Freitag 21 Jumaada Al-Awwah 1446 - 22 November 2024
German

Das richtige Verständnis in Bezug auf den Glauben an die Namen und Attributen Allahs

Frage

Meine Vorgehensweise (arab. Minhaj) zu den Namen und Attributen Allahs lautet: Alles, was Allah über Sich selbst im Quran erwähnt hat oder durch die Zunge Seines Gesandten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – geäußert hat, dient lediglich der Annäherung (bzw. Veranschaulichung) für das Verständnis (der Menschen), (denn wir Menschen) umfassen nichts mit unserem Wissen (über Allah). Und es ist mir egal, welche Parteien, Gruppen oder Sekten es (in diesem Bereich) gibt.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:

Es ist verpflichtend an das zu glauben, was Allah – erhaben ist Er – für sich selbst an Namen und Attributen bestätigt hat, oder was Sein Gesandter – Allahs Segen und Frieden auf ihm – für Ihn bestätigt hat, ohne (jegliche) Suche nach einer Beschreibung dessen (arab. Takyif), Vergleich (arab. Tamthil), Fehlinterpretation (arab. Tahrif) oder Verleugnung bzw. indirekte Stillegung (arab. Ta’til).

Und dazu gehört der Glaube daran, dass Er der Allhörende, Allsehende, Allwissende und Allweise ist, und zu Seinen Attributen das Hören, Sehen, Wissen und die Weisheit, sowie das Erheben (arab. Istiwa), das Kommen, die Freude, das Lachen, der Zorn und die Zufriedenheit zählt. Er hat auch ein Gesicht und zwei Hände, wie Er über sich selbst berichtet hat und wie es der Unfehlbare (arab. Ma’sum; d.h. der Prophet Muhammad) – Allahs Segen und Frieden auf ihm – über ihn berichtet hat, und dies gilt auch für andere Namen und Eigenschaften.

Der Glaube daran gehört zum Glauben an Allah – erhaben ist Er -, der das Fundament des Glaubens und dessen größte Säule ist.

Shaikh Al-Islam Ibn Taimiyya – möge Allah mit ihm barmherzig sein – sagte: „Zum Glauben an Allah gehört der Glaube an das, womit Er Sich selbst in seinem edlen Buch beschrieben hat und an das, womit sein Gesandter Muhammad – Allahs Segen und Frieden auf ihm – ihn beschrieben hat; ohne Takyif, Tamthil, Tahrif oder Ta’til.

Vielmehr glauben sie, dass Allah niemandem ähnelt und dass Er der Allhörende und Allsehende ist. Sie leugnen nicht die Attribute, mit denen Er Sich selbst beschrieben hat, und sie verfälschen nicht die Worte von ihren Stellen. Sie verleugnen nicht die Namen und Zeichen Allahs und sie vergleichen Seine Attribute nicht mit den Attributen der Schöpfung; denn Er – erhaben ist Er – hat keinen Vergleich, keinen ebenbürtigen (Partner) und kein Gegenstück, und niemand kann Ihn – erhaben ist Er – mit der Schöpfung vergleichen.

Denn Er weiß am besten über Sich selbst und über andere Bescheid, und ist wahrhaftiger in Worten und besser in der Rede als Seine Schöpfung. Zudem sind auch Seine Gesandten wahrhaftig und glaubwürdig; im Gegensatz zu denen, die ohne Wissen über Ihn reden. Deshalb sagte Er: „Preis sei deinem Herrn, dem Herrn der Macht! (Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) zuschreiben. Und Friede sei auf den Gesandten! Und (alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Weltenbewohner! (As-Saffat:181-182)

Er lobte sich selbst für das, was die Abweicher der Gesandten über Ihn sagen, und sprach den Frieden über die Gesandten, da das, was sie gesagt haben, frei von Mängeln und Fehlern ist.

Und Er – erhaben ist Er – hat in dem, was Er über Sich selbst beschrieben und benannt hat, sowohl Negation als auch Bestätigung vereint.

Die Anhänger der Sunna und der Gemeinschaft (arab. Ahlus Sunnah wal Jama’ah) weichen nicht von dem ab, was die Gesandten gebracht haben; denn das ist der gerade Weg, der Weg derer, denen Allah Gnade erwiesen hat, von den Propheten, den Wahrhaftigen, den Märtyrern und den Rechtschaffenen.

