Donnerstag 20 Jumaada Al-Awwah 1446 - 21 November 2024
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Bewegungen im Gebet

Frage

Manche Menschen spielen während ihres Gebets mit ihrer Kleidung, reinigen ihre Nägel, schauen auf ihre Uhr oder führen andere Handlungen aus, besonders wenn der Imam rezitiert. Dies überträgt oft ein Gefühl der Unruhe und Störung auf die daneben stehenden Betenden. Was ist das Urteil hierüber?

Alles Lob gebührt Allah..

Shaikh Ibn Uthaimin – möge Allah ihm barmherzig sein – erwähnte, dass Bewegungen im Gebet grundsätzlich unerwünscht sind, es sei denn, es besteht ein Bedürfnis dafür. Dennoch lassen sich die Bewegungen in fünf Kategorien unterteilen:

  1. Verpflichtende Bewegung
  2. Verbotene Bewegung
  3. Verpönte Bewegung
  4. Empfohlene Bewegung
  5. Erlaubte Bewegung

Verpflichtende Bewegungen

Die verpflichtende Bewegung ist die, von der die Gültigkeit des Gebets abhängt. Zum Beispiel, wenn jemand eine Unreinheit auf seinem Tuch bemerkt, muss er sich bewegen, um sie zu entfernen und das Tuch ablegen. Dies basiert auf der Handlung des Propheten – Allahs Segen und Frieden – als ihm Jibril erschien, während er für die Menschen vorbetete, und ihm mitteilte, dass sich Unreinheiten auf seinen Sandalen befanden. Daraufhin zog der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – diese (Sandalen) aus und setzte sein Gebet fort. Überliefert von Abu Dawud (650) und von Al-Albani in „Irwa’ Al-Ghalil” (284) als authentisch eingestuft.

Und ebenso, wenn ihm jemand mitteilt, dass er sich nicht in Richtung der Qibla gewendet hat, muss er sich zur Qibla hin bewegen.

Verbotene Bewegungen

Die verbotene Bewegung ist die häufige, fortlaufende Bewegung ohne Notwendigkeit, denn eine solche Bewegung macht das Gebet ungültig. Und was das Gebet ungültig macht, ist nicht erlaubt, da es eine Verhöhnung der Zeichen Allahs darstellt.

Empfohlene Bewegungen

Die empfohlene Bewegung ist die Bewegung, um eine empfohlene Handlung im Gebet zu vollziehen. Zum Beispiel, wenn er sich bewegt, um die Reihen auszurichten, oder wenn er eine Lücke vor sich in der vorderen Reihe sieht und sich darauf zubewegt, während er im Gebet ist, oder wenn sich die Reihe zusammenzieht und er sich bewegt, um die Lücke zu schließen, oder ähnliches. Solche Bewegungen, die eine empfohlene Handlung im Gebet bewirken, sind erwünscht, da sie zur Vervollständigung des Gebets beitragen. Daher nahm der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – als Ibn Abbas – möge Allah mit ihm zufrieden sein – mit ihm betete und zu seiner Linken stand, ihn am Kopf und stellte ihn zu seiner Rechten. Überliefert von Bukhari und Muslim (Muttafaqun alayhi).

Erlaubte Bewegungen

Die erlaubte Bewegung ist die geringe Bewegung bei Bedarf oder die häufige Bewegung bei Notwendigkeit. Die geringe Bewegung bei Bedarf ist zum Beispiel das Verhalten des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – als er betete und Umama, die Tochter von Zainab, der Tochter des Gesandten Allahs – Allahs Segen und Frieden auf ihm – trug. Er trug sie, wenn er stand, und legte sie ab, wenn er sich verbeugte. Überliefert von Al-Bukhari (5996) und Muslim (543).

Die häufige Bewegung bei Notwendigkeit ist zum Beispiel das Gebet im Zustand des Kampfes. Allah – erhaben ist Er – sagte: „Haltet die Gebete ein, und (besonders) das mittlere Gebet, und steht demütig ergeben vor Allah. (283) Wenn ihr in Furcht seid, dann (verrichtet das Gebet) zu Fuß oder im Reiten. Wenn ihr aber (wieder) in Sicherheit seid, dann gedenkt Allahs, wie Er euch gelehrt hat, was ihr nicht wusstet. (293) (Al-Baqara:238-239)

Wer im Gehen betet, führt zweifellos viele Handlungen aus, aber da es notwendig ist, ist es erlaubt und macht das Gebet nicht ungültig.

Verpönte Bewegungen

Die verpönte Bewegung ist alles andere und stellt den Grundsatz für Bewegung im Gebet dar. Daher sagen wir denjenigen, die sich im Gebet bewegen, dass ihre Handlung unerwünscht ist und ihr Gebet mindert. Dies ist jedem offensichtlich, denn man findet Personen, die mit ihrer Uhr, ihrem Stift, ihrem Tuch, ihrer Nase, ihrem Bart oder Ähnlichem spielen. All dies gehört zur unerwünschten Kategorie, außer wenn es häufig und fortlaufend geschieht, dann ist es verboten und macht das Gebet ungültig.

