Alles Lob gebührt Allah..
جدول المحتويات
Die islamische Religion hat drei Stufen: Islam, Iman und Ihsan.
Die erste Stufe: Islam
Linguistische Bedeutung: Das Wort Islam bedeutet sprachlich Unterwerfung und Gehorsam.
Bedeutung im islamischen Recht (arab. Schariah): Die Bedeutung (des Begriffs Islam) variiert je nach Kontext. Er kann in zwei Fällen unterschiedlich verwendet werden:
Erster Fall: Wenn Islam alleinstehend erwähnt wird, ohne mit Iman kombiniert zu sein, umfasst er die gesamte Religion - ihre Grundlagen und Zweige, (einschließlich) Überzeugungen, Worte und Taten. Wie die Aussage Allahs, erhaben ist Er: „Wahrlich, die Religion ist bei Allah der Islam.“ (Al Imran:19) und Seine - erhaben ist Er - Aussage: „und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.“ (Al-Maidah:3) und Seine Aussage, erhaben ist Er: „Wer aber als Religion etwas anderes als den Islam begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden.“ (Al Imran:85)
Daher haben einige Gelehrte den Islam folgendermaßen definiert: „Der Islam bedeutet die (vollständige) Hingabe zu Allah durch den Tauhid (d.h. die Einheit Allahs in der Anbetung), den Gehorsam Ihm gegenüber und die Lossagung von der Beigesellung (arab. Schirk) und seinen Anhängern.“
Zweiter Fall: Wenn (der Begriff Islam) in Verbindung mit Iman verwendet wird, bezieht er sich auf die äußeren Handlungen und Aussagen. Wie die Aussage Allahs, erhaben ist Er: „Die Wüstenaraber sagen: "Wir glauben." Sag: Ihr glaubt nicht (wirklich), sondern sagt: ,Wir sind Muslime geworden', denn der Glaube ist noch nicht in eure Herzen eingezogen.‘“ (Al-Hujurat:14)
In Sahih Al-Bukhari (27) und Sahih Muslim (150) wird von Sa'd ibn Abi Waqqas überliefert, dass der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - die Zakah unter einer Gruppe von Menschen verteilte, während Sa'd unter ihnen saß. Sa'd sagte: „Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - ließ jemanden aus, dem er nichts gab, und jener ist mir am liebsten unter ihnen. Da sagte ich: ‚O Gesandter Allahs, warum hast du dem So und So nichts gegeben? Bei Allah, ich sehe ihn als einen Gläubigen (arab. Mu’min) an.‘“ Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - antwortete: „Oder (nur) ein Muslim?“ Er (Sa'd) sagte: „Ich schwieg ein wenig, (jedoch) überkam mich, was ich über ihn weiß, und ich sagte (erneut): ‚O Gesandter Allahs, warum hast du dem So und So nichts gegeben? Bei Allah, ich sehe ihn als einen Mu’min an.‘“ Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - antwortete erneut: „Oder (nur) ein Muslim?“ Er (Sa'd) sagte: „Ich schwieg ein wenig, (jedoch) überkam mich, was ich über ihn weiß, und ich sagte (erneut): ‚O Gesandter Allahs, warum hast du dem So und So nichts gegeben? Bei Allah, ich sehe ihn als einen Mu’min an.‘“ Da sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Oder (nur) ein Muslim? Wahrlich, ich gebe manchen Menschen, (obwohl) andere mir lieber sind als sie - aus der Furcht heraus, dass sie sonst auf ihrem Gesicht ins Höllenfeuer gestürzt werden.“
Die Worte des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Oder (nur) ein Muslim?“ - als Sa’d - möge Allah mit ihm zufrieden sein - zu ihm sagte: „Warum hast du dem So und So nichts gegeben? Bei Allah, ich sehe ihn als einen Mu’min an.“ - bedeuten, dass dir (- o Sa’d -) nicht sein Iman (im Inneren, im Herzen) deutlich ist, sondern nur dessen äußeren Islam anhand seiner sichtbaren Taten.
Die zweite Stufe: Iman
Linguistische Bedeutung: Iman bedeutet sprachlich fester Glauben, der Akzeptanz und Gehorsam mit sich bringt.
