Mittwoch 27 Rabii' Ath-Thaany 1446 - 30 Oktober 2024
German

Das Gebet in der Nacht, in den letzten zehn Nächten, in zwei Teile einzuteilen

Frage

Ich bitte euch die Aussagen der Gelehrten, über das Urteil darüber das Tarawih-Gebet, in den letzten zehn Nächten vom Ramadan, in zwei Teile einzuteilen, zu erwähnen, sodass es am Anfang und am Ende der Nacht vollzogen wird, so wie es viele Moscheen praktizieren. Bitte mit Beweisen, wenn möglich.

Inhalt der Antwort

Alles Lob gebührt Allah..

Es ist erwünscht die Nächte im Ramadan mit Gebeten und gottesdienstlichen Handlungen zu beleben. Und die zehn letzten Nächte werden noch mehr mit gottesdienstlichen Handlungen und Anstrengungen gefüllt, um so nach Vergebung und Barmherzigkeit zu trachten und um die Nacht der Bestimmung zu finden, welche besser ist als 1000 Monate.

Das Tarawih-Gebet gilt als Gebet in der Nacht (Qiyam Al-Lail). Es wird „Tarawih“ genannt, weil man zwischen den Gebetseinheiten eine kleine Pause nimmt. Deshalb ist die Angelegenheit hier weit und es ist dem Diener erlaubt in der Nacht so viele Gebetseinheiten zu beten, wie er will und wann er in der Nacht will.

In „Al-Mausu'ah Al-Fiqhiyah“ (34/123) steht: „Es gibt keine Meinungsverschiedenheit unter den Rechtsgelehrten darüber, dass es zur Sunnah gehört in den Nächten im Ramadan zu beten (Qiyam Al-Lail), da der Prophet saw sagte: ‚Wer die Nacht im Ramadan betend verbringt, aus Glauben heraus und in der Hoffnung auf Allah Lohn, dessen vergangene Sünden werden vergeben.‘ Die Rechtsgelehrten sagten, dass das Tarawih-Gebet das Gebet in der Nacht sei, weshalb es besser ist den größten Teil der Nacht damit einzuschließen.“

Und was viele Imame heute tun, speziell in den letzten zehn Nächten, indem sie mit den Leuten das Tarawih-Gebet direkt nach dem Nachtgebet beten und dann zu später Zeit für das Gebet in die Moschee zurückkehren, ist erlaubt und nicht verboten. Es gibt nichts, was dies verbieten könnte. Verlangt wird, dass man sich in den letzten zehn Nächten, den Möglichkeiten entsprechend, bemüht. Wenn jemand nun seine Nacht in Gebet, Pause, Schlaf und Quranrezitation einteilt, so tut man etwas Gutes.

