Alles Lob gebührt Allah..
Der Unterschied zwischen Sperma und Lusttropfen in Bezug auf ihre Eigenschaften:
Sperma ist bei Männern eine dicke, weiße Flüssigkeit, während es bei Frauen eine dünne, gelbliche Flüssigkeit ist.
Die Grundlage dieser Eigenschaften beruht auf dem Hadith von Umm Sulaim – möge Allah mit ihr zufrieden sein -, die berichtete, dass sie den Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – fragte, ob Frauen im Traum dasselbe sehen könnten wie Männer (d.h. einen feuchten Traum und dadurch etwas aus dem Geschlechtsteil auftritt). Der Gesandte Allahs – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagte: „Wenn eine Frau das sieht, soll sie sich waschen.” Umm Sulaim sagte: „Ich schäme mich davor.” Daraufhin fragte sie: „Kann das passieren?” Der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm – antwortete: „Ja, das kann passieren. Wie könnte man es unterscheiden? Das Sperma des Mannes ist dickflüssig und weiß, das der Frau dünn und gelblich. Anhand dessen könnte man es unterscheiden oder vorhersehen, welches davon es ist.” Überliefert von Bukhari und Muslim. Der hiesige Wortlaut ist von Muslim (363).
An-Nawawi sagte in seiner Erläuterung zu Sahih Muslim (3/222) über die Aussage des Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – „Das Ejakulat des des Mannes ist dickflüssig und weiß und das der Frau dünnflüssig und gelblich” folgendes:
„Dies ist eine bedeutende Grundlage zur Beschreibung der Eigenschaft des Spermas. Und so ist es im gesunden Zustand und meistens. Die Gelehrten sagten:
Das Sperma des Mannes ist im gesunden Zustand weiß und dick, es tritt in Schüben aus, (d.h.) Schub für Schub, und es kommt mit Lust und Genuss, und nach dem Austritt folgt eine Erschlaffung. Sein Geruch ähnelt dem Geruch von Dattelblüten, welcher dem Geruch von Teig nahekommt. (Die Farbe des Spermas kann sich ändern aus verschiedenen Gründen, unter anderem:) Wenn er krank wird, wird sein Sperma dünnflüssig und gelb, oder wenn das Geschlechtsteil erschlafft, fließt es ohne Lust und Genuss, oder wenn er häufig Geschlechtsverkehr hat, wird es rot und ähnelt Fleischwasser und es kann sogar frisches Blut austreten. Die wesentlichen Eigenschaften des Spermas, die zur Bestimmung seiner Natur entscheidend sind, sind drei: Erstens, das Austreten mit Lust und nachfolgender Erschlaffung. Zweitens, der Geruch, der dem Geruch von Dattelblüten ähnelt, wie bereits erwähnt. Drittens, das Austreten in Schüben. Jede dieser drei Eigenschaften ist ausreichend, um es als Sperma zu identifizieren; es ist nicht notwendig, dass alle drei gleichzeitig vorhanden sind. Wenn keine dieser Eigenschaften vorhanden ist, wird es nicht als Sperma betrachtet, und es wird eher angenommen, dass es kein Sperma ist. Dies alles gilt für das Sperma des Mannes. Das Sperma der Frau ist hingegen gelb und dünnflüssig, kann aber auch weißlich werden, wenn sie stark erregt ist. Es hat zwei Eigenschaften, von denen eine zur Identifizierung ausreicht: Erstens, dass sein Geruch dem Sperma des Mannes ähnelt, und zweitens, dass es mit Genuss austritt und eine nachfolgende Erschlaffung der Kraft verursacht.” Ende des Zitats.
Der Lusttropfen hingegen ist eine weiße, klebrige Flüssigkeit, die beim Gedanken an Geschlechtsverkehr oder bei dessen Wunsch austritt. Sein Austritt erfolgt ohne Lustempfinden und ohne Schub und verursacht keine nachfolgende Erschlaffung. Dies tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf, wobei es bei Frauen häufiger vorkommt als bei Männern, so sagte es An-Nawawi in „Sharh Muslim” (3/213)”.
Der Unterschied zwischen Sperma und Lusttropfen hinsichtlich des Urteils, die aus ihrem Austritt resultieren
Das Sperma erfordert die rituelle Ganzkörperwaschung aufgrund der großen rituellen Unreinheit (arab. Janaba), egal ob es im wachen Zustand durch Geschlechtsverkehr oder auf andere Weise oder im Schlaf durch einen Traum austritt. Der Lusttropfen hingegen erfordert nur die rituelle Gebetswaschung. Der Beweis dafür ist, was Ali ibn Abi Talib – möge Allah mit ihm zufrieden sein – berichtete: ‘Ich war ein Mann, bei dem häufig Lusttropfen austraten, also wies ich Miqdad an, den Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – (hiernach) zu fragen. Er fragte ihn, woraufhin er sagte: „Es erfordert die rituelle Gebetswaschung.” Überliefert von Bukhari und Muslim und der hiesige Wortlaut ist der von Bukhari. Ibn Qudama sagte in Al-Mughni (1/168): ‘Ibn Al-Mundhir sagte: Die Gelehrten sind sich einig, dass der Austritt von Kot aus dem After, der Austritt von Urin aus dem Geschlechtsteil des Mannes und aus dem Geschlechtsteil der Frau, der Austritt von Lusttropfen und der Austritt von Winden aus dem After – jede dieser Handlungen – die rituelle Reinheit aufhebt.'”
