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Fehler, die auf dem Weg nach 'Arafah und in 'Arafah auftreten

02-08-2018

Frage 34293

Was sind die Fehler, welche die Pilger am Tag von 'Arafah begehen?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Schaikh Muhammad Ibn 'Uthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Es wurde vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- authentisch überliefert, dass er am Tag von 'Arafah in Namirah (ein Ort bei 'Arafah) bis zum Mittag weilte. Dann ritt er weiter und machte anschließend im Tal 'Arnah (Ein Tal zwischen Namirah und 'Arafah) halt. Dort betete er das Mittags- und Nachmittagsgebet mit jeweils zwei Gebetseinheit und fasste diese vorzeitig (zur Zeit des Mittagsgebets) zusammen, mit einem großen Gebetsruf (Adhan) zwei kleinen Gebetsrufen (Iqama). Dann ritt er weiter, bis er seinen Platz erreichte und sagte: „Hier stehe ich und ganz 'Arafah ist ein Platz, auf dem man Stehen kann.“ So blieb er so lange, zur Gebetsrichtung neigend, mit erhobenen Händen stehen, gedachte Allahs und sprach Bittgebete, bis die Sonne vollkommen unterging. Daraufhin machte er sich auf nach Muzdalifa.

Zu den Fehlern, welche die Pilger in 'Arafah begehen können, gehört Folgendes:

Erstens:

Die Pilger gehen an dir vorbei, jedoch hörst du sie nicht die Talbiya rufen. So sprechen sie die Talbiya auf ihrem Weg von Mina nach 'Arafah nicht laut aus. Doch vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- wurde authentisch überliefert, dass der die Talbiya so lange sprach, bis er die Jamrah Al-'Aqabah am Id-Tag bewarf.

Zweitens:

Zu den gewaltigsten und gefährlichsten Fehlern gehört, dass einige Pilger außerhalb von 'Arafah bleiben. So bleiben sie auf ihren Plätzen, bis die Sonne untergegangen ist und gehen anschließend los nach Muzdalifa. Und all jene, die an diesen Plätzen stehen geblieben sind, haben keine Hajj. Denn der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „(Die) Hajj ist 'Arafah.“

Überliefert von At-Tirmidhi (889) und Al-Albaani stufte dies in „Irwaa' Al-Ghalil“ (1064) als authentisch ein.

Wer demnach nicht in 'Arafah stehen bleibt, auf der Stelle, die dazu gehört, und zur der Zeit, in der man Stehen bleiben muss, so ist seine Hajj, nach dem Hadith, auf den wir hingewiesen haben, ungültig. Und dies ist gefährlich.

Es wurden klare Zeichen für die Grenzen von 'Arafah gesetzt, die nur Jemand übersehen kann, der unachtsam ist. Somit muss jeder Pilger auf diese Grenzen Ausschau halten, damit er weiß, dass er in 'Arafah und nicht außerhalb davon steht.

Wie schön wäre es, wenn die Verantwortlichen für die Hajj dies den Menschen in verschiedenen Sprachen und auf eine Art klar machen, sodass alle es mitbekommen, und den Hajj-Führern klar machen, dass sie die Pilger davor warnen sollen, auf dass Leute darauf Aufmerksam werden und ihre Hajj so verrichten, dass sie frei von Fehlern ist.

Drittens:

Wenn einige Leute zum Tagesende Bittgebete sprechen, sieht man, wie sie sich zu dem Berg wenden, auf dem der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- stand, obwohl die Gebetsrichtung entweder hinter ihnen, rechts oder links von ihnen ist. Auch dies ist ein Resultat aus Unwissenheit und ein Fehler. Da man sich bei den Bittgebeten am Tag von 'Arafah zur Gebetsrichtung wenden muss, egal ob der Berg vor, hinter, rechts oder links von einem ist. Und der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- hat sich in Richtung des Berges gewandt, weil er hinter dem Berg stand, wodurch er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sich zur Gebetsrichtung wandte. Und wenn der Berg zwischen ihm und der Gebetsrichtung steht, dann ist es klar, dass er sich in diese Richtung wendet.

