Montag 22 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 23 Dezember 2024
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Fehler, die beim Steinewerfen an den Jamarat passieren

Frage

Was sind die Fehler, die einigen Pilgern beim Steinewerfen an den Jamarat passieren?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Es wurde vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- authentisch überliefert, dass er an der Jamra Al-'Aqaba sieben Steine geworfen hat, welche die entfernteste Jamra ist, die neben Mekka liegt, am Vormittag des Tags des Opferfestes. Mit jedem Stein sprach er den Takbir und jeder Stein war etwas Größer als Erbsen.

Ibn Majah (3029) überlieferte, dass Ibn 'Abbas -möge Allah mit beiden zufrieden sein- sagte: „Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte zu mir am Morgen von Al-'Aqaba, während er auf seinem Reitkamel stand: „Nimm für mich mit.“ So nahm ich Kieselsteine mit, die etwas größer als Erbsen waren. Er legte sie auf seine Hand und sagte: „Mit diesen sollt ihr werfen … und haltet euch fern von der Übertreibung, denn diejenigen, die vor euch waren, sind aufgrund der Übertreibung in der Religion zugrunde gegangen.““ Al-Albaani stufte dies in „Sahih Ibn Majah“ (2455) als authentisch ein.

Ahmad und Abu Dawud überlieferten von 'Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein-, dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Der Tawaf um das Haus, das Laufen bei As-Safaa und Al-Marwa und das Werfen (der Kieselsteine) an den Jimaar wurde gemacht, um das Gedenken Allahs zu verrichten.“ Dies ist die Weisheit, die hinter der Gesetzmäßigkeit des Werfens an den Jamarat steckt.

Die Fehler, die einige Pilger beim Werfen an den Jamarat begehen können, entstehen aus verschiedenen Gründen:

1. Manche glauben, dass das Werfen nur dann gültig ist, wenn die Steine von Muzdalifa sind. Deshalb siehst du sie, wie sie sich plagen Steine aus Muzdalifa aufzulesen, bevor sie nach Mina gehen. Dies ist eine falsche Behauptung, denn die Steine können von überall genommen werden; von Muzdalifa, Mina, egal von wo. Gewollt aber ist, dass es Steine sind.

Es wurde auch vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- nicht überliefert, dass er die Kieselsteine in Muzdalifa aufgelesen hat, so dass wir sagen können, es wäre eine Sunnah. Es gehört aber weder zur Sunnah noch ist es eine Pflicht, dass man die Kieselsteine in Muzdalifa sucht, da entweder die Aussage des Gesandten -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, seine Handlung oder seine Bestätigung die Sunnah darstellt, und all dies war im Bezug auf das Auflesen der Kieselsteine in Muzdalifa nicht der Fall.

2. Manche waschen die Kieselsteine, wenn sie welche finden. Entweder tun sie dies als Vorsichtsmaßnahme, falls jemand auf sie uriniert hat, oder um die Kieselsteine einfach zu reinigen, da sie glauben, dass es besser sei, wenn sie sauber wären. Jedenfalls ist das Waschen der Kieselsteine für die Jamarat eine Neuerung, da der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- dies noch nie getan hat. Und etwas als gottesdienstliche Handlung auszuführen, was der Gesandte -Allahs Segen und Frieden auf ihm- nie getan hat, ist eine Neuerung. Doch wenn es jemand nicht aus gottesdienstlichen Gründen tut, so ist dies töricht und Zeitverschwendung.

3. Manche glauben, dass diese Jamarat Satane wären und dass sie die Satane bewerfen. So siehst du einen von ihnen, wie er mit schlimmer Gewalt, Hass und Groll kommt, er regt sich richtig auf, als würde der Satan vor ihm stehen, dann bewirft er die Jamarat. Daraus resultieren große Nachteile (unter anderem):

a) Dass dies ein falscher Glaube ist, denn wir bewerfen die Jamarat (eigentlich), um das Gedenken Allahs -erhaben sei Er- zu verrichten, dem Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- Folge zu leisten und die Anbetung zu verwirklichen. Denn wenn der Mensch eine gute Tat vollbringt und nicht ihren Nutzen kennt, und dies nur als Anbetung zu Allah tut, so beweist dies am besten die vollkommene Ergebung und Unterwürfigkeit Allah -der Mächtige und Gewaltige- gegenüber.

b) Dass der Mensch mit voller Aufregung, Groll, Hass, Stärke und Elan kommt und du siehst dann, wie er den Leuten großen Schaden zufügt, so als würden die Leute vor ihm Insekten sein, die er nicht beachtet und er fragt auch nicht nach den Schwachen. Vielmehr kommt er nach vorne, als wäre er ein aufgeregtes Kamel.

c) Dass der Person nicht bewusst ist, dass sie Allah -der Mächtige und Gewaltige- anbetet oder Allah -der Mächtige und Gewaltige- durch dieses Werfen anbetet. Deshalb hält er sich von der vorgeschriebenen Andacht fern und sagt etwas, was nicht vorgeschrieben wurde. So siehst du, wie er sagt, wenn er die Kieselsteine wirft: „O Allah, aus Zorn dem Satan gegenüber und Barmherzigkeit zu Dir!“ Obwohl dies nicht beim Bewerfen der Jamra vorgeschrieben ist. Vielmehr soll man den Takbir sprechen, so wie es der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- tat.

d) Basierend auf dieser verwerflichen Glaubenslehre, siehst du manche, wie sie große Steine nehmen und sie werfen, da er meint, dass, je größer der Stein ist, desto stärker wird die Auswirkung und die Vergeltung dem Satan gegenüber. Auch siehst du sie, wie sie Sandalen, Holz usw. werfen, was man aber nicht tun darf.

