Alles Lob gebührt Allah..
Die islamische Glaubenslehre ist ein praktischer Ansatz
Die islamische Glaubenslehre ist kein theoretischer oder philosophischer Ansatz, sondern ein ernsthafter praktischer Weg. Das Handeln ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Glaubenslehre. Daher sind sich die Sunniten (arab. Ahlus Sunnah) einig, dass der Glaube aus Worten und Taten besteht – bzw. aus der Aussage mit der Zunge, Überzeugung des Herzens und Handlungen der Glieder und Organe.
Wer an Allah – erhaben ist Er – als Herrn und Gott glaubt, betet Ihn an und gehorcht Ihm durch das Gebet, die Pflichtabgabe (arab. Zakah) und ähnliches.
Wer an den Jüngsten Tag und die damit verbundene Abrechnung und Belohnung glaubt, wird dadurch dazu veranlasst, das zu tun, was Allah befohlen hat, und das zu unterlassen, was Er verboten hat.
Wer glaubt, dass Muhammad der Gesandte Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – ist, wird dadurch dazu geführt, ihm zu gehorchen, seine Sunnah anzuwenden und seinen Glauben zu verbreiten.
So werden die Prinzipien, an die ein Mensch glaubt, in Taten und Worte, Bemühungen und Anstrengungen übertragen. Je stärker der Glaube im Herzen ist, desto mehr wirken sich seine Folgen auf die Körperteile aus.
Deshalb sagte der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Wahrlich, im Körper gibt es ein Stück Fleisch, wenn es gut ist, ist der ganze Körper gut; wenn es schlecht ist, ist der ganze Körper schlecht. Es ist das Herz.“ Überliefert von Al-Bukhari (52) und Muslim (1599).
Al-Hasan Al-Basri – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Der Glaube besteht nicht im Wunschdenken oder im Angeben, sondern in dem, was im Herzen verankert ist und durch Taten bestätigt wird.“
Shaikh Al-Islam ibn Taimiyyah – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Wenn das Herz durch Wissen und inneren Glauben gesund ist, dann wird zwangsläufig auch der Körper durch das äußere Verhalten und die Handlungen gemäß dem absoluten Glauben gesund. Wie die Leute des Hadiths sagten: „(Der Glaube besteht aus) Aussage und Tat, sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Das Äußere folgt dem Inneren und ist davon abhängig. Wenn das Innere gesund ist, wird das Äußere gesund sein; wenn es verdirbt, wird auch das Äußere verderben. Deshalb sagte einer der Gefährten über einen betenden Menschen, der sich ungebührlich verhielt: ‚Wenn das Herz demütig wäre, würden auch seine Glieder demütig werden.‘“ Ende des Zitats, entnommen aus: „Majmu’ Al-Fatawa (7/187)”.
Nützliche Bücher im Bereich der Glaubenslehre
Was die Bücher betrifft, auf die man in der Glaubenslehre zurückgreift, so gibt es viele davon. Die wichtigsten sind das Buch Allahs – erhaben ist Er – und die Sunna seines Gesandten, Allahs Segen und Frieden auf ihm. In ihnen liegt die Unfehlbarkeit und Rettung für diejenigen, die sich an sie halten. Die Gelehrten haben großen Wert darauf gelegt, die richtige Glaubenslehre zu erläutern und zu verbreiten, und sie haben eine unzählbare Anzahl von Büchern darüber verfasst. Einige der bekanntesten Werke sind:
- As-Sunnah von ‘Abdullah ibn Ahmad ibn Hanbal
- At-Tauhid von Ibn Khuzaimah
- Scharh Usul I`tiqad Ahl As-Sunnah von Al-Lalaka’i
- ‘Aqida As-Salaf wa Ashab Al-Hadith von As-Sabuni
- Al-’Aqidah Al-Wasitiyyah von Ibn Taimiyyah
- Al-’Aqidah Al-Tahhawiyyah und seine Erläuterung von Ibn Abu Al-’Izz Al-Hanafi
- Lawami’ Al-Anwar Al-Bahiyyah von As-Safarini
- Ma’arij Al-Qabul von Hafiz Al-Hakami
- Al-Irshad ila Sahih Al-I’tiqad von Shaikh Salih Al-Fauzan – dieses letzte Buch ist ein sehr vereinfachtes und nützliches Buch.
