Alles Lob gebührt Allah..
Erstens:
Bildende Kunst oder Zeichnungen sind nicht alle verboten. Verboten ist darunter vielmehr die Zeichnung von Dingen mit Seelen. Dies zu tun ist keine Götzenanbetung, sondern verboten (haram) und gehört zu den großen Sünden, da man darin der Handlung Allahs imitiert und es eine Mittel zur Götzenanbetung ist. Dies sind die beiden größten Weisheiten, die hinter das Verbot der Malerei von Dingen mit Seelen stecken.
An-Nawawi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Die Gelehrten sagten, dass der Grund, warum die Engel nicht ein Haus betreten, in dem ein Bild ist, der ist, dass es eine ungeheuerliche Sünde ist und man darin die Schöpfung Allahs -erhaben ist Er- imitiert.“ Aus „Scharh Muslim“ (14/84).
Zweitens:
Nur weil man ein monotheistischer Muslim ist, bedeutet es nicht, dass die Handlung erlaubt sein kann. Wenn er den Islam verwirklichen würde, dann würde er sich dem Urteil der islamischen Gesetzgebung beugen und von dieser verbotenen Tat ablassen. Die reine islamische Gesetzgebung brachte alles, um die Mittel zu schließen, die zur Götzenanbetung und dem Verbotenen führen. Und so wie die Gelehrten sagten, fallen die Mittel unter dieselben Urteile, wie die Ziele. Wir sind uns darüber einig, dass der Diener nicht dazu imstande ist etwas zu erschaffen, was der Schöpfung Allahs im Geringsten gleichkommt. Somit ist es in den Ahadith verboten etwas zu gestalten und zu bilden, was nur eine Tat von Allah -erhaben ist Er- sein kann. Was die Handlung des Diener, der diese Sünde begeht, anbelangt, so besteht die Imitation nur im äußerlichen Sinne und nicht in der Realität.
Diese Angelegenheit, die von vielen klein gehalten wird, kann der Grund für die erste Götzenanbetung sein, die auf der Erde begonnen hat, denn das Volk Nuhs -der Friede sei auf ihm- hat die Körper von rechtschaffenen Männern, die Wadd, Suwa', Yaghuth, Ya'uq und Nasr hießen, in Form von Statuen gestalten, um sich an sie durch Bittgebete und Lobsagungen zu erinnern. Ebenso taten sie dies, damit diese ein Grund dafür sind sie zu guten Taten anzuspornen. Nach langer Zeit jedoch haben sie diese angebetet und Allah -erhaben ist Er- als Teilhaber beigesellt. Allah -erhaben ist Er- sagte: „Und sie haben gesagt: ‚Verlasst doch nicht eure Götter; verlasst doch nicht Wadd, noch Suwa', noch Yaghuth, Ya'uq und Nasr.‘ * Sie haben ja viele in die Irre geführt. So lasse die Ungerechten nur noch tiefer in die Irre gehen.“ [Nuh:23-24]
Schaikh 'Abdurrahman As-Sa'di -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Dies waren die Namen rechtschaffener Männer. Als sie starben, redete der Satan es ihnen schön für sie Bilder zu gestalten, damit, ihrer Behauptung nach, aktiver bei guten Taten werden, wenn sie diese sehen. Nach langer Zeit aber, und als andere kamen, sagte der Satan zu ihnen: „Eure Vorfahren haben sie angebetet, sie als Vermittler angerufen und durch ihnen wurden sie mit Regen getränkt, woraufhin sie diese anbeteten. Deshalb haben ihre Anführer den Befolgern angewiesen die Anbetung ihrer Götter nicht zu unterlassen.“ Aus „Tafsir As-Sa'di“ (S. 889).
Drittens:
Was die Beweise über das Verbot der Zeichnung und Gestaltung von Dingen angeht, die Seelen haben, so gibt es viele. Dazu gehören:
1. 'Abdullah Ibn 'Umar -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Gewiss, jene, die diese Bilder herstellen, werden am Tag der Auferstehung bestraft. Zu ihnen wird gesagt: ‚Gebt dem, was ihr erschaffen habt, Leben!‘“ Überliefert von Al-Bukhary (5607) und Muslim (2108).
2. 'Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Die Menschen, die am Tag der Auferstehung, am schwersten bestraft werden, sind jene, die Allahs Schöpfung imitieren.“ Überliefert von Al-Bukhary (5610) und Muslim (2107).
An-Nawawi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Unsere Gefährten und andere Gelehrten sagten, dass die Malerei der Bilder von Tieren sehr verboten ist und zu den großen Sünden gehört, aufgrund der schwere Androhung, die in den Ahadith erwähnt werden. Es ist hier egal, ob man dies als Beruf ausübt oder nicht, es ist auf jeden Fall verboten, da man darin die Schöpfung Allahs -erhaben ist Er- imitiert. Es ist auch egal, ob es auf Kleidung, Teppiche, Dirham, Dinar, Bargeld, Gefäßen, einer Mauer etc. ist. Was aber die Malerei der Bilder von Bäumen, Kamelsattel etc. angeht, also von Dingen, auf denen keine Tiere abgebildet sind, so ist es nicht verboten. Das ist das Urteil über die Malerei selbst.“ Aus „Scharh Muslim“ (14/82).
Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- hat mit diesen Regeln nicht nur die Ungläubigen der Quraisch angesprochen, sondern auch die Prophetengefährten. Es ist eine Ansprache an die islamische Gemeinschaft im Allgemeinen. So gibt es keinen Unterschied darin, ob der Täter ein Muslim oder ein Nicht-Muslim ist.
Sa'id Ibn Abi Al-Hasan sagte: „Ein Mann kam zu Ibn 'Abbas und sagte: ‚Ich zeichne diese Bilder, so erlasse mir diesbezüglich ein Urteil.‘ Er sagte ihm: ‚Komm näher!‘ Er kam näher und dann sagte Ibn 'Abbas: ‚Komm näher!‘ Er kam dann näher, bis er seine Haut dessen Kopf legte und sagte: ‚Soll ich dir von dem berichten, was ich vom Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- hörte? Ich hörte den Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagen: ‚Jeder Maler wird im Höllenfeuer sein, und für jedes Bild, das er gemalt hat, wird eine Seele gemacht, die ihn im Höllenfeuer bestrafen wird.‘ Wenn du es unbedingt tun musst, dann mache Bäume und Dinge, die keine Seelen haben.‘“ Überliefert von Al-Bukhary (2112) und Muslim (2110).
Zusammengefasst: Bilder von Dingen, die Seelen haben, ob mit der Hand gezeichnet, auf Holz etc. geschnitzt oder mit Erde etc. geformt, sind zweifelsohne verboten. Sie fallen unter die Überlieferungstexte, in denen den Bildmachern schwere Strafe angedroht wird. Was die Weisheit betrifft, hinter der das Verbot steckt, so wurde dies bereits dargelegt.
Und Allah weiß es am besten.