Viertens:

Manche glauben, dass man zu dem Platz, auf dem der Gesandte -Allahs Segen und Frieden auf ihm- am Berg stand, gehen muss. So siehst du, wie sie Schwierigkeiten auf sich nehmen, um diesen Platz zu erreichen. Es kann sogar sein, dass sie zu Fuß laufen und die Wege nicht kennen, wodurch sie Durst und Hunger bekommen können, wenn sie weder Wasser noch Essen finden, sich verlaufen oder großen Schaden erleiden, aufgrund dieser falschen Annahme. Es wurde aber vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- authentisch überliefert, dass er sagte: „Hier stehe ich und ganz 'Arafah ist ein Platz, auf dem man stehen kann.“

Als hätte er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- darauf hingewiesen, dass man sich nicht extra etwas auferlegen muss, um auf dem Platz des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- zu stehen. Man soll vielmehr das tun, was einem leicht fällt, denn man kann auf ganz 'Arafah stehen.

Fünftens:

Manche glauben, dass die Bäume in 'Arafah so wie die Bäume in Mina und Muzdalifa sind. Das bedeutet, dass es verboten ist Blätter, Äste o.Ä. abzutrennen. Denn sie glauben, dass dies eine Verbindung zum Weihezustand hat, so wie die Jagd, was aber falsch ist. Denn es hat keine Verbindung zum Weihezustand, wenn man etwas von einem Baum abtrennt. Es geht eher um den Ort. Demnach sind die Bäume, die sich innerhalb der Grenzen des Harams befinden, unantastbar, von denen weder Blätter noch Äste abgetrennt werden dürfen. Und was sich außerhalb dessen befindet, so besteht kein Problem darin, auch wenn sich die Person im Weihezustand befindet. Darauf basierend besteht kein Problem darin Blätter und Äste von Bäumen in 'Arafah abzutrennen.

Und was die Bäume angeht, die von Menschen angepflanzt werden, so sind diese im Verbot nicht miteinbegriffen, wenn es um den Haram selbst geht. Jedoch ist es verboten Blätter und Äste dieser Bäume abzutrennen, wenn man sich dabei an das Recht desjenigen vergeht, der sie gepflanzt hat und auch an das Recht der Pilger, wenn diese eingepflanzt wurden, damit das Klima angenehm wird und damit die Leute diese als Schatten vor der Sonne nehmen können.

Demnach ist es verboten Blätter und Äste von eingepflanzten Bäumen in Arafat abzutrennen. Nicht, weil sie unantastbar sind, sondern weil man sich dadurch allgemein an das Recht der Muslim vergeht.

Sechstens:

Manche Pilger glauben, dass der Berg, auf dem der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- stand, eine spezielle Heiligkeit besitzt, weshalb sie zu ihm gehen, ihn besteigen und Segen bei den Steinen und der Erde suchen. Sie hängen an den Bäumen Kleidungsstücke und machen noch andere Dinge, die bekannt sind. Dies sind Neuerungen, denn es ist nicht von der islamischen Gesetzgebung, dass man den Berg besteigt, auf ihm betet oder Kleidungsstücke auf den Bäumen hängt. Denn all dies wurde nicht vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- überliefert. Eher hat es einen Anstrich von Götzendienerei, da der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- an einem Baum der Götzendiener vorbei ging, an dem sie ihre Waffen aufhingen. Einer, der mit ihm war, sagte: „O Gesandter Allahs, mach für uns ein Dhat Anwat (so hieß der Baum), so wie sie einen hatten.“ Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte daraufhin: „Allah ist größer (Allahu Akbar)! Das sind Bräuche/Sitten und ihr folgt den Bräuchen derer, die vor euch kamen. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, ihr habt so geredet, wie die Kinder Israels geredet haben (und sagten): „Mach uns einen Gott, so wie sie einen Gott haben.““ Überliefert von At-Tirmidhi (2180) und Al-Albaani stufte dies in „Sahih As-Sunnah“ von Ibn Abi 'Aasim als gut ein.

An diesem Berg ist nichts heilig. Er ist vielmehr so, wie jeder andere Hügel in 'Arafah. Der Gesandte -Allahs Segen und Frieden auf ihm- aber stand dort, wodurch man auf dem Platz stehen soll, auf dem der Gesandte -Allahs Segen und Frieden auf ihm- stand, wenn dies einem möglich ist. Und wenn nicht, dann ist es jedenfalls keine Pflicht. Und man sollte sich nicht dafür abmühen dorthin zu gehen, wie bereits erwähnt.