Bedeutung im islamischen Recht: Die Bedeutung von Iman variiert je nach Kontext. Auch hier gibt es zwei Fälle:
Erster Fall: Wenn (der Iman) alleinstehend erwähnt wird, ohne mit Islam kombiniert zu sein, umfasst er die gesamte Religion. Wie die Aussage Allahs, mächtig und majestätisch ist Er: „Allah ist der Schutzherr derjenigen, die glauben. Er bringt sie aus den Finsternissen heraus ins Licht.“ (Al-Baqara:257) „Und verlasst euch auf Allah, wenn ihr gläubig seid.“ (Al-Maida:23)
Und die Worte des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm: „Niemand wird ins Paradies eingehen außer die Gläubigen.“ Überliefert von Muslim (114). Daher besteht unter den frommen Altvorderen (arab. Salaf) Einigkeit darüber, dass (der Iman bedeutet): „Bestätigung im Herzen - dazu gehören auch die Handlungen des Herzens -, die Aussage mit der Zunge und Handlungen mit den Gliedmaßen. Er steigt durch Gehorsam und sinkt durch Sünde.“
Daher hat Allah den Iman auf diejenigen beschränkt, die die gesamte Religion sowohl innerlich als auch äußerlich befolgen, wie in Seiner - erhaben ist Er - Aussage: „Die (wahren) Gläubigen sind ja diejenigen, deren Herzen sich vor Ehrfurcht regen, wenn Allahs gedacht wird, und die, wenn ihnen Seine Zeichen verlesen werden, es ihren Glauben mehrt, und die sich auf ihren Herrn verlassen, die das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, ausgeben. Das sind die wahren Gläubigen. Für sie gibt es bei ihrem Herrn Rangstufen und Vergebung und ehrenvolle Versorgung. (Al-Anfal: 2-4)
Und Allah - erhaben ist Er - hat den Iman mit all diesen Aspekten in Seiner Aussage erklärt: „Nicht darin besteht die Güte, dass ihr eure Gesichter gegen Osten oder Westen wendet. Güte ist vielmehr, dass man an Allah, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt und vom Besitz - obwohl man ihn liebt - der Verwandtschaft, den Waisen, den Armen, dem Sohn des Weges, den Bettlern und für (den Loskauf von) Sklaven hergibt, das Gebet verrichtet und die Abgabe entrichtet; und diejenigen, die ihre Verpflichtung einhalten, wenn sie eine eingegangen sind, und diejenigen, die standhaft bleiben in Not, Leid und in Kriegszeiten, das sind diejenigen, die wahrhaftig sind, und das sind die Gottesfürchtigen.” (Al-Baqarah:177)
Und der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - hat den Iman mit all diesen (Aspekten) im Hadith über die Delegation von Abd Al-Qais erklärt, der in Sahih Al-Bukhari (53) und Sahih Muslim (17) überliefert ist. Er sagte: „Ich befehle euch, an Allah allein zu glauben.“ (Dann) sagte er: „Wisst ihr, was der Iman an Allah allein bedeutet?“ Sie sagten: „Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.“ Da sagte er: „Das Bekenntnis, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, die Verrichtung des Gebets, die Entrichtung der Zakah, das Fasten im Ramadan und die Abgabe eines Fünftels der Kriegsbeute.“
Und der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - machte das Fasten im Ramadan mit Iman und in aufrichtiger Erwartung (der Belohnung) zu einem Teil des Glaubens. Ebenso zählen dazu das Gebet in der Nacht von Lailat Al-Qadr, die Erfüllung von Vertrauenspflichten, das Sich-Abmühen auf dem Wege Allahs, die Hajj, das Begleiten von Toten bei ihrer Beerdigung und viele weitere Taten. In Sahih Al-Bukhari (9) und Sahih Muslim (35) heißt es: „Der Iman besteht aus über siebzig Zweigen. Der höchste davon ist das Bekenntnis ‚La ilaha illa Allah‘, und der niedrigste ist das Entfernen eines Hindernisses von der Straße.“ Die Verse und Hadithe zu diesem Thema sind zahlreich und würden den Rahmen sprengen.
Zweiter Fall: Wenn (der Begriff Iman) in Verbindung mit Islam verwendet wird, bezieht er sich auf die inneren Überzeugungen und Glaubensgrundsätze. Wie im Hadith von Jibril und ähnlichen (Überlieferungen) sowie in der Aussage des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - im Bittgebet während des Totengebets: „O Allah, lass diejenigen von uns, die Du am Leben erhältst, im Islam leben, und diejenigen, die Du von uns sterben lässt, mit Iman sterben.“ Überliefert von At-Tirmidhi (1024), der sagte: „Hasan Sahih (ein guter und authentischer Hadith).“ Und Al-Albani stufte ihn in „Sahih Sunan At-Tirmidhi“ (1/299) als authentisch ein.