Der Unterschied zwischen Sperma und Lusttropfen in Bezug auf die Reinheit und Unreinheit
Das Sperma ist nach der überwiegenden Meinung der Gelehrten rein. Der Beweis dafür ist, was Aischa – möge Allah mit ihr zufrieden sein – berichtete: ‘Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – wusch das Sperma (von seiner Kleidung) ab und ging dann in diesem Gewand zum Gebet, während ich die Spuren des Waschens daran sah.’ Überliefert von Bukhari und Muslim.
In einer anderen Überlieferung von Muslim heißt es: ‘Ich habe es vom Gewand des Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – abgerieben, und er betete in diesem Gewand.’ Und in einem anderen Wortlaut: ‘Ich habe es (als es bereits) trocken (war) mit meinem Fingernagel von seinem Gewand abgekratzt.'”
Tatsächlich ist überliefert, dass der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – das Sperma manchmal nicht abwusch, wenn es noch feucht war, sondern es einfach mit einem Stock oder Ähnlichem entfernte. Wie Imam Ahmad in seinem Musnad (6/243) von Aischa – möge Allah mit ihr zufrieden sein – berichtete, die sagte: ‘Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – entfernte das Sperma von seinem Gewand mit einem Stängel des Al-Idhkhir-Grases und betete dann darin. Und wenn es trocken war, kratzte er es ab und betete dann in diesem Gewand.’ Ibn Khuzaima überlieferte dies in seinem Sahih-Werk, und Shaikh Al-Albani stufte ihn in ‘Irwa Al-Ghalil’ (1/197) als gut (arab. hasan) ein.
Der Lusttropfen hingegen ist unrein, wie aus dem zuvor erwähnten Hadith von Ali hervorgeht, in dem es in einigen Überlieferungsvarianten heißt, dass der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – das Waschen des vollständigen Schambereichs des Mannes und ebenso die Gebetswaschung anordnete. Wie von Abu Awana in seinem Musnad überliefert. Ibn Hajar sagte in ‘At-Talkhis’: „Diese Überlieferungskette ist einwandfrei.” Daher ist der Lusttropfen unrein, und es ist erforderlich, den vollständigen Schambereich nach seinem Austritt zu waschen. Er hebt auch die rituelle Reinheit auf.”
Das Urteil über das Kleidungsstück, wenn es von Sperma oder Lusttropfen getroffen wird
Nach der Meinung, dass Sperma rein ist, verunreinigt es das Kleidungsstück nicht, wenn es darauf gelangt. Es ist unbedenklich, wenn jemand in diesem Kleidungsstück betet. Ibn Qudama sagte in Al-Mughni (1/763): ‘Und wenn wir sagen, dass es rein ist, ist es (dennoch) empfohlen, es abzureiben, und wenn er ohne Abreiben betet, ist es nichtsdestotrotz gültig.’
Was den Lusttropfen betrifft, so genügt es, das betroffene Kleidungsstück anzufeuchten, um die Unannehmlichkeit zu vermeiden. Der Beweis dafür ist, was Abu Dawud in seinem Sunnah-Werk von Sahl ibn Hanif überlieferte, der sagte: ‘Ich litt häufig unter Lusttropfen und verrichtete oft die rituelle Ganzkörperwaschung. Ich fragte den Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – darüber, woraufhin er sagte: ‘Es genügt dir, die Gebetswaschung durchzuführen.’ Ich sagte: ‘O Gesandter Allahs, was ist dann mit meinem Kleidungsstück, das davon betroffen ist?’ Er antwortete: ‘Es genügt, wenn du eine Handvoll Wasser nimmst und damit dein Kleidungsstück benetzt, (wo du denkst), dass es getroffen wurde.’ Überliefert von At-Tirmidhi, der sagte: Ein guter und authentischer Hadith und wir kennen ihn nur von der Überlieferung von Muhammad ibn Ishaq bezüglich des Lusttropfens in ähnlicher Form.'”
Der Autor von Tuhfat Al-Ahwadhi sagte (1/373): ‘Und dies deutet darauf hin, dass es ausreicht, wenn der Lusttropfen das Kleidungsstück trifft, es anzufeuchten und Wasser drüber zu verspritzen, und es ist nicht erforderlich, es (vollständig) zu waschen.
Und Allah weiß es am besten.