Alles Lob gebührt Allah..
Erstens:
Es ist erfreulich solch eine Frage zu sehen. Es beweist das große Interesse an den Kindern und ihre Erziehung nach der Gehorsamkeit Allah -erhaben ist Er- gegenüber. Dies gehört zum guten Rat an die Herde, mit der Allah die Eltern beauftragt hat.
Zweitens:
Der Sohn, der neun Jahre alt ist, gehört nach islamischem Recht nicht zu jenen, denen das Fasten als Pflicht auferlegt werden, da er die (islamisch anerkannte) Volljährigkeit nicht erreicht hat. Allah -erhaben ist Er- aber hat den Eltern aufgetragen ihre Kinder nach den gottesdienstlichen Handlungen zu erziehen. Er -erhaben ist Er- hat ihnen auferlegt ihnen das Gebet beizubringen, wenn sie sieben Jahre alt sind, und sie deshalb zu schlagen, wenn sie zehn Jahre alt sind. So haben die edlen Prophetengefährten -möge Allah mit ihnen zufrieden sein- ihre Kinder Fasten lassen, als diese noch sehr jung waren, um sie an diese große Gehorsamkeit/gute Tat zu erinnern. All das beweist das Interesse daran die Kinder auf die besten Eigenschaften und Taten zu erziehen.
Bezüglich des Gebets:
Der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- sagte: „Befehlt euren Kindern zu beten, wenn sie sieben Jahre alt sind, und schlagt sie deshalb, wenn sie zehn Jahre alt sind. Und trennt (dann) ihre Betten voneinander.“ Überliefert von Abu Dawud (495) und Al-Albani stufte dies in „Sahih Abi Dawud“ als authentisch ein.
Bezüglich des Fastens:
Ar-Rubayyi Bint Muawwidh Ibn Afra -möge Allah mit ihr zufrieden sein- berichtete, dass der Gesandte Allahs -Allahs Segen und Frieden auf ihm- am Morgen von Aschura an die Dörfer der Ansar um Medina herum folgendes entsenden ließ: „Wer fastend in den Morgen kam, der soll sein Fasten vollenden. Und wer nicht-fastend in den Morgen kam, der soll den restlichen Tag fasten.“ Daraufhin haben wir an diesem Tag gefastet und, so Allah will, unsere kleinen Kinder Fasten lassen. Wir gingen in die Moschee und haben für sie Spielsachen aus Wolle gemacht. Wenn dann eines von ihnen aufgrund von Essen weinte, haben wir es (das Spielzeug) ihm dann gegeben, bis die Zeit des Fastenbrechens eintraf.“ Überliefert von Al-Bukhary 81960) und Muslim (1136).
Umar -möge Allah mit ihm zufrieden sein- sagte zu einem Betrunkenen im Ramadan: „Wehe dir! (Und das) Während unsere Kinder fasten?“ Daraufhin schlug er ihn. Überliefert von Al-Bukhary, als mu'allaq, im Kapitel: Das Fasten der Kinder.
Das Alter, mit dem die Eltern ihren Kindern das Fasten beibringen, ist das Jahr, in dem sie in der Lage sind zu fasten. Dieses unterscheidet von Statur zu Statur des Kindes. Einige Gelehrten haben dieses Alter auf das zehnte Lebensjahr festgelegt.
Drittens:
Was die Mittel und Wege betrifft, mit denen die Kinder an das Fasten gewöhnt werden können, so treten sind unter anderem folgende Angelegenheiten ein:
1. Ihnen über die Vorzüge des Fastens zu erzählen, dass es ein wichtiges Mittel für den Eintritt ins Paradies darstellt und dass es im Paradies ein Tor gibt, das „Ar-Rayyan“ genannt wird, das von den Fastenden passiert wird.
2. Eine frühere Angewöhnung an das Fasten, indem das Kind einige Tage im Schaban fasten soll, dass es vom Fasten im Ramadan nicht überrascht wird.
3. Das nur an einem Teil des Tages gefastet wird und die Zeitspanne schrittweise erhöht wird.
4. Der Suhur (die Mahlzeit vor Beginn des Fastens kurz vor Morgendämmerung) soll zum´ letzten Teil der Nacht hinaufgeschoben werden, sodass ihnen dies dazu verhelft tagsüber zu fasten.
5. Sie zum Fasten zu ermutigen, indem ihnen jeden Tag oder jede Woche Geschenke gemacht werden.
6. Sie beim Fastenbrechen und Suhur vor der Familie zu loben. Das spornt sie noch weiter an.
7. Sich um den Wettbewerbsgeist bemühen, wenn man mehrere Kinder hat, und dabei darauf achten, den Zurückbleibenden nicht zu tadeln.
8. Es ist ratsam, diejenigen, die Hunger haben, durch Schlaf oder erlaubte Spiele abzulenken, ohne großen Aufwand zu betreiben, so wie es die edlen Gefährten mit ihren Kindern taten. Es gibt auch geeignete Kinderprogramme und konservative Zeichentrickfilme auf vertrauenswürdigen islamischen Kanälen, mit denen man sie beschäftigen kann.
9. Es ist ratsam, dass der Vater seinen Sohn, insbesondere nach dem Nachmittagsgebet, mit in die Moschee nimmt, damit er am Gebet und an den Unterrichtsstunden teilnehmen kann. Es ist auch empfehlenswert, dass sie im Anschluss in der Moschee verweilen, um den Quran zu rezitieren und Allahs -erhaben ist Er- zu gedenken.
10. Es ist ratsam, die Besuche tagsüber und nachts auf Familien zu beschränken, deren jüngere Kinder das Fasten einhalten, um sie dazu zu ermutigen, das Fasten weiterhin durchzuhalten.
11. Belohne sie mit erlaubten Ausflügen nach dem Fastenbrechen oder indem du ihnen ihre Lieblingsgerichte, Süßigkeiten, Früchte und Säfte zubereitest, um ihre Wünsche zu erfüllen.
Es ist wichtig zu beachten, dass wenn die Anstrengung des Kindes ein bestimmtes Maß erreicht hat, sollte es nicht dazu gedrängt werden, das Fasten fortzusetzen. Dies sollte vermieden werden, um negative Auswirkungen wie Abneigung gegenüber dem Gottesdienst, Lügen oder gesundheitliche Komplikationen zu verhindern. Denn die Kinder, sind noch nicht religiös verpflichtet. Das sollte beachtet werden, und es sollte keine unnötige Strenge in Bezug auf das Fasten ausgeübt werden.
Und Allah weiß es am besten.