Sonntag 21 Jumaada Ath-Thaany 1446 - 22 Dezember 2024
German

Die Umstände einer Mustahada (einer Frau mit anhaltenden Blutungen)

Frage

Wenn einer Frau das Blut in großen Mengen kommt, so dass sie als Mustahada gilt, wie sollte sie beten?

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

„Es gibt drei Situationen für die Mustahada:

Erstens: Wenn sie vor der Istihada bereits eine bekannte Menstruation hatte, kehrt sie für die gleiche Anzahl von Tagen zu ihrer üblichen, bekannten Menstruation zurück und befolgt die Regeln der Menstruation. Alles, was danach kommt, gilt als Istihada.

Beispiel: Eine Frau hatte zuvor sechs Tage Menstruation in jedem Monatsanfang. Doch dann erscheint die Istihada, woraufhin das Blut durchgängig heraustritt. So beträgt ihre übliche Menstruation sechs Tage in jedem Monatsanfang. Alles andere ist Istihada. Der Beweis dafür ist der Hadith von Aischa -möge Allah mit ihr zufrieden sein-, in dem Fatima Bin Abi Hubaisch fragte: „O Gesandter Allahs, ich befinde mich im Istihada-Zustand und werde nicht rein, soll ich das Gebet lassen?“ Er antwortete: „Nein, dies kommt von einer Ader. Lasse jedoch das Gebet in der Anzahl an Tagen, an denen du üblicherweise menstruierst, dann wasche dich und bete.“ Überliefert von Al-Bukhary. In „Sahih Muslim“ steht, dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- zu Umm Habiba sagte: „Verweile in der Zeit, in der dich deine (übliche) Menstruation aufhielt, dann wasche dich und bete.“ Demnach soll die Mustahada, die einen bekannten Menstruationszyklus hat, in der Zeit dieses Zyklus weilen, sich anschließend waschen und dann beten. Sie soll sich dann nicht um das Blut kümmern.

Zweitens: Wenn sie keine bekannte Menstruation vor der Istihada hatte und die Istihada-Blutung von Anfang an anhält, unterscheidet sie die Menstruation anhand von Farbe, Dicke oder Geruch. Nur die Blutung, die diese Eigenschaften aufweist, gilt als Menstruation. Anderes Blut wird als Istihada betrachtet.

Beispiel: Eine Frau sieht zuerst Blut, und es dauert zehn Tage, wobei es die ersten zehn Tage dunkel ist und der Rest des Monats rot. Oder das Blut ist zehn Tage dick und im restlichen Monat dünn. Oder das Blut ist zehn Tage mit Menstruationsgeruch, und im restlichen Monat hat es keinen solchen Geruch. In diesen Beispielen ist die Menstruation das Dunkle im ersten Fall, die dicke Blutung im zweiten Fall und die Blutung mit Geruch im dritten Fall. Alles andere wird als Istihada betrachtet, denn der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte zu Fatima Bint Abi Hubaisch: „Wenn es Menstruationsblut ist, dann ist es dunkel und erkennbar. Wenn es dieses ist, dann lasse vom Gebet ab. Wenn es jedoch das andere ist, dann vollziehe die Gebetswaschung und bete, denn es handelt sich dabei um eine Ader.“ Überliefert von Abu Dawud und An-Nasai. Ibn Hibban und Al-Hakim stuften diesen als authentisch ein. Auch wenn die Überlieferungskette und der Inhalt dieses Hadiths einer Überprüfung bedarf, so handelten die Gelehrten -möge Allah ihnen barmherzig sein- nach diesem. Und das ist besser, als sie die Praxis der Mehrheit der Frauen folgen zu lassen.

Drittens: Wenn es weder eine bekannte Menstruation noch eine klare Unterscheidung gibt und die Istihada-Blutung von Anfang an auftritt und das Blut auf eine bestimmte Art oder mit Merkmalen unklarer Art erscheint, sollte sie sich an der allgemeinen Praxis der Mehrheit der Frauen orientieren. In diesem Fall sind sechs oder sieben Tage Menstruation im Monat, die ab dem Tag beginnen, an dem das Blut zum ersten Mal erscheint, anzunehmen. Alles andere gilt als Istihada.

Beispiel: Wenn sie das Blut zuerst am fünften Tag des Monats sieht und es ohne klare Unterscheidung fortdauert, ohne Farbe oder andere Merkmale, ist die Menstruation sechs oder sieben Tage lang, beginnend ab dem fünften Tag des Monats. Dies basiert auf der Überlieferung von Hamna Bint Jahsch -möge Allah mit ihr zufrieden sein-, die sagte: „O Prophet Allahs, ich habe eine starke und lange Istihada-Blutung. Was denkst du darüber, dass es mich vom Gebet und Fasten abhält?" Der Prophet sagte: „Verwende [oder leg dir] Kursuf [Baumwolle] auf deine Scheide, denn es absorbiert das Blut.“ Sie sagte: „Es ist aber mehr als das.“ Er sagte dann: „Dann sind dies nur Schwallblutungen des Teufels. Du wirst sechs oder sieben Tage menstruieren, gemäß Allahs -erhaben ist Er- Wissen. Danach wasch dich und wenn du siehst, dass du rein und sauber bist, dann bete 24 oder 23 Nächte und Tage und faste." Dieser Hadith wurde von Ahmad, Abu Dawud und At-Tirmidhi, der diesen als authentisch einstufte, überliefert. Es wurde von Ahmad ebenso überliefert, dass er ihn als authentisch einstufte. Und von Al-Bukhary, dass er ihn als gut einstufte.

Seine Aussage: „… sechs oder sieben Tage…“ ist nicht wählbar, sondern erfordert eine persönliche Einschätzung basierend auf der Ähnlichkeit ihrer körperlichen Verfassung und der Art des Blutes mit anderen Frauen. Wenn es wahrscheinlicher ist, dass es sechs Tage sind, wählt sie sechs, und wenn es wahrscheinlicher ist, dass es sieben sind, wählt sie sieben.“ Aus „Risala fi Ad-Dima At-Tabi'iya li An-Nisa”, von Schaikh Ibn Uthaimin -möge Allah ihm barmherzig sein-.

In der Zeit, in der sie sich in der Menstruation befindet, wird sie als menstruierend angesehen. Und in der Zeit, in der das Ende der Menstruation eintritt, wird sie als rein angesehen und kann beten, fasten und ihr Ehemann kann zu ihr kommen.

Quelle: Islam Q&A