Schaikh 'Abdullah Aba Butain sagte in „Ad-Durar As-Saniyah” (4/364): „Eine Thematik in der Antwort darüber, dass einige Leute es missbilligen, wenn man in den letzten zehn Nächten im Ramadan mehr als gewohnt als in den ersten zwanzig Nächten betet. Der Grund, weshalb sie dies missbilligen, ist, dass die Gewohnheit diesbezüglich überwiegt und sie kein Wissen über die Sunnah und Aussagen der Prophetengefährten, ihrer Schüler und den Imamen des Islams haben. So sagen wir: Es gibt Ahadith vom Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm-, in denen er dazu anspornt in den Nächten im Ramadan in der Nacht zu beten. Und dies hat er in den letzten zehn Nächten bekräftigt. Wenn klar wird, dass es keine Festlegung über die Anzahl der Gebetseinheiten im Tarawih-Gebet gibt, dass ihre Zeit, bei allen Gelehrten, nach dem Sunnah-Gebet des Nachtgebets beginnt und bis zum Aufgang der Morgendämmerung anhält, dass es eine bekräftigte Sunnah ist die letzten zehn Nächte mit Gebeten zu beleben und dass der Prophet -Allahs Segen und Frieden auf ihm- dieses Gebet mehrere Nächte über in der Gemeinschaft betete, wie kann dann jemand missbilligen, dass man in den letzten zehn Nächten mehr betet, als zu Beginn des Monats. So betet man in den letzten zehn Nächten zu Beginn der Nacht, so wie man es am Beginn des Monats macht, oder weniger oder mehr, ohne das Witr-Gebet zu verrichten, dies, aufgrund des Schwachen, der es mag, sich darauf zu beschränken, hierauf betet man in der Gemeinschaft, soviel man kann. All das wird Qiyam und Tarawih genannt. Vielleicht lässt derjenige, der dies missbilligt, durch die Aussage vieler Gelehrten täuschen, als sie sagten, dass es erwünscht sei, dass der Imam nicht mehr (vom Quran) rezitiert, als ihn einmal durchzulesen, es sei denn diejenigen, die hinter ihm beten, ziehen es vor, dass noch mehr rezitiert wird. Dies nannten hier als Grund, dass es nicht erwünscht sei, dass der Imam mehr als nur einmal den Quran durchliest, da dies eine Erschwernis für diejenigen sein könnte, die hinter ihm beten, und nicht, weil es an sich nicht erlaubt wäre noch mehr zu rezitieren. Ihre Worte beweisen, dass es erwünscht sein würde, wenn sie es vorziehen würden, dass der Imam noch mehr rezitiert. Dies wird durch ihre Aussage klar: ‚Es sei denn diejenigen, die hinter ihm beten, ziehen es vor.‘ Und was die Allgemeinheit sagt, dass das Gebet am Anfang der Nacht „Tarawih“ und am Ende der Nacht „Qiyam“ genannt wird, so ist dies eine Unterscheidung der Laien. Vielmehr ist alles sowohl Qiyam als auch Tarawih. Das Qiyam im Ramadan wurde so genannt, weil sie sich nach jeder vierten Gebetseinheit ausgeruht haben, weil sie das Gebet in die Länge gezogen haben. Der Grund dafür, dass es missbilligt wird, ist, dass der Gewohnheit/Tradition des jeweiligen Landes und der meisten Leute in dieser Zeit widersprochen wird, und aufgrund der Unwissenheit über die Sunnah und den Überlieferungen der Prophetengefährten, ihrer Schüler und den Imamen des Islams. Und dass manche meinen, dass unser Gebet in den zehn letzten Nächten das „Ta'qib“-Gebet wäre, welches einige Gelehrte als verpönt ansahen, so ist dem nicht so, denn das „Ta'qib“-Gebet ist ein freiwilliges Gebet, das in der Gemeinschaft nach Beendigung des Tarawih- und Witr-Gebets vollzogen wird. So wird das Ta'qib-Gebet bei allen Rechtsgelehrten definiert: Ein Gemeinschaftsgebet, dass, nach dem Witr-Gebet, an das Tarawih-Gebet anschließt. So wird aus ihren Aussagen klar und deutlich, dass das Gemeinschaftsgebet vor dem Witr-Gebet nicht das „Ta'qib“-Gebet ist.“

Schaikh Salih Al-Fauwzan sagte im Buch „Ithaf Ahl Al-Iman bi Majalis Schahr Ramadan“: „Und was die letzten zehn Nächten im Ramadan betrifft, so vermehren die Muslime darin ihre Bemühungen in gottesdienstlichen Handlungen. Dabei nehmen sie den Propheten -Allahs Segen und Frieden auf ihm- als Vorbild und trachten nach der Nacht der Bestimmung, welche besser ist als 1000 Monate. Diejenigen, die 23 Gebetseinheiten zu Beginn des Monats beten, teilen diese in den letzten zehn Nächten auf. So beten sie zehn Gebetseinheit zum Anfang und nennen es „Tarawih“, und dann nochmal zehn am Ende der Nacht, ziehen es mit dem Witr-Gebet, in Form von drei Gebetseinheiten, in die Länge und nennen es „Qiyam“. Hier unterscheidet sich nur der Name, ansonsten ist es erlaubt alles „Tarawih“ oder „Tarawih und Qiyam“ zu nennen. Und wer zu Beginn des Monats elf oder dreizehn Gebetseinheiten betete, der soll dann in den letzten zehn Nächten zehn weitere Gebetseinheiten hinzufügen, die er am Ende der Nacht betet und in die Länge zieht, um so den Vorzug der letzten zehn Nächte zu erbeuten und sich bemüht noch mehr Gutes zu tun. Und hier hat er welche, die ihm darin vorausgeeilt sind, unter den Prophetengefährten und anderen, welche 23 Gebetseinheiten verrichten, wie eben erwähnt. So haben sie dann zwischen beiden Ansichten geeint: die Ansicht, dass man am Anfang 23 Gebetseinheiten beten soll, und die Ansicht, dass in den letzten zehn Nächten 23 Gebetseinheiten beten soll.“

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A