Alles Lob gebührt Allah..
Erstens:
Die besten Orte auf der Erde, an sich selbst betrachtet, sind Mekka und dann Medina.
Was die Menschen betrifft, ist es für jeden Menschen am besten, in dem Land zu leben, wo sein Glaube zunimmt und er Allah – erhaben ist Er – am gehorsamsten sein kann.
Shaikh Al-Islam Ibn Taimiyyah – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Die beste Erde (d.h. Ort) für jeden Menschen ist diejenige, auf der er Allah und Seinem Gesandten am gehorsamsten ist. Dies hängt von den individuellen Umständen ab, und es gibt keine spezifische Erde (Ort), auf der der Aufenthalt eines Menschen besser wäre. Vielmehr ist das Beste für jeden Menschen entsprechend seiner Gottesfurcht, Gehorsamkeit, Demut, Hingabe und Präsenz. Abu Ad-Darda schrieb an Salman: ‘Komm zur gesegneten Erde.’ Daraufhin antwortete Salman ihm: ‘Die Erde segnet niemanden, sondern der Diener segnet sich durch seine Taten.'” „Majmu’ Al-Fatawa” (18/283).
Zweitens:
Mekka hat mehrere Vorzüge gegenüber Medina und anderen Orten, darunter:
– Das Gebet in der Haram-Moschee in Mekka ist besser als hunderttausend Gebete in anderen Moscheen, abgesehen von der Prophetenmoschee, in der das Gebet tausendfach belohnt wird.
– Mekka ist spezialisiert auf Hajj, Umrah, Tawaf um die Kaaba, das Berühren des Schwarzen Steins, den Rukn Al-Yamani und das Laufen zwischen Safa und Marwa.
– Allah – erhaben ist Er – hat bei ihr geschworen und sagte: „Nein, Ich schwöre bei dieser Ortschaft.” (Al-Balad:1),
– Allah erklärte Mekka am Tag der Erschaffung der Himmel und der Erde zum Heiligtum, dies gilt nicht für Medina.
– Die Heiligkeit von Mekka ist größer als die von Medina. Shaikh Ibn Uthaimin – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Medina ist heilig und hat einen heiligen Bezirk, aber ihr heiliger Bezirk ist deutlich weniger als der von Mekka. Der Heilige Bezirk von Mekka ist für keinem Muslimen erlaubt, es sei denn, er kommt das erste Mal, und außer im Ihram-Zustand. Dies gilt nicht für Medina.
Der heilige Bezirk von Mekka verbietet absolut jede Art von Vegetation, einschließlich Bäumen und Gras. Im Gegensatz dazu gibt es im heiligen Bezirk von Medina Erlaubnisse für einige Bäume, die für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden können.
Das Jagen in Mekka ist verboten und zieht Strafen nach sich, während es in Medina keine Strafen dafür gibt. Das Wichtigste ist, dass Mekka der großartigste Ort ist, und sogar die Bäume sind dort sicher, und selbst die Jagd ist sicher dort.
Ende des ZItats, entnommen aus: „Liqa Al-Bab Al-Maftuh” (103/2).
Was (die Vorzüge) Medinas betrifft:
– Es ist die Stadt der Auswanderung (arab. Hijra), der Treffpunkt der Auswanderer (arab. Muhajirun) und der Helfer (arab. Ansar) und die Stadt des Sich-Abmühens. Von hier aus wurden die Armeen entsandt, die Feldzüge gestartet, die Länder erobert, die Religion verbreitet und der Polytheismus und seine Anhänger zurückgedrängt.
Und in ihr wurden die meisten der Verse über Gebote und Gesetze offenbart. Als der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm – Mekka eroberte, ließ er sich dort nicht nieder, sondern kehrte nach Medina zurück, der Stadt seiner Auswanderung. Er lebte dort bis zu seinem Tod und wurde dort begraben.
Überliefert bei Al-Bukhari (3778) und Muslim (1059) von Anas – möge Allah mit ihm zufrieden sein – der sagte: „Die Ansar sagten am Tag der Eroberung von Mekka, als den Quraisch (etwas von der Kriegsbeute) gegeben wurde: ‘Bei Allah, das ist wahrhaftig erstaunlich! Unsere Schwerter tropfen vom Blut der Quraisch, und unsere Kriegsbeute wird ihnen zurückgegeben.’ Als dies dem Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – übermittelt wurde, rief er die Ansar zusammen und sagte: ‘Was ist das, was mir über euch berichtet wurde?’ ‘Sie logen nicht und sagten: ‘Es ist genau das, was dir mitgeteilt wurde.’ Da sagte er: ‘Seid ihr nicht zufrieden damit, dass die Leute mit der Kriegsbeute nach Hause zurückkehren, während ihr mit dem Gesandten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – zu euren Häusern zurückkehrt? Wenn die Ansar (den Weg) eines Tals oder eines Pass (d.h. ein enger und felsiger Weg in den Bergen) verfolgen würden, würde ich dem Tal oder Pass der Ansar folgen.'”