Er – möge Allah ihm barmherzig sein – erwähnte auch, dass die Bewegung, die das Gebet ungültig macht, keine bestimmte Anzahl hat, sondern die Bewegung ist, die dem Gebet widerspricht. Wenn man diese Person sieht, scheint es, als ob sie nicht im Gebet ist. Diese Bewegung macht das Gebet ungültig; deshalb haben die Gelehrten – möge Allah ihnen barmherzig sein – es nach dem Brauch definiert und gesagt: „Wenn die Bewegungen häufig und fortlaufend sind, machen sie das Gebet ungültig”, ohne eine bestimmte Anzahl zu nennen. Die Festlegung auf drei Bewegungen durch einige Gelehrte bedarf eines Beweises, denn jeder, der etwas mit einer bestimmten Anzahl oder Art festlegt, muss einen Beweis vorlegen, sonst wird es zu einer willkürlichen Bestimmung in der Gesetzgebung Allahs.” „Majmu’ Fatawa Ash-Shaikh” (13/309-311).

Shaikh Abdul-Aziz bin Baz – möge Allah ihm barmherzig sein – wurde gefragt, ob das Gebet eines Mannes, der sich viel bewegt, ungültig wird und wie man sich davon befreien kann.

Er – möge Allah ihm barmherzig sein – sagte: „Es ist für den Gläubigen Sunna, sich seinem Gebet hinzugeben und mit Herz und Körper darin demütig zu sein, egal ob es ein Pflicht- oder freiwilliges Gebet ist, denn Allah – erhaben ist Er – sagte: „Den Gläubigen wird es ja wohl ergehen, (1) denjenigen, die in ihrem Gebet demütig sind, (2) (Al-Mu’minun:1-2) Er muss im Gebet Ruhe finden, das ist eine der wichtigsten Säulen und Pflichten (des Gebets), gemäß der Aussage des Propheten – Allahs Segen und Frieden auf ihm – zu demjenigen, der schlecht betete und keine Ruhe darin fand: „Geh zurück und bete erneut, denn du hast nicht gebetet”. Dies tat er dreimal, bis der Mann sagte: „O Gesandter Allahs, bei dem, der dich mit der Wahrheit gesandt hat, ich kann es nicht besser, lehre mich. Der Prophet – Allahs Segen und Frieden auf ihm – sagte: „Wenn du zum Gebet aufstehst, vollziehe gründlich die Gebetswaschung, dann wende dich zur Qibla und sprich den Takbir, lies dann, was dir leicht fällt aus dem Quran, verneige dich, bis du in der Verbeugung Ruhe findest, richte dich dann auf, bis du aufrecht stehst, wirf dich nieder, bis du in der Niederwerfung Ruhe findest, richte dich dann auf, bis du ruhig sitzt, wirf dich erneut nieder, bis du in der Niederwerfung Ruhe findest, richte dich dann auf, bis du aufrecht stehst, und mach dies in deinem ganzen Gebet) Überliefert von Bukhari und Muslim (Muttafaqun alayhi). In einer Überlieferung von Abu Dawud sagte er: „Lies dann die Mutter des Qurans (d.h. die Al-Fatiha) und was Allah will (d.h. für dich vorherbestimmt hat).”

Dieser authentische Hadith deutet darauf hin, dass die Ruhe eine Säule des Gebets und eine bedeutende Pflicht ist, ohne die das Gebet nicht gültig ist. Wer sein Gebet hastig verrichtet, der hat kein Gebet (d.h. dessen Gebet ist nichtig). Die Demut ist das Herzstück und die Seele des Gebets, daher ist es für den Gläubigen erforderlich, diesem Aspekt Bedeutung zu schenken und darauf zu achten.

Die Bewegungen, die der Ruhe und Demut entgegenstehen, auf drei Bewegungen zu beschränken, entspricht keinem Hadith des Propheten, Allahs Segen und Frieden auf ihm. Dies ist vielmehr die Aussage einiger Gelehrter und hat keinen zuverlässigen Beweis.

Es ist jedoch unerwünscht, im Gebet herumzuspielen, wie etwa an der Nase, dem Bart oder der Kleidung zu zupfen und sich damit zu beschäftigen. Wenn das Herumspielen häufig wird, macht es das Gebet ungültig. Wenn es jedoch nach allgemeinem Verständnis geringfügig ist oder häufig, aber nicht fortlaufend, macht es das Gebet nicht ungültig. Dennoch ist es dem Gläubigen vorgeschrieben, auf die Demut zu achten und das Herumspielen, sei es geringfügig oder häufig, zu unterlassen, um die Vollständigkeit und Perfektion des Gebets zu wahren.

Zu den Beweisen dafür, dass geringe Handlungen und kleine Bewegungen im Gebet es nicht ungültig machen, ebenso wie verstreute und nicht fortlaufende Handlungen und Bewegungen, gehört, was vom Propheten – Allahs Segen und Frieden – überliefert ist. Eines Tages öffnete er die Tür für Aischa, während er betete.

Überliefert bei Abu Dawud (922), An-Nasa’i (3/11), At-Tirmidhi (601), und von Shaikh Al-Albani als hasan (gut) in Sahih At-Tirmidhi (601) eingestuft.

Es ist auch überliefert, dass er, gemäß dem Hadith von Abu Qatada, – möge Allah mit ihm zufrieden sein – eines Tages im Gebet die Menschen leitete, während er Umama, die Tochter seiner Tochter Zainab, trug. Wenn er sich niederwarf, legte er sie ab, und wenn er aufstand, trug er sie. „Fatawa ‘Ulama Al-Balad Al-Haram, (162-164)”.

Und Allah weiß es am besten.

Quelle: Islam Q&A