Ende des Zitats, entnommen aus: „Al-Wasatiyya, mit ihrer Erklärung“ von Shaikh Khalil Harras, S. 65.

Zweitens: Die Rettung liegt im Befolgen dessen, was die Gefährten des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – befolgt haben, und im Vermeiden dessen, was die Leute der Neigung und Neuerung (arab. Bid’ah) vertreten.

Der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Meine Ummah wird sich in dreiundsiebzig Gruppen spalten, von denen jede im Feuer ist, außer einer einzigen.‘ Sie fragten: ‚Welche ist das, O Gesandter Allahs?‘ Er sagte: ‚Das worauf ich und meine Gefährten sich befinden.‘“ (Wie im Hadith von Abdullah ibn Amr bei At-Tirmidhi (2641) berichtet, der ihn als hasan (gut) einstufte. Auch Ibn Al-Arabi in „Ahkam Al-Qur’an” (3/432), Al-Iraqi in „Takhrij Al-Ihyaa” (3/284) und Al-Albani in „Sahih At-Tirmidhi” stuften ihn als hasan (gut) ein.)

Wenn du die Rettung willst, dann folge dem Weg der Gefährten des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – dem Weg, den die (rechtschaffenen) Vorfahren (arab. Salaf) eingeschlagen haben. Sie glauben an alle Namen und Attribute (Allahs), ohne sie zu interpretieren oder zu verändern, ohne sie zu beschreiben oder zu vergleichen.

Was deine Aussage (in der Frage) betrifft, dass es eine Art der Annäherung (bzw. Veranschaulichung) für das Verständnis (der Menschen) ist, denn sie (die Menschen) umfassen nichts mit ihrem Wissen (über Allah)…

Wenn du meinst, dass wir die wahre Natur und Art dieser Attribute nicht kennen und sie nicht vollständig begreifen können, dann ist das richtig. Wir wissen, dass Allah allhörend und allsehend ist, und dass Hören das Wahrnehmen von Geräuschen ist und Sehen das Wahrnehmen von sichtbaren Dingen. Aber wir wissen nicht, wie dieses gewaltige Hören und Sehen genau funktioniert und wir umfassen nichts von dem mit (unserem) Wissen. So hört Allah – erhaben ist Er – alle Geräusche, unabhängig von Art, Sprache und Dialekt, gleichzeitig, und sieht alles im oberen und unteren Universum zur gleichen Zeit. Wie dies genau funktioniert, wissen wir nicht und können es nicht vollständig begreifen. Das gleiche gilt für alle Attribute.

Wir kennen die Attribute in einer (gewissen) Hinsicht, und sind in einer anderen Hinsicht unwissend über sie. Wir wissen, dass sie existieren und verstehen ihrem Sinn, aber wir wissen nicht, wie sie genau beschaffen sind oder wie ihre wahre (Natur) aussieht.

Und das gilt nicht nur für die Namen und Attribute Allahs, sondern auch für alles, was uns verborgen ist und das wir nicht sehen, wie zum Beispiel die Wonne des Paradieses. Wir wissen, dass es dort Wein und Honig gibt, und wir verstehen diese Begriffe nach dem, was wir gesehen haben, jedoch wissen wir, dass der Wein und der Honig im Paradies nicht wie unser Wein und Honig sind.

Der Großgelehrte Al-Wasiti – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Seine Attribute sind in ihrer allgemeinen Bedeutung und Bestätigung bekannt, jedoch nicht in ihrer (detaillierten) Beschreibung und Bestimmung. Daher ist der Gläubige in Bezug auf diese Attribute in gewisser Weise sehenden Auges (d.h. er kennt sie) und in anderer Hinsicht ist er blind (d.h. er kennt sie nicht). Er ist sehenden Auges, was die Bestätigung und Existenz betreffen, aber blind, was die (detaillierte) Beschreibung und Festlegung angeht. Auf diese Weise wird die Bestätigung dessen, wie Allah sich selbst beschrieben hat, mit der Verneinung von Fehlinterpretation, Vergleich und dem Stehenbleiben in Einklang gebracht. Dies ist das, was Allah – erhaben ist Er – von uns verlangt, indem er uns seine Attribute offenbart, damit wir Ihn durch sie erkennen, an ihre Wahrheiten glauben und Vergleiche ablehnen.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „An-Nasiha fi Sifat Ar-Rabb, jalla wa’ala”, S. 41-42

Wenn du (mit deiner Aussage) meinst, dass diese Attribute keine tatsächliche Realität haben und dass sie nur zur Veranschaulichung und Vorstellung genannt werden, dann ist das falsch. Dies ist die Ansicht der Philosophen, die behaupten, dass diese Attribute bloße Fantasien ohne (wirkliche) Realität sind, die nur dazu dienen, die Allgemeinheit dazu zu bringen, an einen Gott zu glauben.

