Donnerstag 18 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 19 Dezember 2024
German

Sie wollen auf eine hinduistische Art und Weise heiraten

Frage

Ich bitte Allah, die Gläubigen, die den Nichtmuslimen (Kuffar) blind folgen, rechtzuleiten. Die Heirat meiner Schwester ist nahe gerückt und sie besteht darauf, eine Feier vor der Hochzeit zu veranstalten, die „Huluwud“ genannt wird. Das ist eine vorhochzeitliche Feier, bei der die Ehefrau auf einem Stuhl sitzt und um sie Obst und Essen aufgestellt ist. Dann wird sie von anwesenden Frauen und Männer damit gefüttert, wonach ihr dieses „Huluwud“, eine Art Schmuck“, auf den Kopf aufgesetzt wird. Dies gehört zur Nachahmung der Hindus, welche die Muslime Südasiens in diesen Tagen praktizieren. Meine Eltern und meine Schwester sind damit einverstanden. Ich bitte Sie Allah zu bitten, die Muslime rechtzuleiten, damit sie diese Taten des Ungehorsams und diese Sünde unterlassen, so dass sie Allah ins Paradies eintreten lässt.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Aus der Frage ist ersichtlich, dass darin zwei Abweichungen von der islamischen Gesetzgebung stecken. Die erste davon ist das Nachahmen der Nichtmuslime, in diesem Fall der Hindus. Es ist dem Muslim jedoch nicht erlaubt (die Nichtmuslime) in Sachen nachzuahmen, die ihnen eigen sind, wie bestimmte Kleidung, Feiern, Festtage usw.

Zu den Weisheiten, die sich hinter dem Verbot der Nachahmung von den Nichtmuslimen verbergen, gehört, dass diese Nachahmung keine Auswirkung auf das Innere des Nachahmers haben soll. Denn, derjenige, der äußerlich ein Volk (Leute) nachahmt, so wird das sein Inneres beeinflussen und er wird sich als einen von ihnen erachten. Und ebenso gehört es zur Weisheit, dass der Muslim sich von den Nichtmuslimen unterscheidet, so dass er sich weder erniedrigt, noch den Nichtmuslime (dadurch) Verehrung gegenüber zeigt.

Über so etwas sagte Schaikh Ibn ˈUthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein-, als er die Situation derjenigen erläuterte, die einen „Zinar“ (eine Art Gürtel, der eigens von Nichtmuslimen getragen wurde) um die Hüfte tragen:
„Der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte bereits: ‚Wer ein Volk nachahmt, ist einer von ihnen.‘

Schaikhu-l-Islam Ibn Taymiyyah -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte: ‚Das Mindeste, was diese Überlieferung beinhaltet, ist das Verbot (Tahrim), obwohl die äußere Bedeutung den Unglauben des Nachahmers impliziert.‘

Daher beschränken wir uns nicht bloß auf die Missbilligung (Karahah – Verpöntsein) und sagen: ‚Der Grund hierbei ist, dass das damit der Gürtel (Zinar) der Christen nachgeahmt wird, und das bringt uns zu sagen, dass es aufgrund der Worte des Propheten ‚Wer ein Volk nachahmt, ist einer von ihnen‘ – verboten ist, und bedeutet nicht, dass der Nachahmer ein Ungläubiger (Kafir) ist. Er gehört jedoch bezüglich der Kleidung und Gestalt zu ihnen, wodurch man zwischen einem Mann, der die Christen in Kleidung und Gestalt nachahmt, und einem Christen nicht unterscheiden kann, und er somit äußerlich zu ihnen gehört.

Sie sagten auch noch was anderes:
‚Die Nachahmung ihrer im Äußeren wird zur Nachahmung ihrer im Inneren führen, was auch so ist. Denn der Mensch, wenn er sie äußerlich nachahmt, so wird er empfinden, dass er mit ihnen einverstanden ist und sie nicht missbilligt, was ihn dazu bringen wird, dass er sie im Inneren nachahmt, und somit sein Diesseits verlieren wird…‘“
Fazit: Seine Kleidung ist verboten (Haram).
[Asch-Scharhu-l-Mumtiˈ (2/192-193)]

Zweitens:

Das zweite Übel, welches die erwähnte Feier beinhaltet, ist das Hereintreten von Männern zur Braut, wobei sie aufgehübscht ist, sowie das Vermischen von Männern und Frauen währenddessen. Beides ist verboten (Haram).

Von ˈUqbah Ibn ˈAmir -möge Allah zufrieden mit ihm sein- wurde überliefert, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Hütet euch davor, zu den Frauen hineinzutreten.“ Ein Mann von den Ansar sagte: „O Gesandter Allahs, was sagst du zum Schwager?“ Er sagte: „Der Schwager ist der Tod.“
[Überliefert von Al-Bukhary (4934) und Muslim (2173)]

An-Nawawi -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte:
„Seine Worte ‚Der Schwager ist der Tod‘ bedeuten, dass man sich (noch) mehr von ihm als vor anderen fürchten sollte, und dass das Übel und die Zwietracht stärker von ihm hervorgerufen werden können, wenn ihm der Zugang zur Frau und die Abgeschiedenheit mit ihr ermöglicht wird, was einem Fremden von vornerein missbilligt wird. Mit Schwager sind hiermit die Verwandten des Ehemanns gemeint, der Vater, Großvaters etc. und der Kinder ausgenommen. Was die Väter (Vater, Großvater etc.) und die Kinder anbelangt, so gehören sie zu den Mahram seiner Ehefrau, denen das Alleinsein mit ihr erlaubt ist. Sie werden auch nicht mit dem Tod beschrieben. Gemeint sind aber der Bruder und sein Sohn, der Onkel und sein Sohn etc., die nicht zu den Mahram-Personen gehören, und bezüglich derer die Leute üblicherweise nachlässig sind, dass sie mit der Ehefrau des Bruders alleine sind. Diese sind mit dem Tod gemeint. Und es ist eher ihm (den Zugang) zu verbieten als einem Fremden, wie wir es schon erwähnt haben. Und das ist die Bedeutung der Überlieferung.“
[Scharh Muslim (14/153)]

Bezüglich der Vermischung von Männern und Frauen (Al-Ihktilat) findest du eine ausführliche Erklärung in der Antwort auf die Frage Nr. (1200).

Wir bitten Allah -erhaben ist Er-, deine Familie und die Muslime rechtzuleiten, so dass sie diese üblen und abscheulichen Dinge unterlassen, und zu zur Vernunft, zum Guten und zur Rechtleitung zu leiten.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A