Also: Wenn wir sagen, dass dies eine verwerfliche Glaubenslehre ist, was sollen wir dann in Bezug auf das Bewerfen der Jamarat glauben? Wir glauben bezüglich des Bewerfens der Jamarat, dass wor sie bewerfen, um Allah -der Mächtige und Gewaltige- zu verherrlichen, Ihn anzubeten und der Sunnah des Gesandten Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- Folge zu leisten.

4. Einige sind nachlässig und beachten nicht, ob die Kieselsteine das Ziel treffen oder nicht.

Denn wenn der Kieselstein sein Ziel nicht trifft, so ist der Wurf ungültig. Es reicht aber, dass man stark davon ausgeht, dass der Stein das Ziel getroffen hat. Man muss aber keine Gewissheit haben, da die Gewissheit in diesem Fall unmöglich sein kann. Und wenn die Gewissheit unmöglich ist, handelt man nach dem wonach man stark ausgeht, da der Gesetzgeber es erlaubt, dass man sich nach dem richtet, wovon man stark ausgeht, wenn man im Gebet zweifelt, wie viel man gebetet hat, ob drei oder vier Gebetseinheiten. So sagte er -Allahs Segen und Frieden auf ihm-: „Man soll nach dem Richtigen Ausschau halten und es dann darauf basierend beenden.“  Überliefert von Abu Dawud (1020).

Dies beweist, dass es in den Angelegenheiten des Gottesdienstes ausreicht von einer Sache stark auszugehen, was zur Erleichterung Allahs -der Mächtige und Gewaltige- gehört. Denn manchmal ist die Gewissheit unmöglich.

Und wenn die Kieselsteine in das Becken fallen, dann ist die Schuld dadurch befreit, egal ob sie im Becken bleiben oder hinunterrollen.

5. Manche glauben, dass man mit den Kieselsteinen die vorhandene Säule/Stütze am Zielort treffen muss. Dies ist aber falsch, da für die Gültigkeit des Werfens nicht bedingt ist, dass man mit den Kieselsteinen die Stütze trifft. Diese Stütze wurde eigentlich als Kennzeichen für den Zielort gesetzt, der mit den Steinen getroffen werden muss. Wenn die Kieselsteine nun das Ziel treffen, genügt dies, egal ob man die Stütze trifft oder nicht.

6. Dieser Punkt gehört zu den gewaltigen, schweren Fehlern, und zwar, dass manche beim Werfen nachlässig sind und jemanden an ihrer Stelle werfen lassen, obwohl sie selber dazu imstande sind. Dies ist ein gewaltiger Fehler, da das Bewerfen der Jamarat zu den Kulthandlungen und Riten der Hajj gehört.

Allah -erhaben ist Er- sagte: „Vollzieht die Pilgerfahrt (Hajj) und die Besuchsfahrt ('Umra) für Allah.“ [Al-Baqara:196]

Und dies beinhaltet das Verrichten der Hajj mit all ihren Kulthandlungen. Somit muss man sich selbst darum kümmern und niemanden dafür als Vertreter einsetzen.

Manche sagen, dass das Gedränge sehr stark sei und dass es ihm schwer falle. So sagen wir: „Wenn das Gedränge schon am Anfang schwer ist, wo die Leute von Mina nach Muzdalifa gehen, so wird es weder am Tagesende noch in der Nacht schwer. Und wenn dir das Werfen tagsüber entgeht, dann wirf in der Nacht, da die Nacht auch eine Zeit für das Werfen ist, auch wenn es tagsüber besser ist. Aber dass man nachts zum Bewerfen der Jamarat kommt und dabei Ruhe, Gelassenheit und Demut findet, ist besser, als dass man tagsüber kommt und wegen dem Gedränge, der Enge und der Härte mit dem Tod kämpft. Es kann sogar sein, dass man dann die Kieselsteine wirft und das Ziel nicht trifft. Wichtig ist, dass wir demjenigen sagen, der mit dem Gedränge argumentiert, dass Allah diese Angelegenheit erweitert hat und du somit auch in der Nacht werfen kannst.“

Genauso verhält es sich mit der Frau, wenn sie vor etwas Angst hat, wenn sie mit den Leuten die Jamarat bewirft. So soll sie das Werfen bis zur Nacht hinaufschieben. Deshalb hat der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- den Schwachen in seiner Familie, wie Sauda Bint Zuma'a usw., nicht erlaubt das Steinewerfen zu unterlassen und jemanden an ihrer Stelle werfen zu lassen, wenn es eine erlaubte Sache wäre. Vielmehr hat er ihnen erlaubt erst in der Nacht von Muzdalifa loszuziehen, damit sie die Steine werfen, bevor die Leute drängen. Und dies ist der größte Beweis dafür, dass die Frau niemanden an ihrer Stelle einsetzen darf, nur weil sie eine Frau ist.

Ja, wenn man davon ausgeht, dass eine Person nicht imstande ist und selber die Steine nicht werfen kann, weder tagsüber noch in der Nacht, dann darf sie in diesem Fall jemanden als Vertreter einsetzen, da sie unfähig ist. Es wurde von den Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- überliefert, dass sie für ihre Kinder die Steine geworfen haben, da die Kinder nicht werfen konnten.

Jedenfalls ist die Nachlässigkeit in dieser Sache - ich meine, dass man jemanden für das Bewerfen der Jamarat als Vertreter einsetzt, außer, wenn man einen Entschuldigungsgrund hat, durch den der Pilger nicht werfen kann - ein großer Fehler, da es eine Nachlässigkeit in der Anbetung und der verpflichtenden Erfüllung (der Anbetung) ist.

Quelle: Islam Q&A