Shaikh As-Saffarini – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Was die von ihrem Weg Abweichenden betrifft, so sind sie drei Gruppen: Die Anhänger der Veranschaulichung, die Anhänger der Interpretation und die Anhänger der Verneinung von Wissen.

Was die Anhänger der Veranschaulichung betrifft, das sind die Philosophen und die, die ihren Weg beschreiten, wie die Theologen und Mystiker, so (behaupten und) sagen sie, dass das, was der Gesandte – Allahs Segen und Frieden auf ihm – über die Angelegenheit des Glaubens (arab. Iman) und den Jüngsten Tag erwähnt hat, lediglich eine Veranschaulichung der Wahrheiten sei, um die Allgemeinheit zu erreichen, (und) dass es nicht dazu gedacht sei, die Wahrheit darzulegen, die Menschen damit rechtzuleiten oder die Wahrheiten klarzustellen; (so) gibt es keinen größeren Unglauben als diesen. Die Anhänger der Interpretation sind diejenigen, die (behaupten) und sagen, dass die erwähnten Quelltexte über die Eigenschaften nicht dazu gedacht seien, dass die Menschen an das Falsche glauben, sondern dass sie Bedeutungen vermitteln sollen, die der Gesandte jedoch nicht erklärt oder ihnen gezeigt hat. Vielmehr wollte er (angeblich), dass sie selbst nachdenken, die Wahrheit mit ihrem Verstand erkennen und dann bemüht sind, diese Quelltexte von ihrer Bedeutung abzubringen.

Ihr Ziel ist es, sie zu prüfen, ihnen Aufgaben zu stellen und ihre Gedanken und Intelligenz zu beanspruchen, indem sie versuchen, die Texte von ihrer Bedeutung und ihrem Zweck abzubringen und die Wahrheit auf andere Weise zu erkennen. Dies ist die Ansicht der Mutakallimun (Theologen), der Jahmiyya, der Mu’tazila und ihrer Anhänger. Es ist offensichtlich, dass diese Position darauf abzielt, irrezuführen, nicht ehrlich zu beraten und dem, womit der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – kam, und die Eigenschaften Allahs von Milde und Barmherzigkeit zu widersprechen. Diese Menschen geben vor, die Sunna zu verteidigen, aber in Wirklichkeit haben sie weder den Islam gestärkt noch die Philosophen besiegt. Stattdessen haben sie den Atheisten die Tür geöffnet und ermöglichten den esoterischen und korrupten Qaramita den Atheismus in der Sunna und im Quran zu verbreiten, (indem sie ihn mit ihrem falschen Verständnis interpretierten, wie sie wollten).“

Und die Leute der Verneinung von Wissen sind diejenigen, die (behaupten) und sagen, dass der Gesandte die Bedeutungen der ihm offenbarten Verse über die Attribute (Allahs) nicht kannte, und dass auch Jibril die Bedeutungen der Verse nicht kannte, und dass die ersten Gläubigen dies ebenfalls nicht wussten. Ebenso ihre Aussage in Bezug auf die Hadithe über die Attribute (Allahs), bei denen sie sagen, dass der Gesandte Worte sprach, deren Bedeutung nicht bekannt ist. Dies ist die Ansicht vieler, die sich der Sunna und den Anhängern der (rechtschaffenen) Vorfahren (arab. Salaf) zu schreiben. Sie sagen über die Verse und Hadithe zu den Attributen (Allahs), dass deren Verständnis nur Allah bekannt ist, und sie stützen sich auf Seine – erhaben ist Er – Aussage: „Aber niemand weiß ihre Deutung außer Allah.” (Al-Imran:7). Sie sagen, dass diese Texte nach ihrem äußerlichen (d.h. wörtlichen Sinn) zu verstehen sind, und dass dieser wörtliche Sinn beabsichtigt ist, obwohl sie auch sagen, dass es eine Auslegung gibt, die nur Allah bekannt ist.“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Lawami’ Al-Anwar Al-Bahiyyah“ (1/116).

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A