Bedrängnis sein, dass sie es nicht aushalten würden.

Einige Historiker haben erwähnt, dass der Erste, der diese Ansicht eingeführt hat - oder der Erste, der das Zeigen von Trauer am Anfang des Monats Muharram - Schah Isma'il As-Safawi (907-930 n.H.) war, so wie es Dr. 'Ali Al-Wardi, in „Lamahat Ijtima'iyah min Tarikh Al-'Iraq“ (1/59), sagte. So sagte er: „Schah Isma'il genügte nicht der Terrorismus allein, um das Schiitentum zu verbreiten, sondern stützte sich auch noch auf einer anderen Methode. Diese Methode ist die Propaganda und die Überzeugung der Köpfe. Er hat angeordnet die Feierlichkeit des Gedenkens an die Ermordung Al-Husains so zu organisieren, wie es heute getan wird. Die Buwaihiden, in Bagdad, im vierten Jahrhundert nach der Auswanderung, waren es, die mit dieser Feierlichkeit begonnen haben, jedoch wurde dies nach ihnen vernachlässigt. Dann kam Schah Isma'il, hat es weiterentwickelt und errichtete noch Versammlungsorte zum Trauern, sodass er dies zu einem starken Einfluss auf die Herzen der Menschen machte. Es ist richtig zu sagen, dass dies zu den wichtigsten Faktoren für die Verbreitung des Schiitentums im Iran gehört. Denn das Zeigen von Trauer und Weinen, dazu noch die vielen (gehissten) Flaggen und das Schlagen auf Trommeln etc., all das sind Dinge, die in die Glaubensgrundlagen eindringen...“

Fünftens:

Einige Historiker sind der Ansicht, dass 'Ali Ibn Abi Talib -möge Allah mit ihm zufrieden sein- und Fatima -möge Allah mit ihr zufrieden sein- am Anfang des dritten Jahres n.H. geheiratet haben.

Ibn Kathir -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Al-Baihaqi überlieferte in seinem Werk „Al-Ma'rifah“, über 'Abdullah Ibn Mundah, dass 'Ali Fatima ein Jahr nach der Auswanderung heiratete und im nächsten Jahr mit ihr die Ehe vollzog. Demnach vollzog er mit ihr, am Anfang des dritten Jahres der Auswanderung, die Ehe.“ Aus „Al-Bidayah wa An-Nihayah“ (3/419).

Es gibt noch weitere Ansichten über diese Thematik, jedoch zeigen sie, dass keiner von den Gelehrten das Heiraten an Muharram als verwerflich betrachtete. Vielmehr ist es so, dass man darin den Führer der Gläubigen, ‘Ali, und seine Frau, Fatima, die Tochter des Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, als schöne Vorbilder hat.

Und Allah weiß es am besten.

Bestimmungen der Heirat
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