Montag 22 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 23 Dezember 2024
German

Islamische Maßnahmen in Bezug auf den Empfang des Neugeborenen

Frage

Was muss ich tun oder vorbereiten, um ein Neugeborenes nach einem oder zwei Tagen zu empfangen? Gibt es diesbezüglich eine Sunnah, der ich folgen muss?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Wir bitten Allah darum, dass Er dein kommendes Neugeborenes segnet und zu den gottesfürchtigen Rechtschaffenen macht, damit dies in deine Waagschale der guten Taten kommt. Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Wenn der Sohn Adams stirbt, brechen alle seine Taten ab, bis auf drei: eine fortlaufende Spende, Wissen, wovon profitiert wird, und ein rechtschaffenes Kind, das für ihn Bittgebete spricht.“ Überliefert von Muslim (1631).

Zweitens:

Nach unserem Wissen gibt keine Taten aus der islamischen Gesetzgebung, mit denen du dich für den Empfang des Neugeborenen vorbereitest, ob ein oder zwei Tage davor oder danach oder mehr oder weniger, bis auf die allgemeinen, guten Bittgebete, wie das Bittgebet um Sicherheit, Wohlbefinden, Rechtleitung etc. Allah -erhaben ist Er- erwähnte in Seinem Buch die Bittgebete der rechtschaffenen Frau, der Frau Imrans, als sie sagte: ‚Als sie sie dann zur Welt gebracht hatte, sagte sie: "Mein Herr, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht.‘ Und Allah wusste sehr wohl, was sie zur Welt gebracht hatte, und der Knabe ist nicht wie das Mädchen. ‚Ich habe sie Maryam genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommenschaft unter Deinen Schutz vor dem gesteinigten Satan.‘“ [Al Imran: 36]

Im Folgenden wird auf die Dinge hingewiesen, nach denen du handeln kannst, wenn das Neugeborene kommt, und ebenso nach diesem Tag.

1. Es ist erwünscht etwas Süßes in den Mund des Neugeborenen zu legen und Bittgebete für ihn zu sprechen.

Abu Musa berichtete: „Ich habe einen Sohn bekommen, woraufhin ich mit ihm zum Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- ging. Er nannte ihn dann Ibrahim und gab ihm eine Dattel, sprach für ihn Bittgebete um Segen und übergab ihn dann mir.“ Überliefert von Al-Bukhary (5150) und Muslim (2145).

2. Es ist erlaubt dem Neugeborenen am ersten oder siebten Tag einen Namen zu geben.

Anas Ibn Malik berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Mir wurde in dieser Nacht ein Sohn geboren, woraufhin ich ihm dem Namen meines Vaters Ibrahim gab.“ Überliefert von Muslim (3126).

Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein- berichtete: „Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- vollzog die Aqiqah für Al-Hasan und Al-Husain am siebten Tag und gab ihnen ihre Namen.“ Überliefert von Ibn Hibban (12/127) und Al-Hakim (4/264). Al-Hafidh Ibn Hajar stufte dies in „Fath Al-Bary“ (9/589) als authentisch ein.

3. Die 'Aqiqah und Beschneidung.

a) Salman Ibn Amir -möge Allah mit ihm zufrieden sein- berichtete, dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Für den Jungen sollte eine Aqiqah gemacht werden. So schächtet für ihn ein Tier und entfernt Schädliches von ihm.“ Überliefert von At-Tirmidhi (1515), An-Nasai (4214), Abu Dawud (2839) und Ibn Majah (3164). Schaikh Al-Albani -möge Allah ihm barmherzig sein- stufte dies in „Al-Irwa“ (4/396) als authentisch ein.

b) Samura Ibn Jundub -möge Allah mit ihm zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Jedes Neugeborene wird durch seine Aqiqah freigekauft. So sollen am siebten Tag (nach der Geburt) für ihn geschächtet, ihm ein Name gegeben und seine Kopfhaare rasiert werden.“ Überliefert von At-Tirmidhi (1522), An-Nasai (4220) und Abu Dawud (2838). Diesen Hadith hat Schaikh Al-Albani -möge Allah ihm barmherzig sein- in „Al-Irwa“ (4/385) als authentisch eingestuft.

Imam Ibn Al-Qayyim -möge Allah ihm barmherzig sein- sagte zusammengefasst:
„Zu den Vorteilen der Aqiqah gehört:

- Es sind zwei Opfergaben, mit denen das Neugeborene in seiner ersten Zeit, nachdem er in die Dunya herausgetreten ist, Allah angenähert wird.

- Das Lösegeld des Neugeborenen wird dadurch entrichtet. Denn es wird durch seine Aqiqah freigekauft, damit es für seine Eltern Fürsprache halten kann.

- Es ist ein Opfer, das für das Neugeborene geleistet hat, so wie Allah -gepriesen ist Er- die Ziege für Ismail als Opfer geleistet hat.“ Aus „Tuhfa Al-Maudud“ (S. 69).

Es ist ebenso möglich, dass zu dessen Vorteile das Beisammensein der Familie und Freunde, bei der Feierlichkeit, gehört.

3. Was die Beschneidung anbelangt, so gehört sie zu den Traditionen der natürlichen Veranlagung und Pflichthandlungen für den Jungen, da sie mit der Reinheit verbunden ist, was eine Voraussetzung für die Gültigkeit des Gebets ist.

Abu Hurairah berichtete: „Fünf Dinge gehören zur natürlichen Veranlagung: Die Beschneidung, die Rasur der Schambehaarung, das Zupfen der Achselhaare und das Kürzen der Nägel und des Schnurrbarts.“ Überliefert von Al-Bukhary (5550) und Muslim (257).

Drittens:

Die Gelehrten erwähnten, dass zu den Sunnah-Handlungen bei der Geburt des Neugeborenen, der Adhan in dessen rechtes Ohr gehört. So sollen das Erste, was er in diesem Diesseits hört, die Worte des Monotheismus (Tauhid) sein. Darin befindet sich ein großer und segensreicher Einfluss. Was die Iqamah (kleiner Gebetsruf, unmittelbar vor dem Gebet) in das linke Ohr betrifft, so wurde dies nicht authentisch überliefert. Siehe auch „As-Silsilah Ad-Daifah“ (1/491).

Viertens:

Die Rasur der Kopfhaare und das Einfetten des Kopfes mit Safran. Darin befinden sich medizinische Vorteile. Anschließend sollte Gold oder Silber im Gewicht der Haare gespendet werden. Es wird aber nicht vorausgesetzt, dass die rasierten Haare gewogen werden sollen. Wenn das schwerfällt, genügt es, wenn Gold- oder Silberwert in Bargeld geschätzt und dieser Betrag anschließend für Gutes gespendet wird.

Wir bitten Allah darum uns und unsere Kinder vor allem Übel zu schützen und uns durch ihnen Wohlbefinden im Dies- und Jenseits zu schenken. Und Allahs Segen sei auf unseren Propheten Muhammad.

Quelle: Schaikh Muhammad Salih al-Munajjid