Der Grund dafür ist, dass die (äußeren) Handlungen mit den Gliedmaßen nur im Leben verrichtet werden können, während beim Tod nur die Aussage (d.h die Überzeugung) des Herzens und seine Taten verbleiben.
Der Unterschied zwischen Islam und Iman
Zusammenfassend gilt: Wenn Islam und Iman jeweils einzeln erwähnt werden, gibt es keinen Unterschied zwischen ihnen, denn jeder von ihnen umfasst dann die gesamte Religion. Wenn zwischen den beiden Begriffen unterschieden wird, dann liegt dieser Unterschied in dem, was bereits erwähnt wurde (der Islam bezieht sich auf die äußeren, sichtbaren Handlungen, die mit den Gliedmaßen durchgeführt werden, und der Iman bezieht sich auf die Angelegenheiten des Herzens und betrifft die verborgenen Überzeugungen). Dies wird durch den Hadith von Jibril bestätigt, der in Sahih Muslim (8) überliefert wurde. Über Umar Ibn Al-Khattab - möge Allah mit ihm zufrieden sein - wird berichtet, dass er sagte: „Während wir an jenem Tag beim Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - saßen, erschien uns ein Mann mit strahlend weißer Kleidung und nachtschwarzem Haar. Weder waren an ihm Spuren der Reise zu erkennen, noch war er einem von uns bekannt. Schließlich setzte er sich zum Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm -, wobei er mit seinen Knien die Knie des Propheten - Allahs Segen und Frieden auf ihm - berührte und die Handflächen auf seine Oberschenkel legte und (zu Ihm) sprach: ‚O Muhammad, berichte mir vom Islam!’ Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden auf ihm - antwortete daraufhin: ‚Der Islam ist deine Bezeugung, dass es keine anbetungswürdige Gottheit gibt, außer Allah und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, dass du das Gebet verrichtest, die Almosensteuer (arab. Zakah) entrichtest, den Ramadan fastest und zu dem Haus (Allahs, der Kaʿbah) pilgerst, sofern dir dies möglich ist.’ Er (der Mann) sagte: ‚Du hast recht gesprochen,’ und wir wunderten uns über ihn, dass er ihn (zuerst) fragt und seine Worte dann selbst für wahr erklärt. Er sagte (weiter): ‚So berichte mir vom Iman!’ Er antwortete: ‚Dass du an Allah, Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag glaubst und dass du an die göttliche Vorherbestimmung (arab. Al-Qadar), sowohl im Guten als auch im Schlechten glaubst.’ Er (der Mann) sagte: ‚Du hast recht gesprochen. So berichte mir von der Vollkommenheit im Gottesdienst (arab. Al-Ihsan)!’ Er (der Prophet) antwortete: ‚Dass du Allah (in solch einer Art und Weise) dienst, als würdest du Ihn sehen, und wenn du
Ihn (auch) nicht siehst, so sieht Er doch dich.’ Er (der Mann) sagte: ‚So berichte mir von der Stunde!’ Er (der Prophet) antwortete: ‚Der Befragte weiß nicht mehr darüber als der Fragende.’ Er (der Mann) sagte: ‚So berichte mir von ihren Anzeichen.’ Er (der Prophet) erwiderte: ‚(Zu ihren Anzeichen gehört), dass die Sklavin ihre eigene Herrin gebärt und dass du siehst, wie barfüßige, nackte und bedürftige Schafhirten sich (mit einem Mal) gegenseitig im Bauen von Hochhäusern zu übertreffen versuchen.’ Anschließend ging er fort und wir verblieben eine Weile. Dann sagte er (der Prophet): ‚O ʿUmar, weißt du, wer der Fragende war?’ Ich antwortete: ‚Allah und Sein Gesandter wissen es am besten.’ Er sagte: ‚Das war tatsächlich (der Engel) Jibril, der zu euch gekommen ist, um euch in eurer Religion zu belehren.’“
Die dritte Stufe: Al-Ihsan
Linguistische Bedeutung: Die Arbeit in bester Weise auszuführen, sie zu perfektionieren und aufrichtig zu tun.
