Alles Lob gebührt Allah..
Ist das Rezitieren der Al-Fatihah eine Säule des Gebets?
- Das Rezitieren der Sure Al-Fatihah ist eine Säule (arab. Rukn) des Gebets – nach der richtigen Ansicht der Gelehrten – und ist für den Vorbeter, den Mitbetenden und den Einzelbetenden verpflichtend.
Von Abu Huraira überliefert: Der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Wer ein Gebet verrichtet und dabei nicht die Mutter des Qurans (d.h. die Al-Fatihah) rezitiert, dessen Gebet ist unvollständig’ – dreimal – ‘unvollständig.’ Abu Huraira wurde gefragt: ‘Wie ist es, wenn wir hinter dem Imam beten?’ Er sagte: ‘Rezitiere sie für dich selbst, denn ich hörte den Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagen: Allah – erhaben ist Er – sagt: Ich habe das Gebet zwischen mir und meinem Diener in zwei Hälften geteilt, und meinem Diener wird gewährt, was er erbeten hat. Wenn der Diener sagt: „Alhamdulillahi Rabbil ‘Alamin” ((Alles) gebührt Allah, dem Herrn der Welten), sagt Allah, erhaben ist Er: Mein Diener hat mich gelobt. Wenn er sagt: „Ar-Rahmanir-Rahim” (Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen), sagt Allah, erhaben ist Er: Mein Diener hat mich gepriesen. Wenn er sagt: „Maliki Yaumid-Din” (dem Herrscher am Tage des Gerichts), sagt Allah: Mein Diener hat mich verherrlicht – und einmal sagte er: Mein Diener hat sich mir anvertraut. Wenn er sagt: „Iyyaka na’budu wa iyyaka nasta’in” (Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe), sagt Allah: Dies ist zwischen mir und meinem Diener, und meinem Diener wird gewährt, was er erbeten hat. Wenn er sagt: „Ihdinas-sirat Al-Mustaqim. Sirat Al-ladhina an’amta ‘alayhim ghayril maghdubi ‘alayhim walad-dallin” (Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die Deinen Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden), sagt Allah: Dies ist für meinen Diener, und meinem Diener wird gewährt, was er erbeten hat.’“ Überliefert von Muslim (395).
Der Betende muss die Al-Fatihah in korrektem Arabisch rezitieren, da wir dazu aufgefordert sind, den Quran so zu rezitieren, wie er offenbart wurde.
Das Urteil über jemanden, dem das Rezitieren der Al-Fatihah schwerfällt
- Wer aufgrund einer Sprachbehinderung oder Fremdheit (in Bezug auf die arabische Sprache) nicht in der Lage ist, die Al-Fatihah korrekt auszusprechen, muss sich bemühen, sie nach seinen Möglichkeiten zu lernen und seine Aussprache zu verbessern.
Wenn er dazu nicht in der Lage ist, fällt diese (Pflicht) von ihm ab, denn Allah – erhaben ist Er – verlangt von einer Seele nur das, was sie zu leisten vermag.
Allah – erhaben ist Er – sagte: „Allah erlegt keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag.” (Al-Baqara, 2:286).
Das Urteil über jemanden, der überhaupt nicht in der Lage ist, die Al-Fatihah zu rezitieren
- Wer überhaupt nicht in der Lage ist, die Al-Fatihah zu rezitieren, sie zu erlernen, oder gerade erst zum Islam konvertiert ist und die Gebetszeit eingetroffen ist, ohne dass genügend Zeit zum Lernen bleibt, für den gibt es eine Erleichterung und einen Ausweg im folgenden Hadith:
Von Abdullah bin Abi Aufa wird überliefert, dass er sagte: Ein Mann kam zum Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – und sagte: ‚O Gesandter Allahs, lehre mich etwas aus dem Quran, das für mich genügt, denn ich kann nicht lesen.‘ Er sagte: ‚Sage: SubhanAllah (Gepriesen sei Allah), Alhamdulillah (Alles Lob gebührt Allah), La ilaha illallah (Es gibt keinen Gott außer Allah), Allahu Akbar (Allah ist der Größte) und La hawla wa la quwwata illa billah (Es gibt keine Macht und keine Stärke außer bei Allah).‘ Der Mann fasste dies mit seiner Hand zusammen und sagte: ‚Das ist für meinen Herrn, was ist mit mir?‘ Er sagte: ‚Sage: Allahummaghfir li warhamni wahdini waruzuqni wa ‘afini (O Allah, vergib mir, erbarme dich meiner, leite mich, versorge mich und gewähre mir Gesundheit).‘ Der Mann fasste auch dies mit seiner anderen Hand zusammen und ging.“ Überliefert von An-Nasa’i (924) und Abu Dawud (832).
