Donnerstag 18 Ramadhaan 1445 - 28 März 2024
German

Die Definition von Zinsen und das Urteil über eine Arbeit, die Zinsen unterstützt.

Frage

Was ist die Definition von Zinsen (Riba)? Wenn wir auch berücksichtigen, dass sich die meisten Staaten auf dem Prinzip des Umlaufs vom Kapital bewegen, wozu auch die Kreditgewährung gehört. Wenn man also akzeptiert in jener Währung, für welche Arbeit auch immer, Geld zu zahlen, zählt diese Arbeit zu einer, die einem System hilft, das auf Zinsen basiert? Und gehört die Anwendung der Staatswährung, welche auf Zinsen basiert, zu einer Beteiligung in dieser Zins-Wirtschaft? Unvermeidlich aber ist, dass der Angestellte in einer Zins-Bank eine Rolle im Zins-Umgang, auf die eine oder andere Weise, spielt, auch wenn er nur die Bank bewacht. Und könnt ihr ihm eine Arbeit anbieten, wenn ihr eine habt?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Zinsen bedeutet ist die Zunahme in einer bestimmten Sache, welche aus dem Begriff „Ziaada“ (Zunahme, Hinzufügung, Vermehrung) abgeleitet wird. Dazu gehört die Aussage Allahs, erhaben sei Er: „Und was ihr an Ausgaben aufwendet, damit sie sich aus dem Besitz der Menschen vermehren, sie vermehren sich nicht bei Allah.“ [Ar-Rum 30:39]

Das bedeutet, dass sie weder zunehmen noch bei Allah aufsteigen.

Riba stammt daher, dass, wenn bei einem der Leute der vorislamischen Zeit die Schulden fällig waren, sie von ihm verlangten und ihm sagten: „Gib uns 100 oder füge noch 50 hinzu.“ Und wenn die 150 fällig waren, sagten sie ihm: „Gib uns die 150 oder wir machen sie zu 200.“ usw.

Die islamische Gesetzgebung hat auch eine andere Art der Riba verboten, welche „Riba Al-Fadhl“ ist. Es bedeutet, dass der Preis, wenn eine Sache für eine andere, von der selben Sorte, verkauft wird, vermehrt wird. So dass wenn Gold für Gold verkauft wird, es nur erlaubt ist, wenn Gleiches mit Gleichem und von Hand zu Hand verkauft wird. Somit ist es eine Bedingung, dass beide ihre Waren mit der Hand nehmen und dass sie vom Betrag her ähnlich/gleich sind. Wer also etwas vom Preis vermehrt oder um Zunahme verlangt, der begeht Riba. Wenn man also einen Saa‘ (arabische Maßeinheit für das Volumen) Weizen für zwei Saa‘ verkauft, auch wenn es von Hand zu Hand durchgeführt wird, fällt das unter Riba.

Bezüglich des Prinzips des Umlaufs des Kapitals, so ist es, sowohl in den islamischen als auch in den nicht-islamischen Staaten, vorhanden. Gemeint ist, dass das Kapital so lange in Umlauf gebracht wird, bis es zunimmt und sich vermehrt. Genauso verhält es sich bei der Aufnahme eines Kredits, denn sie geben das Geld unter der Bedingung, dass es sich, bei der Rückzahlung vermehrt. Solche Dinge sind zweifelsohne Riba.

Es besteht kein Problem im Prinzip des Umlaufs vom Kapital, wenn das Kapital im Handel gemacht wird und der Gewinn zwischen dem Besitzer des Geldes und des Arbeiters stattfindet. Dies wird Mudhaaraba (Spekulation) genannt und darin besteht kein Problem, solange das Kapital vom Gewinn getrennt wird.

Und wenn diese Gelder in Banken hinterlegt werden, die mit Riba arbeiten, dann ist es verboten, wenn man die Zinsen davon nimmt, und man darf sie nicht konsumieren. Es ist auch nicht erlaubt mit diesen Banken zu arbeiten. Es nicht erlaubt Kredite aufzunehmen, in denen sich der Betrag (vom Geldgeber) vermehrt. Es ist auch nicht erlaubt Bezahlungen mit diesen Währungen, für welche Arbeit auch immer, anzunehmen, wenn diese Arbeit einem System hilft, das auf Riba aufgebaut ist. Was die Benutzung dieser Währung (wie der Dollar) betrifft, so gibt es darin kein Hindernis, wenn man sie benötigt, auch wenn man dadurch die Wirtschaft dieser Länder etwas wachsen lässt. Denn der Dollar wird von den meisten islamischen und nicht-islamischen Ländern anerkannt. Somit ist es erlaubt mit ihm, bei Notwendigkeit, zu arbeiten. Wenn aber die islamischen Währungen vorhanden sind und mit ihnen gearbeitet wird, dann soll man darauf verzichten.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Der ehrenwerte Schaikh ‘Abdullah ibn Jibrin, möge Allah ihm barmherzig sein