Freitag 21 Jumaada Al-Awwah 1446 - 22 November 2024
German

Die Definition von Tapferkeit und wie man sie sich aneignen kann.

Frage

Was ist die Tapferkeit im Islam? Und wie erlangt man sie?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Erstens:

Die Tapferkeit bedeutet linguistisch: die Stärke des Herzens in harten Zeiten. […]

Ibn Faris -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „(Die arabischen Buchstaben) Shin, Dschim und 'Ain sind ein Ursprung. Sie deuten auf Kühnheit und Mut hin.“ Aus „Maqayis Al-Lugha“ (3/247).

Zweitens:

Die Tapferkeit nach islamischer Definition: Sie ist die Standhaftigkeit des Herzens in harten Zeiten und die Beständigkeit in Zeiten der Angst.

Ibn Al- Qayyim -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Viele Menschen vergleichen Tapferkeit mit Stärke, obwohl sie verschieden sind. Denn die Tapferkeit ist die Standhaftigkeit des Herzens in schweren Zeiten, auch wenn man physisch schwach ist.

Abu Bakr As-Siddiq -möge Allah mit ihm zufrieden sein- war nach dem Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- der tapferste der islamischen Gemeinschaft. 'Umar und die anderen waren physisch stärker als er, jedoch stach er unter ihnen allen aufgrund seines standhaften Herzens in allen Situationen, die Berge zum Beben bringen würden, heraus. Er hatte in all diesen Situationen ein standhaftes Herz, war unerschütterlich. Die tapfersten Prophetengefährten und Helden wandten sich an, während er sie dann ermutigte.“ Aus „Al-Furusiyya“ (S. 500).

Auch sagte er: „Die Tapferkeit kommt vom Herzen. Sie ist die Standhaftigkeit und Beständigkeit in Zeiten der Angst. Sie ist eine Charaktereigenschaft, die aus der Geduld und positiven Denkens entsteht. Immer wenn er daran glaubt zu siegen und ihm dabei die Geduld hilft, wird er standhaft. Genauso entsteht die Feigheit aus schlechtem Denken und der Ungeduld. Weder glaubt er daran zu siegen noch hilft ihm dabei die Geduld. Die Wurzel der Feigheit ist das schlechte Denken, sowie Selbstzweifel.“  Aus „Ar-Ruh" (S. 236).

Ibn Hazm -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: „Die Definition der Tapferkeit ist: Bereit zu sein, sein Leben für seinen die Religion, dem Weibervolk, seinen Nachbarn dem Unrecht getan wurde, dem Unterdrückten, der um Schutz gebeten hat, und der Ungerechtigkeit gegenüber Vermögen und Ehre und weiteren Wegen der Wahrheit sein Leben aufs Spiel zu sehen, egal wie hoch die Anzahl derer sind, die vor einem stehen. Das Versagen in dem, was wir oben genannt haben, ist Feigheit und Schwäche. Sie (die Tapferkeit) für die weltlichen Güter aufzuopfern, ist rücksichtslos und töricht. Törichter als das ist jener, die sie nutzt, um obligatorische Rechte zu verwehren, egal ob dir oder anderen gegenüber." Aus „Al-Akhlaq wa As-Siyar“ (S. 32).

Drittens:

Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- war der tapferste Mensch. Al-Bukhary (2908) und Muslim (2307) überlieferten, über Anas -möge Allah mit ihm zufrieden sein-, der sagte: „Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- war der beste und tapferste Mensch. Denn eines Nachts waren die Bewohner Medinas in Alarmbereitschaft und gingen hinaus in Richtung des Geräusches. Dort empfing sie der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, der zurückkam, da er die Situation schon untersucht hatte. Er ritt das ungesattelte Pferd Abu Talhas, mit seinem Schwert um seinen Hals gehängt, und sagte: „Fürchtet euch nicht, fürchtet euch nicht."

Viertens:

Es gibt viele Faktoren, mit denen man sich die Tapferkeit aneignen kann. Dazu gehört:

 - Ein starker Glaube und die Standhaftigkeit darin.

- Das Studieren der Biografien der mutigen und tapferen Helden des Islams.

- Den Mut die Wahrheit zu sagen und andere dazu aufzurufen.

- Den Mut das Schlechte zu verwerfen und zu verbieten.

 - Sich Selbst zügeln zu können. Abu Huraira -möge Allah mit ihm zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Stark ist nicht derjenige, der andere zu Boden ringt. Der Starke ist vielmehr derjenige, der sich selbst bei Wut kontrolliert." Überliefert bei Al-Bukhary (6114) und Muslim (2609).

Ibn Al-Athir sagte in An-Nihaya (2/23): „[…] Er übertrug das auf denjenigen, der sich selbst bei Wut kontrolliert und diese besiegt. Denn wenn er sie beherrscht, kann er seine stärksten Feinde und schlimmsten Gegner besiegen.“

- Die Ehrung der Gebote der islamischen Gesetzgebung.

- Die Ehrung der Grenzen Allahs.

- Tapferkeit in Situationen, die Tapferkeit erfordern.

- Dem Unterdrückten zu helfen und die Unterdrückung von ihm zu beseitigen.

Und Allah -erhaben ist Er- weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A