Siebtens:

Manche Leute glauben, dass man das Mittags- und Nachmittagsgebet mit dem Imam in der Moschee beten muss. Deshalb siehst du, wie sie zu dieser Stelle von entfernten Orten aus kommen, um mit dem Imam in der Moschee zu sein. So machen sie es sich so schwer, dass die Hajj für sie zu einer Erschwernis wird. Und die Einen beengen und schädigen die Anderen. Der Gesandte -Allahs Segen und Frieden auf ihm- aber sagte, als er stand: „Hier stehe ich und ganz 'Arafah ist ein Platz, auf dem man Stehen kann.“ Er -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte auch: „Die Erde wurde für mich zu einem Ort, auf dem ich beten und mich reinigen kann, gemacht.“ Wenn man also in seinem Zelt in Ruhe betet, ohne dass man Jemandem Schaden zufügt oder ihn selbst abbekommt und ohne irgendwelche Erschwernisse, welche die Hajj erschweren, dann ist dies besser.

Achtens:

Manche verlassen 'Arafah noch bevor die Sonne untergegangen ist und gehen nach Muzdalifa, was ein großer Fehler ist. Darin ähnelt man den Götzendienern, die vor dem Sonnenuntergang 'Arafah verlassen haben, und widerspricht dem Gesandten -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, der erst nach Sonnenuntergang und nachdem das Gelbe etwas verschwand losging. Und dies wurde von Jabir -möge Allah mit ihm zufrieden sein- berichtet.

Demnach muss man innerhalb der Grenzen von 'Arafah bleiben, bis die Sonne untergegangen ist. Denn das Stehen in 'Arafah ist vom Sonnenuntergang abhängig. Und so wie es dem Fastenden verboten ist vor Sonnenuntergang sein Fasten zu brechen, so ist es demjenigen, der bei 'Arafah steht verboten noch vor Sonnenuntergang loszugehen.

Neuntens:

Zeitverschwendung für unnütze Dinge. So siehst du, wie sich die Leute vom Anbeginn des Tages bis zu Ende Unterhaltungen führen,  von denen es welche gibt, die frei von übler Nachrede sind und andere nicht, sodass sie über die Menschen reden und von ihrem Fleisch essen. Wenn man zur zweiten Gruppe gehört, dann hat man zwei verbotene Dinge begangen:

1. Sie haben vom Fleisch der Menschen gegessen und über sie gelästert. Und dies ist selbst im Weihezustand ein Unheil, da Allah -erhaben ist Er- sagte: „Wer in ihnen die (Durchführung der) Pilgerfahrt beschlossen hat, der darf keinen Beischlaf ausüben, keinen Frevel begehen und nicht Streit führen während der Pilgerfahrt. [Al-Baqara:197]

2. Zeitverschwendung.

Wenn die Unterhaltung aber frei von Verbotenem ist, dann hat man darin nur seine Zeit verschwendet. Jedoch besteht darin kein Problem, wenn man sich, bis zum Mittag, über erlaubte Dinge unterhält. Ab dem Mittag und nach Mittags- und Nachmittagsgebet sollte man sich mit Bittgebeten, dem Gedenken Allahs und Rezitieren des Korans beschäftigen. Man sollte auch mit seinen Brüdern über nützliche Dinge sprechen, wenn man vom Rezitieren und Gedenken Langeweile verspürt. So soll man sich über nützliche Dinge unterhalten, wie über islamische Wissenschaften etc., was einem Freude ins Herz bringt und einem das Tor zur Hoffnung auf Allahs -gepriesen und erhaben ist Er- Barmherzigkeit öffnet. Die letzten Stunden des Tages aber sollte man ausnutzen, sich mit Bittgebeten beschäftigen und sich demütig Allah -der Mächtige und Gewaltige- zuwenden, indem man ruhig ist, (seine Taten) bereut und auf Seine Huld und Barmherzigkeit hofft. Man soll im Bittgebet beharrlich sein, viele Bittgebete sprechen, die im Koran stehen oder in der authentischen Sunnah des Gesandten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- überliefert wurden. Denn diese sind die besten Bittgebete und das Bittgebet zu dieser Stunde wird eher erhört.“

Fehler die bei der Hajj und Umra begangen werden
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