Al-Bukhari (1871) und Muslim (1382) überliefern über Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – dass der Gesandte Allahs – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagte: „Mir wurde befohlen, zu einem Dorf zu gehen, das die anderen Dörfer übertrifft. Die Leute nennen es Yathrib, und es ist Medina. Es vertreibt die Menschen wie ein Blasebalg den Rost aus dem Eisen entfernt.'”
An-Nawawi – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Sie (die Gelehrten) erwähnten zwei Bedeutungen für (seine Aussage) ‘Übertreffen anderer Dörfer’. Die erste ist: Zu Beginn war Medina das Zentrum der islamischen Armeen, von dort wurden die Dörfer erobert und ihr Besitz und ihre Gefangenen erbeutet. Die zweite Bedeutung ist: Der Verzehr und die Versorgung Medinas kommen von den eroberten Dörfern, und die Beute wird dorthin gebracht.” Ende des Zitats, entnommen aus: „Sharh An-Nawawi ‘ala Muslim” (9/154).
Al-Bukhari (1876) und Muslim (147) überliefern von Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein – dass der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Der Glaube (arab. Iman) zieht sich nach Medina zurück, wie sich eine Schlange in ihren Bau zurückzieht.”
„Zurückziehen” bedeutet hier: Er sucht Zuflucht, zieht sich zurück, schließt sich zusammen und findet Schutz in Medina, wie eine Schlange sich in ihren Bau zurückzieht. „Mirqat Al-Mafatih” (1/243).
Daher ist Medina der Sammelpunkt der Muslime sowohl am Anfang als auch am Ende.
Al-Nawawi sagte: „Zieht sich sich zurück nach Medina” bedeutet, dass der Glaube zuerst und zuletzt in dieser Eigenschaft zurückkehrt, weil zu Beginn des Islam jeder, dessen Glaube aufrichtig und dessen Islam korrekt war, nach Medina kam, entweder als Auswanderer, der sich dort niederließ, oder aus dem Verlangen, den Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – zu sehen, von ihm zu lernen und ihm nahe zu sein. Danach war es während der Zeit der Kalifen genauso, um von ihnen die gerechte Lebensweise zu lernen und dem Großteil der Gefährten – möge Allah mit ihnen zufrieden sein – dort zu folgen. Danach kamen die Gelehrten, die die Leuchten der Zeit und die Führer der Rechtleitung waren, um die verbreiteten Sunan von ihnen zu lernen. Jeder mit gefestigtem Glauben und einem offenen Herzen für den Glauben reiste daher dorthin.” Ende des Zitats, entnommen aus „Sharh An-Nawawi ala Muslim” (2/177).
– Zu den Vorzügen Madinas zählt ebenfalls, dass sich dort die Prophetenmoschee und der edle Garten (arab. Raudah) befinden. Al-Bukhari (1196) und Muslim (1391) berichteten von Abu Huraira – möge Allah mit ihm zufrieden sein -, dass der Prophet – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagte: „Was zwischen meinem Haus und meiner Kanzel liegt, ist ein Garten von den Gärten des Paradieses (arab. Raudah), und meine Kanzel ist an meinem Becken.”
– Des Weiteren: In Medina gibt es das Tal von Al-Aqiq, welches ein gesegnetes Tal ist. Al-Bukhari (1534) berichtete von Ibn Abbas – möge Allah mit ihnen beiden zufrieden sein -, dass er Umar – möge Allah mit ihm zufrieden sein – sagen hörte: „Ich hörte den Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – im Tal von al-Aqiq sagen: ‘Diese Nacht kam ein Bote von meinem Herrn zu mir und sagte: Bete in diesem gesegneten Tal und sage: (Ich beabsichtige) die Umrah und Hajj (zu vollziehen).'”
– Außerdem: Wer immer den Bewohnern von Medina Übles will, den wird Allah vernichten. Al-Bukhari (1877) und Muslim (1363) überlieferten von Sa’d – möge Allah mit ihm zufrieden sein -, dass er den Propheten – Allahs Frieden und Segen auf ihm – sagen hörte: „Niemand, der gegen die Bewohner von Medina Ränke schmiedet, (wird ungestraft davonkommen), außer er löst sich auf, wie sich das Salz im Wasser auflöst.“
Wem Allah also die Gnade gab, in Mekka zu leben, dem sei hierfür gratuliert. Und wem Allah die Gnade gab, in Medina zu leben, dem sei ebenso gratuliert. Und wen immer Allah mit der Gnade der Gottesfurcht auszeichnete – egal in welchem Teil der Erde er sich befindet – dem sei hierfür gratuliert.
Und Allah weiß es am besten.