Sonntag 21 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 22 Dezember 2024
German

Die Art und Weise wie sich der Muslim selbst erzieht

Frage

Wie kann eine Person sich selbst in islamischer Erziehung erziehen, insbesondere wenn sie Mängel in der Religion hat, von denen Allah Kenntnis hat?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Das Erkennen der eigenen Mängel ist einer der ersten Schritte zur Selbsterziehung.

Wer seine eigenen Mängel erkennt, begibt sich auf den Weg der Selbsterziehung. Diese Erkenntnis ermutigt uns, uns selbst zu erziehen und diesen Weg beharrlich zu beschreiten. Diese Erkenntnis sollte uns nicht davon abhalten, uns selbst zu erziehen. Zur Gnade Allahs für Seinen Diener gehört, dass dieser sich bemüht und sich zu verändern und weiterzuentwickeln, wie Allah -erhaben ist Er- sagte: „Allah ändert nicht den Zustand eines Volkes, bis sie das ändern, was in ihnen selbst ist.“ [Ar-Ra'd:11]. Wer für Allah ändert, für den ändert Allah.

Der Mensch ist für sich selbst individuell verantwortlich und wird einzeln zur Rechenschaft gezogen, wie Allah -erhaben ist Er- sagte: „Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum Allerbarmer anders denn als Diener kommen (können). Er hat sie erfasst und sie genau gezählt.  Und sie alle werden zu Ihm am Tag der Auferstehung einzeln kommen.“ [Maryam:93-95]. Der Mensch kann nicht von den guten Dingen profitieren, die ihm geboten werden, solange er nicht selbstinitiativ ist. Betrachte zum Beispiel die Frauen von Nuh und Lut. Sie waren in den Häusern von Propheten, von denen einer zu den „Ulu Al-'Azm (Diejenigen, die Entschlossenheit besaßen) gehörte. Mein Bruder, stell dir diese Mühe vor, die ein Prophet mit seiner Frau auf sich nimmt. Sie empfängt einen großen Teil der Erziehung, aber da von ihrer Seite aus keine Selbstinitiative kam, wurde zu ihnen gesagt: „Geht beide ins (Höllen)feuer ein mit denjenigen, die hineingehen.“ [At-Tahrim:10]. Im Gegensatz dazu stand die Frau des Pharaos. Obwohl sie im Haus eines der größten Verbrecher lebte, machte Allah aus ihr ein Beispiel für die Gläubigen, aufgrund ihrer Selbsterziehung.

Zu den Mitteln, um sich selbst zu erziehen, gehört:

1. Die Anbetung Allahs, die Verbindung zu Ihm und die Hingabe an Ihn. Dies geschieht durch die Erfüllung der religiösen Pflichten und die Reinigung des Herzens von allem außer Allah.

2. Häufiges Lesen des Qurans, Besinnen über seine Botschaften und das Nachdenken über seine Geheimnisse.

3. Das Lesen nützlicher Ermahnungsbücher, die die Heilung der Herzen und ihre Behandlung beschreiben, wie zum Beispiel "Mukhtasar Minhaj Al-Qasidin" und "Tahdhib Madarij As-Salikin" und ähnliches. Das Studium der Biografien und der Charaktereigenschaften der rechtschaffenen Altvorderen. Siehe dafür: "Sifat As-Safwah" von Ibn Al-Jawzi und "Aina nahnu min Akhlaq As-Salaf“, von Baha ad-Din 'Aqil und Nasir Al-Jalil.

4. Die Teilnahme an erzieherischen Programmen wie Unterrichte und Vorträgen.

5. Die Wahrung der Zeit und die Beschäftigung mit dem, was dem Diener im Dies- und im Jenseits nützt.

6. Die Zurückhaltung bei den erlaubten Dingen und ihre sorgfältige Beachtung.

7. Eine rechtschaffene Gesellschaft suchen und sich mit rechtschaffenen Menschen umgeben, die zum Guten helfen. Wer in Isolation lebt, verliert viele brüderliche Werte wie Großzügigkeit und Geduld.

8. Handeln, Umsetzen und das Erlernte in die Praxis umsetzen.

9. Eine genaue Selbstreflexion und Selbstüberprüfung.

10. Selbstvertrauen haben und auf Allah -erhaben ist Er- vertrauen, denn wer kein Vertrauen hat, handelt nicht.

11. Demütigung der eigenen Person vor Allah. Dies negiert jedoch nicht die vorherigen Punkte. Der Mensch sollte mit dem Glauben leben, dass er in sich selbst Fehler hat.

12. Die islamisch erlaubte Einsamkeit, d.h. nicht zu jeder Zeit unter Menschen zu sein, sondern sich Zeiten zu widmen, die für den Gottesdienst und die islamische Einsamkeit reserviert sind.

Wir bitten Allah, uns zu helfen und uns für alles ergeben zu machen, was Allah liebt und womit Er zufrieden ist. Allahs Segen und Frieden seien auf unseren Propheten Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten.

Quelle: Schaikh Muhammad Salih al-Munajjid