Donnerstag 20 Jumaada Al-Awwah 1446 - 21 November 2024
German

Das Urteil darüber gute Taten zu zählen und demjenigen, der den Quran komplett gelesen hat, zu erzählen, dass er diese und jene Anzahl an guten Taten, entsprechend der Buchstaben des Qurans, bekommt

Frage

Wie ist das Urteil darüber gute Taten zu zählen? Wie, dass die Anzahl der Buchstaben des Qurans Soundso sind und dass es für jeden Buchstaben zehn gute Taten gibt und wenn man ihn komplett gelesen hat, bekommt man Soundso viele gute Taten. Das bedeutet: zehn gute Taten mal die Quranverse. Oder zum Beispiel liest ein Schaikh eine Sure aus dem Quran und über ihm steht ein Zähler der guten Taten, für jeden Buchstaben, den er liest/rezitiert, zählt.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:

At-Tirmidhi (2910) überlieferte von 'Abdullah Ibn Mas'ud -möge Allah mit ihm zufrieden sein-, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Wer einen „Harf“ (Buchstabe oder Partikel) aus dem Buche Allahs liest, dem steht eine gute Tat zu. Und die gute Tat wird verzehnfacht. Ich sage nicht, das „Alif-Lam-Mim“ ein Harf ist, sondern „Alif“ ist ein Harf, „Lam“ ist ein Harf und „Mim“ ist ein Harf.“ Al-Albani -möge Allah ihm barmherzig sein- stufte dies in „Sahih Sunan At-Tirmidhi“ als authentisch ein.

Die Gelehrten waren sich darüber uneinig, was mit dem „Harf“ im Hadith gemeint ist. Ist damit der Buchstabe selbst gemeint, oder die Partikel? Hier hatten sie zwei Ansichten:

Schaikh Abdul Karim Al-Khudair -möge Allah ihn bewahren-, Mitglied des Rats der Großgelehrten in Saudi-Arabien, sagte: „Die Gelehrten waren sich darüber uneinig, was mit dem „Harf“ gemeint ist. Ist damit der Buchstabe selbst oder der Partikel gemeint? Dies ist eine umstrittene Thematik unter den Gelehrten. Und der, aus dieser Meinungsverschiedenheit, resultierende Einfluss ist groß, denn wenn wir sagen, dass mit dem „Harf“, der Buchstabe selbst gemeint ist, dann gelten für das einmalige Durchlesen des Qurans, wie wir gestern erwähnt haben, mehr als 3 Mio. gute Taten. Und wenn wir sagen, dass mit dem „Harf“ der Partikel gemeint ist, dann gilt nicht mal Einviertel dieser Belohnung. Und Einviertel sind ungefähr 700.000 gute Taten. Viele Gelehrte bevorzugten die Ansicht des Buchstabens selbst und das ist, was sich jeder Quranleser wünscht, damit seine guten Taten zunehmen. Es gibt aber auch welche, die sagen, dass damit der Partikel gemeint ist, und die Aussage von Schaikh Al-Islam weist darauf hin, als würde er dazu neigen, dass damit der Partikel gemeint ist.

Er -erhaben ist Er- sagte: „Siehst du nicht, wie dein Herr mit den Leuten des Elefanten verfuhr?“ [Al-Fil:1] Das arabische Wort „Alam“ (aus diesem Vers) besteht aus drei Buchstaben. Aber als Partikel sind es nur zwei, und zwar das Hamza der Frage (auf Arabisch „A“ ausgedrückt) und das verneinende „Lam“. Das sind zwei Partikel.

„Kaifa“ (auch im arabischen Wortlaut des Qurans) ist, als Partikel nur ein „Harf“, aber drei Buchstaben. Hier etwas vorzuziehen, ist schwer, denn das Wort „Harf“ wird in beiden Fällen gleich benutzt.“

Aus „Scharh Al-Mandhumah Al-Mimiyah fi Al-Adab Asch-Schar'iyah“

Zweitens:

Die Buchstaben des Qurans zu zählen ist erlaubt und es besteht hierbei kein Problem, denn diese Handlung wurde von einigen Altvorderen authentisch überliefert.

In „Tafsir Ibn Kathir“ (99/1) steht: „Mujahid überlieferte: „Das ist, was wir vom Quran gesammelt haben: Es sind 321.180 Buchstaben.“

Und Al-Fadl überlieferte von 'Ata Ibn Yasar: „Es sind 323.015 Buchstaben.““

Wenn also jemand sagt, dass die Buchstaben des Qurans Soundso viele sind, und für jemanden, darauf basierend, der den Quran vollständig liest, erhofft wird, dass er den Lohn in der Anzahl dieser Buchstaben erhält, und jeder Buchstabe wird verzehnfacht, so besteht kein Problem darin, da der Hadith dies belegt. Und die Festlegung der Anzahl der Buchstaben des Qurans basieren auf die eben erwähnte Meinungsverschiedenheit.

Drittens:

Das Zählen der guten Taten oder das Einstellen eines Zählers für gute Taten, damit man die Anzahl der guten Taten aus dem Quran zählen kann, wurde von einigen Altvorderen gehasst.

Außerdem wird für denjenigen, der rezitiert, befürchtet, dass er dadurch etwas einbildet oder seine Tat bewundert, immer wenn er sieht, dass er so viele Buchstaben gelesen hat.

In „Musannaf Ibn Abi Schaibah“ (162/2) steht: „'Abdullah Ibn Mas'ud hat das Zählen gehasst und sagte: „Hält er seine gute Taten Allah als Wohltat vor?“

In „Sunan Ad-Darimi“ (286), im langen Hadith von Ibn Mas'ud -möge Allah mit ihm zufrieden sein- steht: „Sie sagten: „O Abu 'Abdirrahman, wir zählen damit den Takbir, Tahlil und Tasbih.“ Er sagte: „Dann zählt eure schlechten Taten, denn ich versichere, dass nichts von euren guten Taten verloren gehen wird. Wehe euch, o Gemeinschaft Muhammads, wie schnell geht ihr zugrunde …!“

Er verwarf, dass sie die guten Taten zählten.

Dies wird noch klarer, wenn wir wissen, dass das Erlangen dieser speziellen Belohnung oder der Anzahl der guten Taten, nur ein Versprechen für gute Taten ist. Denn es wurde nicht bestätigt, dass die Taten dieser spezifischen Person angenommen werden. Und die Annahme der guten Taten ist eine verborgene Sache. Denn der Diener weiß nicht, was bei Allah ist, weshalb er sich vor der Unachtsamkeit in Acht nehmen und von seinem Herrn hoffen soll, dass Er diese annimmt. Und Allahs Huld ist groß. Man soll sich an zwei Dinge halten: Man soll seinen Herrn begehren und gut von Ihm denken und sich dann fürchten, dass die Taten nicht angenommen werden, damit man sich nichts einbildet.

'Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein-, die Ehefrau des Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Ich fragte den Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- nach diesem Vers: „Und die geben, was sie geben, während ihre Herzen sich (davor) ängstigen.“ [Al-Muminun:60] Sind das jene, die Berauschendes trinken und stehlen?“ Er sagte: „Nein, o Tochter des As-Siddiq (der Wahrhaftige, Abu Bakr)! Es sind diejenigen, die fasten, beten und spenden, aber fürchten, dass von ihnen nicht angenommen wird. „Diese beeilen sich mit den guten Dingen, und sie werden sie erreichen.“ [Al-Muminun:61].“ Überliefert von At-Tirmidhi (3175) und Al-Albani stufte dies als authentisch ein.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A