Das Erlernen der richtigen Glaubenslehre
Was die Anwendung der Glaubenslehre in der heutigen Realität betrifft, so geschieht dies durch das Lernen, Verbreiten und Predigen (der richtigen Glaubenslehre) sowie durch das widerlegen von Widersachern mit Weisheit und guter Ermahnung. Auf diese Weise breitet sich die Glaubenslehre aus, ihre Auswirkungen werden sichtbar, und die Menschen erfahren ihren Segen.
Was die Methoden des Lernens der richtigen Glaubenslehre betrifft, so erfolgt dies durch direktes Lernen von denjenigen, die sich mit ihr auskennen und sie praktizieren. Dies ist der sicherste und nützlichste Weg, wem dies möglich ist. Wer jedoch weit von den Gelehrten entfernt ist, sollte auf deren Erklärungen, Schriften und Audioaufnahmen zurückgreifen und Fragen zu dem stellen, was unklar oder schwer verständlich ist.
Wenn eine Person einige der islamischen Vorschriften befolgt und andere vernachlässigt, indem sie zum Beispiel einige Pflichten unterlässt oder einige Verbote begeht, dann ist dies ein Mangel in ihrem Glauben, ein Schwachpunkt in ihrer Gewissheit und ihrer Liebe zu ihrem Herrn und seiner Religion. Das stellt zweifellos einen Mangel in der Glaubenslehre dar.
Deshalb gehört es zu den Grundlagen der Sunniten (Ahlus Sunnah wal Jama’ah), dass der Glaube durch Gehorsam steigt und durch Sünde sinkt. Dieser Mangel und Fehler kann möglicherweise (sogar) den Glauben vollständig aufheben, wodurch die betroffene Person vom Islam abfällt, wie (es beispielsweise der Fall wäre), wenn jemand das Gebet unterlässt. Siehe die Fragen Nummer: (5208), (2182).
Sünden, die nicht den Unglauben erreichen, wie das Verweigern (d.h. Nichtabgabe) der verpflichtenden Zakah oder das uneingeschränkte Betrachten von Verbotenem und Ähnlichem, führen ebenfalls dazu, dass der Glaube sinkt.
Die Muslime benötigen jemanden, der ihnen den reinen, korrekten Glauben erklärt, der auf dem Buch (d.h. dem Quran) und der Sunnah basiert, wie es das Verständnis der rechtschaffenen Vorfahren (arab. Salaf) zeigt. Dies ist notwendig aufgrund der Unwissenheit, der Verbreitung von Neuerungen (arab. Bid’ah), Aberglauben und abweichenden ideologischen Richtungen.
Jeder Muslim ist dazu verpflichtet, sich zunächst selbst darin zu beraten, die richtige Glaubenslehre zu lernen und sie aus verlässlichen Quellen zu beziehen. Danach sollte er diese Lehre verbreiten und den Menschen vermitteln, sei es durch Vorträge, Lektionen, Bücher, Broschüren oder Zeitschriften. Dies geschieht im Rahmen der Pflicht zur Verkündigung und Erklärung. So wie Allah – erhaben ist Er – sagte: „Und (gedenkt,) als Allah mit denjenigen, denen die Schrift gegeben worden war, ein Abkommen traf: „Ihr sollt sie den Menschen ganz gewiß klar machen und sie nicht verborgen halten! (…)“ (Al-‘Imran:187). Und Er sagte: „Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.“ (Al-‘Imran:104)
Er – erhaben ist Er – sagte auch: „Sag: Das ist mein Weg: Ich rufe zu Allah aufgrund eines sichtbaren Hinweises, ich und diejenigen, die mir folgen. Preis sei Allah! Und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.” (Yusuf:108)
Und Allah weiß es am besten.