Der Hadith: Al-Mundhiri hat die Überlieferungskette in ‘At-Targhib wa At-Tarhib’ (2/430) als gut (arab. jayyid) bewertet, und Al-Hafiz Ibn Hajar hat in ‘At-Talkhis Al-Habir’ (1/236) darauf hingewiesen, dass sie gut (arab. hasan) ist.
Ibn Qudama – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Wenn jemand nichts vom Quran beherrscht und es ihm nicht möglich ist, vor Ablauf der Gebetszeit zu lernen, sollte er sagen: SubhanAllah (Gepriesen sei Allah), Alhamdulillah (Alles Lob gebührt Allah), La ilaha illallah (Es gibt keinen Gott außer Allah), Allahu Akbar (Allah ist der Größte) und La hawla wa la quwwata illa billah (Es gibt keine Macht und keine Stärke außer bei Allah). Dies basiert auf der Überlieferung von Abu Dawud, der berichtete, dass ein Mann zum Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – kam und sagte: ‚Ich kann nichts vom Quran lernen (d.h. ich habe Schwierigkeiten dabei), also lehre mich etwas, das mir genügt.‘ Er sagte: ‚Sage: SubhanAllah, Alhamdulillah, La ilaha illallah, Allahu Akbar und La hawla wa la quwwata illa billah.‘ Der Mann sagte: ‚Das ist für Allah, was ist mit mir?‘ Er sagte: ‚Sage: Allahummaghfir li warhamni warzuqni wahdini wa ‘afini.‘“
Und es ist nicht erforderlich, mehr als die ersten fünf (Sätze) zu sagen, da der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sich auf diese beschränkt hat. Er fügte nur weitere hinzu, als er um eine Erhöhung gebeten wurde.” Ende des Zitats.
Wenn man in der Lage ist, einen Teil der Al-Fatihah korrekt zu lesen, aber nicht komplett, soll man das lesen, was man kann. Man sollte so viel wiederholen, wie man es korrekt aussprechen kann, bis die Gesamtanzahl der gelesenen Verse sieben beträgt, entsprechend der Anzahl der Verse in der Al-Fatihah.
Ibn Qudama sagte: „Es ist möglich, dass der Tahmid, der Tahlil und der Takbir (also das Sagen von Alhamdulillah, La ilaha illallah und Allahu Akbar) ausreicht, gemäß der Aussage des Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm: ‚Wenn du Quran bei dir hast (d.h. auswendig), dann lese ihn, wenn nicht, dann sprich den Tahmid, den Tahlil und den Takbir.‘ Überliefert von Abu Dawud.“ (Al-Mughni, 1/189-190).
Wird das Gebet ungültig, wenn man bei einem Buchstaben der Al-Fatihah einen Fehler macht?
Was du gelesen hast, dass das Gebet ungültig wird, wenn der Betende bei einem Buchstaben der Al-Fatihah einen Fehler macht, gilt nicht allgemein. Nicht jeder Fehler in der Al-Fatihah macht das Gebet ungültig. Es wird nur dann ungültig, wenn ein Teil der Al-Fatihah weggelassen oder die Grammatik so verändert wird, dass sich die Bedeutung ändert. Dieses Urteil, dass das Gebet ungültig wird, gilt nur für jemanden, der in der Lage ist, die Al-Fatihah korrekt zu lesen oder sie zu lernen und es nicht tut.