Bedeutung im islamischen Recht: Die Bedeutung von Ihsan unterscheidet sich je nach Verwendung und hat zwei Zustände:
Der erste Zustand: Wenn der Begriff alleine verwendet wird, ohne Islam und Iman verbunden zu sein, dann umfasst er die gesamte Religion, so wie es bereits bei Islam und Iman erläutert wurde.
Der zweite Zustand: Wenn Ihsan mit Islam und Iman oder einem von beiden zusammen erwähnt wird, bedeutet es die Vervollkommnung des Äußeren und Inneren. Der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - hat es in einer Weise erklärt, die kein Geschöpf außer ihm - Allahs Segen und Frieden auf ihm - vermag, da Allah ihm die Gabe prägnanter Ausdrucksweise verliehen hat. Er - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sagte: „Dass du Allah (in solch einer Art und Weise) dienst, als würdest du Ihn sehen, und wenn du Ihn (auch) nicht siehst, so sieht Er doch dich.” Und dies ist die höchste und bedeutendste Stufe der Religion. Ihre Angehörigen sind diejenigen, die im Guten wetteifern und zu den Allah Nahestehenden in den höchsten Rängen gehören.
Der Rang der Muhsinin im Ihsan
Der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - berichtete, dass der Ihsan in zwei Stufen unterteilt ist und dass die Muhsinin (d.h. derjenigen, die den Ihsan verwirklichen) innerhalb des Ihsan zwei unterschiedliche Ränge haben.
Die erste und höchste Stufe: Dass du Allah dienst, als würdest du Ihn sehen. Einige Gelehrte nennen dies „Maqam Al-Mushahada“ (die Stufe der Beobachtung). Dabei handelt der Diener so, als würde er Allah - mächtig und majestätisch ist Er - mit seinem Herzen sehen. Dadurch wird das Herz vom Iman erleuchtet, bis das Verborgene für ihn so klar wird wie das Sichtbare. Wer Allah - mächtig und majestätisch ist Er - in dem Bewusstsein dient, dass Er Ihm nahe ist, Ihm zugewandt ist und dass er vor Ihm steht, als würde er Ihn sehen, den führt dies zu Ehrfurcht, Furcht, Ansehen und Verherrlichung Allahs.
Die zweite Stufe: Die Stufe der Aufrichtigkeit und der Achtsamkeit. Dies bedeutet, dass der Diener stets vergegenwärtigt, dass Allah ihn sieht, über ihn wacht und ihm nahe ist. Wenn der Diener sich dessen in seinem Handeln bewusst ist und entsprechend handelt, so ist er aufrichtig gegenüber Allah - erhaben ist Er -, denn dieses (Bewusstsein) bewahrt ihn davor, sich von Allah abzuwenden oder jemand anderen mit der Tat beabsichtigen zu wollen. Wenn der Diener diese Stufe vollkommen verwirklicht, fällt es ihm leichter, die erste Stufe zu erreichen. Deshalb nannte der Prophet - Allahs Segen und Frieden auf ihm - sie als Begründung für die erste und sagte: „Und wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich.“ Und in einigen Wortlauten anderer Überlieferungen heißt es: „Denn wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich.“
Wenn (der Diener) in seiner Anbetung verwirklicht (und tief verinnerlicht), dass Allah - erhaben ist Er - ihn sieht, sein Inneres und Äußeres kennt und ihm nichts von seinem Zustand verborgen bleibt, dann wird es für ihn leicht, zur zweiten Stufe zu gelangen - nämlich dem ständigen Bewusstsein über die Nähe Allahs - erhaben ist Er - zu Seinem Diener und Seiner Begleitung, bis es für ihn so ist, als würde er Ihn sehen. Und wir bitten Allah um Seine gewaltige Gunst.¹
Siehe für weiteren Nutzen die Antworten auf die Fragen Nr. (219) und (14055) .
Und Allah weiß es am besten.
Fußnote:
„Maʿarij Al-Qabul“ von Shaykh Hafiz Al-Hakami (2/20-33, 326-328), „Al-Majmuʿ Ath-Thamin“ von Ibn ʿUthaimin (1/49, 53), „Jamiʿ Al-ʿUlum wal-Hikam“ von Ibn Rajab Al-Hanbali (1/106).