Sonntag 21 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 22 Dezember 2024
German

Gehört das Hören einer aufgenommenen Ruqyah zum Erbitten der Ruqyah?

Frage

Wenn man der Ruqyah aus dem Handy zuhört, gehört man dann zu denen, die um Ruqyah bitten? Oder gilt dies nur für den, der zum Raqi (jemand, der Ruqyah macht) geht? So steht im Hadith: „70.000 aus meiner Gemeinschaft werden das Paradies ohne Abrechnung betreten. Sie sind diejenigen, die keine Ruqyah verlangen, nicht an böse Omen (, die z. B. nach den Vögeln gerichtet werden) glauben, nicht Brenneisen (für die Heilung bestimmter Krankheiten) verwenden und voll auf ihren Herrn vertrauen.“

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:

Muslim (218) überlieferte, über 'Imran Ibn Husayn -möge Allah mit ihm zufrieden sein-, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „70.000 aus meiner Gemeinschaft werden das Paradies ohne Abrechnung betreten. Sie sind diejenigen, die keine Ruqyah verlangen, nicht an böse Omen (, die z. B. nach den Vögeln gerichtet werden) glauben, nicht Brenneisen (für die Heilung bestimmter Krankheiten) verwenden und voll auf ihren Herrn vertrauen.“

Bei Muslim (220), über Ibn 'Abbas -möge Allah mit beiden zufrieden sein-, steht auch: „… die keine Ruqyah (bei anderen) vollziehen…“ Die Gelehrten haben über diesen Wortlaut geurteilt, dass er ein Fehler des Überlieferers war. Richtig ist demnach: „… die keine Ruqyah verlangen …“.

Schaikh Al-Islam Ibn Taymiyyah -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Er hat nicht „Ruqyah machen“ gesagt. Und wenn dies über einige Wege bei Muslim überliefert worden wäre, dann wäre es falsch. Denn der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- hat bei sich selbst und anderen Ruqyah gemacht, jedoch hat er nicht darum gebeten. Und derjenige, der um Ruqyah bittet, ist derjenige, der um Bittgebete von anderen bittet, im Gegensatz zu dem, der Ruqyah für andere macht, da er für andere Bittgebete spricht.“ (S. 448)

Er -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Der Unterschied zwischen demjenigen, der nach Ruqyah verlangt, und dem, der Ruqyah macht, ist, dass derjenige, der nach Ruqyah verlangt, jemand anderen als Allah fragt, bittet und sich mit dem Herzen wendet. Doch derjenige, der Ruqyah macht, tut Gutes und ist nützlich.“ Aus „Al-Mustadrak 'ala Majmu' Fatawa Ibn Taymiyyah“ (1/18).

Demnach gehört zu den Eigenschaften dieser 70.000, dass sie keinen darum bitten, Ruqyah für sie zu machen.

Denn es bedeutet, dass sie keine Ruqyah von anderen verlangen. Wenn sie aber auf sich selbst oder anderen Ruqyah machen, dann ist dies nicht verpönt.

Zweitens:

Was das Hören von Ruqyah über einen Tonband, ein Handy oder einem anderen Gerät angeht, so erscheint uns, dass dies nicht zum Erbitten von Ruqyah zählt.

Und das Hören von Ruqyah, auf diese Art, ist, so Allah -erhaben ist Er- will, nützlich. Denn viele haben davon profitiert, auch wenn es besser ist, dass man selber auf sich den Quran liest, oder dass jemand dies für einen macht.

Schaikh 'Abdul 'Aziz Ibn Baz -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte, dass durch die Rezitation von der Surah Al-Baqarah, über das Radio, die Satane aus dem Haus fliehen. Aus „Majmu' Fatawa Asch-Schaikh Ibn Baz“ (24/413).

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A