Was denjenigen betrifft, der dazu nicht in der Lage ist, so liest er sie nach seiner Fähigkeit, und es schadet ihm nicht, denn Allah fordert von keiner Seele mehr, als sie leisten kann. Eine der von den Gelehrten festgelegten Regeln lautet: Es gibt keine Pflicht, wenn man dazu unfähig ist. Siehe: Al-Mughni (2/154).
Ist das Gebet gültig von jemandem, der Fehler bei der Rezitation der Al-Fatihah macht?
Schaikh Al-Islam Ibn Taimiyya – möge Allah ihm barmherzig sein – wurde gefragt: „Man fragte: „Ist das Gebet von jemandem gültig, der Fehler bei der Rezitation der Al-Fatihah macht?”
Er antwortete: „Wenn der Fehler in der Al-Fatihah die Bedeutung nicht ändert, ist das Gebet desjenigen, sei es als Imam oder als Einzelner, gültig… Wenn jedoch der Fehler die Bedeutung ändert und die Person dies weiß, wie wenn er sagt: Sirata al-ladina anʿamtu ʿalayhim (D.h.: Hier wird das Pronomen des Sprechers verwendet wird, statt des Angesprochenen), dann ist sein Gebet nicht gültig. Wenn er jedoch nicht weiß, dass der Fehler die Bedeutung ändert und glaubt, dass es das Pronomen des Angesprochenen ist, gibt es darüber eine Meinungsverschiedenheit. Und Allah weiß es am besten.” (Majmuʿ Al-Fatawa, 22/443)
Er wurde auch gefragt, was passiert, wenn jemand in seinem Gebet ein Wort, das im Genitiv stehen sollte, im Akkusativ ausspricht. Er antwortete: „Wenn er dies wissentlich tut, ist sein Gebet ungültig, weil er sich in seinem Gebet absichtlich falsch verhält. Wenn er jedoch unwissend ist, wird sein Gebet nach einer der beiden Ansichten nicht ungültig.” Ende des Zitats. (Majmuʿ Al-Fatawa, 22/444)
Ratschläge für Konvertierte
Du solltest dich – (geehrte) neue muslimische Schwester – anstrengen und bemühen, durch häufiges Üben und Wiederholen sowie indem du einer anderen muslimischen Schwester, die das Lesen gut beherrscht, vorliest. Außerdem solltest du oft den Rezitationen der geübten Rezitatoren auf Kassetten und im Radio zuhören.
Es gibt keinen Grund für Stress und Angst, denn Allah kennt das Innere seiner Geschöpfe. Er – mächtig und majestätisch ist Er – weiß, wer sich bemüht und die Mittel nutzt, und wer nachlässig und unachtsam ist.
Die Mühsal, die du beim Lesen des Qurans empfindest, erhöht deine guten Taten und Belohnungen. A’ischa – möge Allah mit ihr zufrieden sein – sagte: Der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Derjenige, der den Quran fließend und ohne Schwierigkeiten liest, ist bei den ehrwürdigen und rechtschaffenen (Engeln). Und derjenige, der den Quran liest und dabei Schwierigkeiten hat und es ihm schwerfällt, hat zwei Belohnungen.” Überliefert von Muslim (798).
An-Nawawi – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Und derjenige, der Schwierigkeiten beim Lesen hat, ist derjenige, der sich beim Rezitieren aufgrund seiner schwachen Erinnerung schwertut. Er hat zwei Belohnungen: Eine für das Lesen und eine für die Schwierigkeiten und Mühe, die ihm beim Lesen entstehen.” Ende des Zitats.
Es ist nicht notwendig, das Gebet mehrmals zu wiederholen, da dies nicht der Rechtleitung des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – entspricht. Vielmehr öffnet es die Tür zu Einflüsterungen (arab. Waswasa) und mindert (die Qualität) des Gebets, es entfernt die Demut und lenkt vom Nachdenken über die Bedeutungen der Verse ab. Außerdem freut es den Satan, weil er dies als Mittel nutzen wird, um den Betenden zu quälen und ihn letztendlich vom Gebet abzubringen. Allah ist der Allerbarmer und Barmherzige, und Er ist barmherziger mit uns als wir mit uns selbst sind. Er verlangt von uns nicht mehr, als wir ertragen können.
Und Allah weiß es am besten.